Klemt Echolette BS40

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frieda
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Klemt Echolette BS40

Beitrag von frieda »

Hallo Forum,
habe gestern im Sperrmüll eine Echolette mit 3 ECC88 und 2 EL34 gefunden. Das Gehäuse ist schmutzig aber sonst soweit ganz in Ordnung, lässt sich machen. Genau mein Geschmack vom Design her. Innen sieht es gut aus, ein wenig verstaubt aber scheinbar nur wenig verbastelt. an der Rückwand wurde eine Klinkenbuchse installiert, wofür kann ich noch nicht sagen. Aber es sieht ganz ordentlich aus und ist sehr übersichtlich. Ich bin immer erstaunt, wie wenig da verbaut ist in den Röhrengeräten. Minimalismus pur, auch das trifft meinen Geschmack. Kann jemand sagen, wofür solch ein Verstärker in der Regel verwendet wurde ? Sieht nicht nach Gitarre aus...
Hat jemand Erfahrung mit dem Gerät, gibt's was besonderes zu beachten bei der Restauration ?
Schaltplan hab ich noch nicht gefunden, sollte aber so problematisch nicht sein.
Vielen Dank für eventuelle Hinweise schon mal vorab.

Klaus
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eabc
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Re: Klemt Echolette BS40

Beitrag von eabc »

Moin moin Klaus,
schaue mal hier: http://www.radiomuseum.org/r/klemt_echo ... 0bs_4.html
Es ist also ein Verstärker/Mixer für E-Bass Gitarre
M.f.G.
harry

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captain.confusion
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Re: Klemt Echolette BS40

Beitrag von captain.confusion »

Hallo,

hinsichtlich der Restauration scheint das Gerät keine Besonderheiten aufzuweisen.
Das Übliche halt, Kondensatoren und Elkos tauschen, Widerstände und Potis prüfen, Röhren ausmessen.
Das sind übrigens keine ECC88 die da verbaut sind, sondern ECC808. Das ist eine besondere Version der ECC83.

Viele Grüße
Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

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maxnix
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Re: Klemt Echolette BS40

Beitrag von maxnix »

....Kann jemand sagen, wofür solch ein Verstärker in der Regel verwendet wurde ? Sieht nicht nach Gitarre aus...

In den 70-er und 80-er Jahren hatte eigentlich jede Tanzmusikband diese oder ähnliche Verstärker in Gebrauch. Die Fabrikate "Echolette" und "Dynacord" waren in Deutschland am meisten vertreten. In "Zusammenarbeit" mit den damals gebräuchlichen Echogeräten mit Endlosbandschleife machten sie aus jeder dünnen Stimme eine volle Gesangsstimme, passend zu dem damaligen Musikgeschmack und den tanzbaren Schlagern und Schnulzen von Roy Black und anderer "Stars" jener Zeit.
In jedem Kuhdorf gabe es ein Tanzcafe´ wo Amateurbands live spielten und diese Anlagen mit 40 Watt Ausgangsleistung völlig ausreichten.
Gitarrenverstärker hatten einen "Federhall" eingebaut und bestenfalls noch ein "Tremolo".

Rudi
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Schirmgitter
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Re: Klemt Echolette BS40

Beitrag von Schirmgitter »

frieda hat geschrieben:Hallo Forum,
habe gestern im Sperrmüll eine Echolette mit 3 ECC88 und 2 EL34 gefunden. Das Gehäuse ist schmutzig aber sonst soweit ganz in Ordnung, lässt sich machen. Genau mein Geschmack vom Design her. Innen sieht es gut aus, ein wenig verstaubt aber scheinbar nur wenig verbastelt. an der Rückwand wurde eine Klinkenbuchse installiert, wofür kann ich noch nicht sagen. Aber es sieht ganz ordentlich aus und ist sehr übersichtlich. Ich bin immer erstaunt, wie wenig da verbaut ist in den Röhrengeräten. Minimalismus pur, auch das trifft meinen Geschmack. Kann jemand sagen, wofür solch ein Verstärker in der Regel verwendet wurde ? Sieht nicht nach Gitarre aus...
Hat jemand Erfahrung mit dem Gerät, gibt's was besonderes zu beachten bei der Restauration ?
Schaltplan hab ich noch nicht gefunden, sollte aber so problematisch nicht sein.
Vielen Dank für eventuelle Hinweise schon mal vorab.

Klaus
Hallo Klaus,

da hast Du ein feines Teil gefunden. Glückwunsch!

Hier erst mal Unterlagen zu dem Gerät:
http://www.peel.dk/Dynacord/BS40.html

In der Regel ist das ein sehr zuverlässiger Verstärker.
Auf folgendes solltest Du allerdings ein Auge werfen:

C16 u. C17 : die zwei Elkos in der Erzeugung der Gittervorspannung sind oft hinüber. Gittervorspannung ist dann zwar noch vorhanden aber die Kiste brummt. Weiß man das nicht, sucht man meist vergeblich in der (Anoden)Spannungsversorgung.
C18 u. C19 sind dagegen recht selten defekt.

C12 u. C13 solltest Du auf jeden Fall erneuern.

Die zwei Enstellwiderstände R43 (-Ug1) und R37 (Symmetrie) kontrollieren. Vor allem den R43. Gibt es da Probleme bekommen die Endröhren ganz schnell rote Backen.
Mit den zwei Potis stellst Du den Ruhestrom der Endröhren (BIAS) ein. Dazu misst Du den Spannungsabfall an den 1 Ohm
Kathodenwiderständen. Einstellen auf 32 - 35 mV.

Auch oft kaputt: die zwei Glimmlämpchen (Anzeige Netz u. Standby)

Viel mehr ist an diesem Verstärker selten zu machen.

Gruß
Micha
Nemo solus satis sapit!
(Miles Gloriosus Plautus)
frieda
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Re: Klemt Echolette BS40

Beitrag von frieda »

Hallo Forum, vielen dank für die schnellen Antworten und besonders auch für die Pläne.
Werde mich mal dranmachen, damit er wieder richtig gut dasteht.
Spiele allerdings keinen Bass, so dass das gerät wohl zu meinen Sammlerstücken gehören wird.
Wird sich aber auch da ganz gut machen, wie gesagt das Design ist schon mein Ding.
Ich wäre aber auch zum Tausch bereit, wenn jemand besonderes Interesse hätte.

Klaus aus 32351 Stemwede