Bassregler Imperial Radio

[herr_kules]

Hallo ich bin blutiger Neuling im Bereich der Röhrenradios und habe eine Musiktruhe von Imperial. Das gute Stück verrichtet nach Austausch von ein paar Röhren nun wieder brav seinen Dienst, allerdings ist leider der Baßregler völlig festgefressen. Der Potentiometer läßt sich nur mit roher Gewalt bewegen und kennt nur die Zustände Bass daß die Röhren wackeln oder gar keiner. Ich habe mir mal den Potentiometer angeguckt und darauf steht 16MΩ log. Leider finde ich nirgends etwas passendes. Könnt ihr mir da weiter helfen, oder gibt es keine Potis mit 16 mohm mehr?

Danke
Holger

[Niko]

Hallo Holger,
du solltest den Bassregler garnicht mehr bewegen. Ich würde sagen, es ist fast unmöglich, 16 MΩ Potis zu bekommen. Vermutlich ist das Poti verharzt.
Hast du schon die Teerkondensatoren gewechselt? Dann lässt sich der Bass wahrscheinlich auch wieder genau einstellen. Außerdem ist ein Gerät mit alten Kondensatoren nicht betriebssicher und kann sogar in Brand geraten.
Bei deinem Benutzernamen muss ich irgendwie an das Sams und Herrn Mon denken
Gruss, Niko

[herr_kules]

Hallo Niko,

das Problem ist, daß der Regler so fest sitzt, daß man ihn praktisch nur mit einer Zange drehen kann, während der Höhenregler mit einem Stubs des kleinen Fingers losflutscht. Es ist auch überhaupt kein Anschlag mehr zu spüren. Ich vermute daß es wirklich am Poti liegt, daß eine vernünftige Regelung nicht möglich ist.
Kondensatoren hab ich keine getauscht.

P.S. genau da kommt der Nickname her

[Martin]

hallöchen,

wenn man statt dem 16M einen 10M einbaut macht das sogut wie garkeinen Unterschied aus. Also Kopf hoch, Ersatzteil rein

Martin

(notfalls hätte ich einen da. )

[Niko]

Kondensatoren hab ich keine getauscht.

Solltest du möglichst bald machen. Hier ist eine Liste der guten/schlechten Kondensatoren:

http://dampfradioforum.de/topic,2700,-k ... radio.html

Gruss, Niko

[Walterh]

Hallo

Vermutlich handelt es sich um ein Poti mit 1,6 und nicht mit 16 MOhm.

Achse erwärmen und bewegen bis einigermassen normale Funktion gegeben ist. Dann mit z.B. Kontakt WL das dermassen angelöste Fett ausspülen. Gegebenenfalls ist die Prozedur zu wiederholen.

Besser geht es, wenn man das Poti zerlegt (zerlegen kann)......

Gruss, Walter

[herr_kules]

Also ich hab auf den ersten Blick einen WIMA 0,025 mittendrin unten am Chasis entdeckt und einen der Papierkondensatoren unter dem Anschluß für den externen Lautsprecher. Jetzt ist die Frage soll ich wirklich ein soweit voll funktionierendes Radio ausbauen und riskieren dabei eines dieser vielen kleinen filigranen Bauteile abzureißen nur um den Kondensator zu tauschen?

[Niko]

Ich würde sagen: Ja. In dem Gerät sind schätzungsweise 20-40 Teerkondensatoren verbaut. Um das Gerät im Regelbetrieb zu verwenden, sollten die alle raus. Warum, steht hier:

http://www.magischesauge.de/MagischesAu ... atoren.htm

Gruss, Niko

[herr_kules]

Ohje ich wollte doch nur Radio hören und kein Elektronikstudium anfangen.
Danke für die Tips. Da werd ich den Stecker ziehn und nach über 50 Jahren muß das gute Stück nun eben den Rand halten.

[Fernsehjeck]

In diesem Fall ist die Lösung mit der Erhitzung der beste Ausweg.
Es ist gut zu erkennen, das die Achse kurz vor dem Gehäuse gestaucht
wurde.
Ich hasse solche RUWIDO-Konstruktionen.
Leider ist dieser Schrott auch nach Belgien exportiert worden, und so
besitze ich einen Fernseher Marke Radiobell bei dem gleich 4 Regler
festgefressen sind!
Leider kein Bassregler dabei, den hätte ich auf Vollanschlag stehen lassen.
Sollten Deine Arbeiten erfolg haben, dies gilt auch für zerlegbare
Potis, mit Waffenöl oder IMPEX-ÖL schmieren.
Diese Öle sind harzfrei!

[DAC324]

Hallo,

http://www.magischesauge.de/MagischesAu ... atoren.htm

Eine sehr umfangreiche Auflistung, aber ich habe gewisse Zweifel, ob alle dort aufgeführten Kondensatoren wirklich "Problemkondensatoren" sind. Insbesondere die durchsichtigen Plastikfolienkondensatoren sind mir eigentlich noch nie unangenehm aufgefallen.
Was auf jeden Fall raus muss, ist alles mit Teer Vergossene und die in früheren Jahren in der DDR sehr beliebten "Gewaplast"-Kondensatoren:


Beste Grüße
DAC324

[herr_kules]

also das mit dem Warmmachen war ein wirklich guter Tipp, so bekam ich den Poti wieder einigermaßen gängig und denn ein bißchen säure und harzfreies öl und es geht wieder. Konnte das teil sogar öffnen und mußte feststellen, daß die kleine Nase die vorm überdrehen schützen soll abgebrochen war und an der war der Kontakt für den Regler wohl befestigt. Operation gelungen Patient tot. Werde also doch einen Ersatz suchen müssen. Im moment läuft der strom jetzt über einen parallel zum Poti geschalteten Widerstand.

Konnte keinen Punkt oder komma entdecken. Die aufschrift lautete einfach 16 MΩlog (durchs Warmmachen und drehen nun nicht mehr lesbar). Habe leider nicht die Möglichkeit nachzumessen da der Poti ja futsch is und Schaltplan ist leider nirgends einer vorhanden.

[Niko]

Hallo
du kannst doch zwischen den 2 äußeren Pins messen, dann hast du den gesamten Widerstand, unabhängig vom Schleifer.

Das mit den Kondensatoren solltest du aber ernstnehmen. Ich sag's nochmal: mit Teerkondensatoren und Wima's kann das Gerät nicht im Regelbetrieb verwendet werden! Ich hab auch erst gedacht: wenn's spielt, ist gut. Dann sind mir mal 2 dieser Teerdinger um die Ohren geflogen. Seitdem wechsel ich immer, auch wenn das Radio beim ersten Testen spielt.

Ich bin jetzt erstmal 2 Wochen weg im Urlaub, bis dann!
Gruss, Niko