Entstörkondesator !!!!

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Kevin N.

Entstörkondesator !!!!

Beitrag von Kevin N. »

Hallo,

ich habe heute meinen neuen Dual 1007 A bekommen da war der entsörkondesator kaputt der hatte 0,01 Mikro Farat.

Meine Frage:

Ich habe nur eine 0,015 Mikro Farat Kondesator da kann ich den auch nehmen ???

Danke

Kevin 8_)
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo...
so eine Frage von dir wundert mich etwas... Aber okay...

Wenn man als Toleranzbereich des alten C's 20 % annimmt, wären Abweichungen vom Sollwert um 0,002 µF erlaubt (also von 0,008 bis 0,012 µF). Da liegt dein Kondensator zwar etwas höher, aber ich tippe mal, dass das trotzdem überhaupt kein Problem ist.
Entstörkondensatoren kann man m.W. im Zweifelsfall auch einfach weglassen. Ob das o.k. ist, soll jeder für sich entscheiden, ich werde das nicht tun.

Eine Frage zu Entstörkondensatoren habe ich aber auch noch:
Es ist vorgeschrieben, dass als Entstörkondensatoren nur Y-Kondensatoren verwendet werden dürfen. Ist das nur eine Vorschrift, oder ist das tatsächlich wichtig? Diese Y-Kondensatoren gibt es nur in Blockform, und ich frage mich eben, ob gelbe axiale 1000V-Typen nicht auch o.k. wären.

Gruss, Niko
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Kevin N.

Beitrag von Kevin N. »

Ich habe mir das schon gedacht.... ich weiß das diese teile schwankungen bis zu 50 % haben aber ich dachte ich frage nochmal....

aber das hat sich erledigt ich habe den 0,015 µ F eingebaut.....
ich bin aber nicht sicher ob das zu 100 % funtioniert weil es auf einmal wieder ein paar störgeräusche gibt.....

trotzdem Danke ^^

Kevin 8_)
Eisenkern
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Beitrag von Eisenkern »

Y-Kondensatoren weisen besondere elektrische und mechanische Eigenschaften auf, welche von den gelben C's nicht zu erwarten sind.
Deshalb ist ein Einsatz nicht zulässig.

Hier ein Auszug aus einer Mail eines chinesischen Herstellers:
.... are one of leading manufacturers of metallized polypropylene capacitor and X/Y capacitors in Taiwan and China.
Our company is established in........

Schon daraus geht hervor, das beide Varianten hergestellt werden. Die "normalen" C's sind nicht zu verwenden.

Gruss Eisenkern
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Niko
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Beitrag von Niko »

Danke für die Erklärung...

Mich würde interessieren, wie z.B. Rocco11 das Problem mit der Tarnung löst. Zusätzlich kommt bei mir noch hinzu, dass die Konstrukteure meines Radios es wohl für nötig hielten, 2 Kondensatoren in eine Hülle zu stecken.

Also, was macht man da am besten?

Gruss, Niko
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Eisenkern
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Beitrag von Eisenkern »

Also, was macht man da am besten?
Gar nicht tarnen oder weglassen :wink:

Nein, das wird Rocco11 wohl besser erklären, wenn es da überhaupt eine Möglichkeit gibt.
Oder du fragst bei deinem Lieferanten der gelben C's nach, ob er auch Y-C's bestellen kann.
Doch das Problem dürfte wohl die Mindestbestellmenge sein.

Gruß Henry
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

die in den älteren Radios ab und zu primärseitig anzutreffenden Funkentstörkondensatoren sollte man ersatzlos weglassen. So ist die einhellige Meinung, der auch ich mich anschließe.

In anderen Geräten (Nicht-Radios) neuerer Bauart, wo diese Kondensatoren vorzufinden sind, erfüllen sie sicher ihren Zweck. Hier sollte man sie natürlich bei Defekt ersetzen. Doch dieser Fall ist anders gelagert. Erstens sind meist neue Bauformen anzutreffen, - und zweitens handelt es sich dann um eine Reparatur und nicht um eine museumsgerechte Restaurierung.

Tarnen lassen sich diese Kondensatoren praktisch nicht. Sind sie in Klötzchenform, so könnte man allenfalls eine zylindrische Papphülse mit dem Durchmesser der Raumdiagonale des XY-Kondensators fertigen, und dann eine alt aussehende Banderole aufkleben. Diese Notlösung würde mir aber nicht so sehr gefallen.
Eher würde ich den Kondensator in (möglichst) schwarzen Schrumpfschlauch einhüllen, um ihn zumindest unauffälliger zu gestalten.
Sieht der Kondensator von der Bauform her jedoch so aus (Bild), dann gibt es kaum Probleme. Die zylindrische Form kommt den üblichen Tarnungsmethoden entgegen. Da würde ich nicht einmal den stirnseitigen Austritt der Leitungen ändern.
Bild

Hier sind drei Kondensatoren in einem Gehäuse. Das vereinfacht die Verdrahtung. Zum Beispiel dann, wenn wie hier verschaltet wird.
Bild

Unser Lieferant der gelben C's müßte hier eine neue Bezugsquelle auftun, um X-Y-Kondensatoren ins Sortiment aufzunehmen. Ich bin nicht sicher, ob dafür das allgemeine Interesse genügend hoch wäre.

Funkentstörkondensatoren in Klötzchenform (für Platinen) bekommt man überall auch in kleinen Stückzahlen. Conrad und Reichelt sollten da was da haben. Auch Mükra hat einiges im Sortiment.
http://onlineshop.muekra-electronic.com ... 688_90_500

Bei dem abgebildeten zylinderförmigen Kondensator würde ich anders suchen, um einen solchen zu bekommen. Der sieht eher nach freier Verdrahtung aus. Ich denke, das geht so in Richtung Waschmaschine, Staubsauger, Bohrmaschine, oder so. In den örtlichen Elektrogeschäften (nicht Elektronik) mit Werkstatt sollte sowas noch am ehesten zu finden sein.

Gruß

Rocco11
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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
Kevin N.

Beitrag von Kevin N. »

Hallo,

bei dem Dual war ein ganz normaler Papier Kondesator wie in den Radios Verbaut..... ich habe jetzt einen normalen neuen eingebaut aber ob das wirklich funktioniert !?

Kevin 8_)
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

funktionieren wird das sicherlich. Denn Kapazität ist Kapazität, und Spannungsfestigkeit ist Spannungsfestigkeit.
Die alten Entstörkondensatoren hatten bei ERO ein '(b)' hinter der 220V~ Spannungsangabe.
Bei den Entstörkondensatoren ist lediglich eine besonders hohe Sicherheit gegen Durchschlagen vorgeschrieben.
Dies soll das Prüfzeichen aussagen und garantieren.

Gruß

Rocco11
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Niko
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Beitrag von Niko »

Bei meinem Radio sind die beiden C's mit jeweils 10000 pF aber auf der Sekundärseite des Trafos. Sind das dann überhaupt Entstörkondensatoren? Berührbare Metallteile gibt es an meinem Radio ausserdem keine.
Demnächst stelle ich mal den entsprechenden Ausschnitt des Schaltplans hier rein.
Gruss, Niko
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Dann hast Du beim Durchschlagen dieser Kondensatoren "nur" das Problem, dass Dir unter Umständen der Netztrafo abbrennt. Grund genug, auch hier Y-Kondensatoren zu verwenden.

Ob in dem Plattenspieler von Kevin-Nikodem ein Y-Kondensator verwendet werden muss, hängt davon ab, wie er geschaltet ist. Es gibt zwei Varianten: parallel zum Netzeingang oder parallel zum Ausschalter. Wenn er parallel zum Netzeingang liegt, MUSS ein Y-Kondensator verwendet werden. Wenn er parallel zum Schalter liegt, ist das meiner Meinung nach nicht nötig, denn ein Kurzschluss des Kondensators hat dann nur zur Folge, dass der Motor ständig läuft. Allerdings würde ich wegen der beim Schalten des Motors entstehenden Spannungsspitzen einen Kondensator mit sehr hoher Nennspannung, z.B. 1000 V, nehmen.

Lutz
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Niko
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Beitrag von Niko »

Nee, Netztrafo abbrennen muss wirklich nicht sein... Hier nochmal der Schaltplan:

Bild

Es geht um diese beiden rot eingekreisten 10000 pF Kondensatoren.

Jetzt muss ich nur noch eine Bezugsquelle für diese zylinderförmigen Kondensatoren finden.
Gruss, Niko
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Kevin N.

Beitrag von Kevin N. »

Da das ja ein ganz normaler Kondesator war habe ich anstatt einem 0,01 µ F 220 V einen 0,015 µ F 630 V genommen. weil ich keinen anderen da hatte... :lol: wird schon klappen :wink:

Kevin 8_)
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Beitrag von loewe »

Ich denke, das dürften die richtigen Entstörkondensatoren für das Radio sein, oder!?

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=451078
Kevin N.

Beitrag von Kevin N. »

genau so einen habe ich ja in den Dual eingebaut nur mit anderen werten ^^

Kevin 8_)