Bakelit richtig behandeln

Alles über das äußerliche Aufarbeiten von alten Radios. Lackieren, beizen, leimen, polieren, ... hier ist es richtig.
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GeorgK
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Bakelit richtig behandeln

Beitrag von GeorgK »

In einem Schriftwechsel hatte mir Frau Dr. Rezepa Zabel bestätigt, dass Bakelit am besten mit Paraffin gepflegt werden soll.
Diese Seite beschreibt auch die Reinigung.
Das Paraffin mische ich noch mit Alkohol zu 20 %. Das ist ein "Transportmittel" das eindringt und verdunstet.

https://design20.eu/2009/bakelit-pflegen-und-bewahren/
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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paulchen
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von paulchen »

Mag sein, was die gute Frau da empfiehlt.
Ist aber nur zum hinstellen und anschauen geeignet. Wer sein Radio (darum geht es ja hier vorzugsweise) auch benutzen will bekommt damit allerdings ein Problem. Gerade kleine Geräte (Allströmer) werden gut warm. Da dann Paraffin? Das überlasse ich dann mal der geneigtem Leserschaft das weiter zu durchdenken.
Weiterhin ist die Haptik und auch die Benutzungsfreundlichkeit bei Paraffin nicht die beste. Da ist nach jedem anfassen wieder polieren angesagt.
Also wirklich nur was für das Museum zum bestaunen.

paulchen
RE 084
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von RE 084 »

Hallo Matthias, hallo Paulchen,

meines Wissens soll man hier nicht das Wachs auftragen, sondern in die Oberfläche des
Bakelits eindringen lassen. Dazu bedient man sich eben des Alkohols um das Wachs durch
die porös gewordene Oberfläche eindringen zu lassen. Die Behandlung wird mehrmals wie-
derholt und dann am Ende mit einem weichen Lappen auspoliert. Danach sollte die Ober-
fläche gut vor weiterer Verwitterung geschützt sein und einen leichten Glanz haben.
Das funktioniert aber nur, wenn das Bakelit zuletzt gesättigt ist, es ist eben vom Aus-
gangszustand abhängig wie oft man das Paraffin / Alkoholgemisch auftragen muß.


Gruß,
RE 084

P.S.: kann man hier PDF´s anhängen? Ich habe das was zum Thema Bakelit-Herstellung......
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:
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paulchen
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von paulchen »

Was da passiert oder passieren soll ist mir schon klar. Auch warum die meisten Bakelitgehäuse nicht glänzen wenn die Leute mit ihren Säuberungsaktionen fertig sind (sauber sind die Dinger ja dann, aber sonst...?).
Aber der Haken an der Sache mit Paraffin ist eben die Wärmeempfindlichkeit und der Drang Anhaftungen eben anhaften zu lassen.

paulchen
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von Phalos Southpaw »

paulchen hat geschrieben:Was da passiert oder passieren soll ist mir schon klar. Auch warum die meisten Bakelitgehäuse nicht glänzen wenn die Leute mit ihren Säuberungsaktionen fertig sind (sauber sind die Dinger ja dann, aber sonst...?).
Aber der Haken an der Sache mit Paraffin ist eben die Wärmeempfindlichkeit und der Drang Anhaftungen eben anhaften zu lassen.

paulchen
Da kann ich nur zustimmen.
Zudem ist Paraffinwachs unglaublich "klebrig" sodass sich Staub viel leichter festsetzen kann und schwerer zu entfernen ist.
achim1
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von achim1 »

Und deshalb wird's bei mir lackiert wenn es nicht authentisch sein muss. Sieht perfekt aus und gebrauchstüchtig. Ich bin generell kein Freund von Wachsen, Ölen, Fetten und dergleichen.

Gruß,
Achim
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Arne0410
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von Arne0410 »

Hallo!

Ich verwende NIGRIN Kratzerentferner für's Auto. Gehäuse aus Bakelit und Skalenscheiben aus Plastik wie z.B. bei den kleinen Philettas werden glänzend sauber und kleine Kratzer verschwinden. Letztendlich wird etwas Material abgetragen. Aber nur minimal.
Geht auch für Messingteile.
Bin jetzt gerade dabei wieder eine Philetta so herzurichten. Selsbt die goldenen Zierstreifen kommen unter dem Dreck wieder raus!

Grüße
Arne
Fernmelder
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Re: Bakelit richtig behandeln

Beitrag von Fernmelder »

Moin :hello:

Bei mir wird erst mit Industrie Fettlöser gearbeitet.
Das Zeug muss ordentlich verdünnt werden, eigentlich werden damit Produktionslinien gereinigt.

Danach wird mit Wasser neutralisiert. Jetzt bringe ich Carnaubawachs auf und reibe es ordentlich ein. Etwa 5 Minuten später kann man den Überschuss wegpolieren. Mir reicht das fast immer da nun das ganze Seidenmatt glänzt.

Ansonsten noch eine Schicht drauf dann glänzt es etwas mehr. Wenn es gut poliert wurde ist die Oberfläche nicht mehr fettig.

Fingerabdrücke sieht man nur wenn man sehr fest drauf batscht, aber das ist bei Hochglänzendem Lack nicht anders.
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
--->AEG Magnetophon 85 Bj. 58 <---