Tandemschaltung mit EVG?

[Phalos Southpaw]

Kann man die Drossel/Starter bei Leuchtstoffröhren die in Tandemschaltung, sprich in Reihe, geschaltet sind durch ein EVG ersetzen?

[rettigsmerb]

Moin Pha',

es gibt meines Wissens EVG's für Einzelröhren und speziell für zwei Röhren mit entsprechenden Anschlüssen für die Heizungen. Zwei Röhren in klassischer Tandemschaltung an einem Einzel-EVG funktioniert nicht, weil die Zündspannung nicht reicht und die Heizfäden in der Mitte aus dem EVG ja nicht bestromt werden können, was ein Zünden zusätzlich erschwert. Klassische Starter dürfen in Verbindung mit einem EVG nicht verwendet werden!

[Phalos Southpaw]

Okay.
Ja ich habe die Uhr dann wohl jetzt auf EVG Betrieb umgebaut.
Die Starter habe ich intern entleert und die Kontakte gebrückt, da die Fassung ohne den Starter nicht mehr stabil ist.

Jetzt warte ich mal auf die EVG's...

Die Uhr die schon im Fenster hängt werde ich aber so lassen. 1. weil die original bleiben soll und 2. weil die Drossel noch okay ist.
Bei der anderen die ich habe ist die Drossel sehr rostig und die Zuleitung brüchig. Zudem sind mir 62°C "Verlusttemperatur" einfach zu viel an der Drossel

[Welle]

Hallo Phalos,
von einem EVG würde ich abraten. Wenn Du den Leuchtstofflampen etwas Gutes tun willst, dann ersetze lediglich die herkömmlichen Starter durch elektronische*. Die von Philips sind sehr gut. Die sorgen für einen lampenschonenden flackerfreien Warmstart. Besser als bei so manchem EVG - da sind warmstartende eher die Ausnahme.

*Nachtrag: es gibt auch "schlechte" elektronische Starter. In manchen werkelt ein schnödes Relais, andere quälen die Glühkatoden der Röhren, indem sie beim starten nur eine Halbwelle nutzen - die sogenannten "Turbostarter" .


Und noch ein Nachtrag: die EVG machen die nicht abgeschirmten Leuchtstofflampen zu perfekten Sendeantennen für die EVG Störsender.

Viele Grüße
Welle

[Phalos Southpaw]

Warum abraten?
Ich habe sonst immer gute Erfahrungen gemacht. Zudem sinkt die Stromaufnahme im Betrieb ohne Drossel erheblich.

[Welle]

Hallo Phalos,
abraten deswegen:
- Lebenserwartung des neuen EVG mit Sicherheit kürzer als die Restlebensdauer einer Drosselspule
- weiterer Grund siehe Nachtrag oben
- 62° C ist Wohlfühltemperatur einer Drossel - also kein Grund zur Sorge
- die scheinbar grössere Energieersparnis wird dadurch erkauft, das z.B. in eine 36W Röhre nur 32 W eingespeist werden. Zusammen mit vielleicht 2 bis 3 W weniger Verlustleistung gaukelt das den Laien scheinbar riesengroße Einsparpotentiale vor.
Gleiches könnte man auch mit Drosselspulen erreichen, genauer gesagt VVG (verlustarme Vorschaltgeräte) die für 240 V (bei betrieb am 230 V Netz) ausgelegt sind.
In dieser Konstellation würden die Drosselspulen mit den EVG bezüglich Wirkungsgrad gleichziehen. Und hätten den Vorteil der "ewigen" Lebensdauer.

Viele Grüße

[Phalos Southpaw]

Hmmm, also letzteres kann ich nicht so unterschreiben...
Ich habe in einer Uhr die zwei parallel geschaltete 18W Röhren hatte, je ein EVG eingebaut, da die Drossel sehr heiß (65°C) wurden und arg gesummt haben.
Statt vorher 70 Watt (!!) im Betrieb hat die Beleuchtung nun nur noch gemessen 30-35 Watt (schwankt je nach Netzspannung etwas).

[rettigsmerb]

Okay.
Ja ich habe die Uhr dann wohl jetzt auf EVG Betrieb umgebaut.
Die Starter habe ich intern entleert und die Kontakte gebrückt, da die Fassung ohne den Starter nicht mehr stabil ist.

Jetzt warte ich mal auf die EVG's...

Die Starterkontakte dürfen NICHT überbrückt werden!

Die Uhr die schon im Fenster hängt werde ich aber so lassen. 1. weil die original bleiben soll und 2. weil die Drossel noch okay ist.
Bei der anderen die ich habe ist die Drossel sehr rostig und die Zuleitung brüchig. Zudem sind mir 62°C "Verlusttemperatur" einfach zu viel an der Drossel

Da bin ich mit Max einer Meinung - die Temperatur ist okey. Sachtes Entrosten und mit wärmefester Farbe (z.B. Heizkörperlack) lackieren wäre vollkommen ausreichend.

[Phalos Southpaw]

Okay.
Ja ich habe die Uhr dann wohl jetzt auf EVG Betrieb umgebaut.
Die Starter habe ich intern entleert und die Kontakte gebrückt, da die Fassung ohne den Starter nicht mehr stabil ist.

Jetzt warte ich mal auf die EVG's...

Die Starterkontakte dürfen NICHT überbrückt werden!

Doch, dürfen sie, weil ich sie für das EVG so verschaltet habe:

[Welle]

Hallo Phalos,

da hast Du Mist gemessen . Unkompensierte Leuchtstofflampen an einer Drosselspule haben einen cos phi von ca. 0,5 .
Dann rechnen wir mal grob:
2x 18 W für die Lampen plus ca. 10 W Verlustleistung für die Drossel ergibt ca 46 W Wirkleistung. Wenn Dein Schätzeisen 70 W angezeigt hat dann hats gelogen .
Dann noch etwas: wenn die Drosselspule älter ist, dann ist die wohl noch für 220 V ausgelegt. Dadurch ziehen die Lampen bei 230 V einen deutlich höheren Strom, der am ohmschen Widerstand der Drosselwicklung eine wesentlich höhere Verlustleistung erzeugt (P=I² x R) ; der Strom geht quadratisch ein. Außerdem werden die Kernbleche stärker magnetisiert => höhere Wirbelstromverluste.

Wenn Du einen Stelltrafo hast, dann betreibe mal die Leuchtstofflampe eine Stunde lang an 220 V und miß dann die Temperatur nochmal.

Nachtrag: waren für die zwei Röhren auch zwei Vorschaltgeräte drin? Falls ja, könntest Du auch beide Röhren in Tandemschaltung an einem 40 W VVG betreiben. Das senkt die Verluste weiter.

Viele Grüße
Welle

[Phalos Southpaw]

Mir ist es egal was mein Schätzeisen anzeigt, aber mir ist nicht egal was der Stromzähler im Keller misst
Und der hat blöderweise eben auch ca. 70 Watt gemessen.

Das die Uhr ebenfalls schon umgebaut ist, lasse ich das ganze auch jetzt so. 24x7 ist die eh nicht in Betrieb.

[Welle]

Hallo Phalos,
wenn jede 18W Röhre eine eigene Drosselspule hatte, dann könnten durchaus 60 bis 65 W "drin" gewesen sein. Das Zauberwort heißt in diesem Falle "Tandemschaltung" .
Aber egal, es sind Deine Lampen .
Viele Grüße
Welle