
In meiner Nähe wurde seit langem schon eine SABA Mainau 11 angeboten in der "modernen" Holzausführung. Das Gerät sollte damals 100€ kosten und der Preis schreckte mich ab.
Als ich dann neulich mal wieder reinschaute war Sie für 50€ inseriert. Kurzentschlossen holten Wir das Ding dann am Samstag ab.
Mir gefällt rein Optisch die 11er Serie einfach sehr gut, man sah nochmal einen tollen Fortschritt bis 1962 der Rotstift bei den Schwaben angesetzt wurde. Auch wollte ich nochmal eine Stereo-Truhe haben....
In der Anzeige wurde Beschrieben dass die Truhe nach längerem Betrieb im Keller beim Aufräumen Ihre Sicherung auslöste. Der Mann stellte einen "Sicherungsfehler" als Vermutung an.
Jedoch glaube ich dass er mir einige wichtige "Details" verschwiegen hat...
Als ich am gleichen Abend das Chassis entnahm fiel mir ein verbrannter Widerstand auf (R88 100 kOhm). In dessen Nähe saßen zwei fette Wima-"Backpflaumen" mit 0,1µF.
Diese flogen gleich raus, bei gelegenheit auch noch der ein oder andere ERO100 und ein weiterer fetter Wima mit 0,047µF, schön mit den bekannten hellen Rissen überlaufen...
Natürlich wurde der Widerstand ebenfalls getauscht.
Jetzt wollte ich natürlich mal die Ersten Lebenszeichen sehen und hängte das Gerät an die Vorschaltlampe mit eingeschraubtem 100W Leuchtmittel, da 90W Leistungsaufnahme.
Sofort leuchtete die Lampe hell und man konnte ein "brutzeln" vom Chassis hören. So holte ich mir das Chassis etwas näher und versuchte es nochmal um den Grund für das Geräusch ausmachen zu können.
Zuerst Tippte ich auf den oxidierten Sicherungshalter, (in Welchen ich bereits eine neue Feinsicherung hineinsteckte da die Alte fehlte) doch Dies konnte ich nach Reinigen und Nachbiegen ausschließen.
So ging die Suche weiter bis ich irgendwann auf einen weiteren verkohlten Widerstand gestoßen war. Dieser saß an den beiden EL95ern. Es handelte sich um einen der SABA-typischen, hellgrünen "Röhrchen".
Dieser war Pechschwarz gebrannt und daher unauffällig, den Wert konnte ich nichtmehr ablesen.
So war ich gezwungen "Schluss" zu machen und nach Hause zu gehen, da es ohnehin schon spät war...
Zu Hause druckte ich dann den wirklich perfekt lesbaren Schaltplan des "verwandten" Freudenstadt 11 aus. (Danke an den Service von Franz-Josef

Auf diesem Schaltplan begann ich dann zu suchen und einzukringeln wo ich schon gearbeitet habe. Schließlich bin ich nach über einstündigem Suchen fündig geworden: R86 470 Ohm.
Mit großer Euphorie ging es dann in den neuen Tag und zum Austausch des Widerstandes.
Jedoch zu meiner Enttäuschung verhielt sich die Mainau nicht anders...
Bald musste ich dann schließlich feststellen dass der Trafo diese Geräusche verursachte. Man konnte auch deutliche Verfärbungen und abbröckeln des Lacks feststellen.
Wenn ich auf die Wicklungen von Außen aufdrücke kann man auch hören wie sich dieses "brutzeln" verändert. So auch das Leuchten von Voschaltlampe und den leicht glimmenden Skalenlampen...
Jetzt bin ich mir nur nicht so recht sicher ob der Trafo primiär oder sekundär durchgebrannt ist.
Brutzeln und stinken sowie auf Druck von Außen reagieren tut nur die Seite des Trafos welche auf dem Chassis "nach Außen" schaut.
Die Frage ist nun ob und wo ich diesen Trafo herbekomme oder ob ich hier etwas nachwickeln kann...


Das ist echt niederschmetternd... Würde das Ding so gerne wiederbeleben.

Kompletter Schaltplan:
https://www.dropbox.com/s/5qoaeu5l7k5ex ... d.png?dl=0
Markierter Auszug:
https://www.dropbox.com/s/oyl0yhucsfxla ... 1.png?dl=0
Problematische Trafoseite:
https://www.dropbox.com/s/hsj09bskong4a ... 2.jpg?dl=0
MFG Robin.