Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
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- Philetta
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Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Moin Forum,
ich stöbere rein aus Neugier gerne mal bei Ebay.
Dabei ist mir folgendes Modell aufgefallen:
https://www.ebay.de/itm/Grundig-Type-16 ... 0507.m3226
Wie muss man sich diese Lösung technisch vorstellen?
Wie wäre UKW bei Bedarf nachgerüstet worden?
Das interessiert mich.
Vielleicht kann ja ein Grundig-Kenner meine Fragen beantworten.
Schönes Wochenende,
euer Samländer
ich stöbere rein aus Neugier gerne mal bei Ebay.
Dabei ist mir folgendes Modell aufgefallen:
https://www.ebay.de/itm/Grundig-Type-16 ... 0507.m3226
Wie muss man sich diese Lösung technisch vorstellen?
Wie wäre UKW bei Bedarf nachgerüstet worden?
Das interessiert mich.
Vielleicht kann ja ein Grundig-Kenner meine Fragen beantworten.
Schönes Wochenende,
euer Samländer
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- Geographik
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Servus,
Will heissen, das im Gerät alles zum Einbau eines UKW Empfangsteiles inkl. ZF und Ratiodetektor als Zusatzmodul vorgesehen war, dessen NF Ausgang dann auf die NF-Endstufe geschaltet wurde.
Will heissen, das im Gerät alles zum Einbau eines UKW Empfangsteiles inkl. ZF und Ratiodetektor als Zusatzmodul vorgesehen war, dessen NF Ausgang dann auf die NF-Endstufe geschaltet wurde.
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Moin moin,
in diesem Fall ist das Gerät ein sehr früher Einstieg in den UKW Bereich , d.h. in Vorbereitung auf ein kmpl. UKW-Empfangsteil ist nur der Anschluss zur Stromversorgung und die NF Umschaltung vorhanden.
in diesem Fall ist das Gerät ein sehr früher Einstieg in den UKW Bereich , d.h. in Vorbereitung auf ein kmpl. UKW-Empfangsteil ist nur der Anschluss zur Stromversorgung und die NF Umschaltung vorhanden.
Zuletzt geändert von eabc am Sa Jun 16, 2018 8:30, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
...und auf der Skala ist schon der UKW-Bereich vorhanden und auch der Wellenschalter hat eine extra Stellung für UKW.
Das haben um 1950, als das UKW-Sendernetz langsam aufgebaut wurde, viele Hersteller so gemacht. Wer in einer Gegend wohnte, in der noch kein UKW-Empfang möglich war, konnte so beim Kauf eines Radios erst mal weniger Geld auf den Tisch des Händlers blättern und dann später mit einem speziellen Einbausatz nachrüsten lassen. Manche haben das dann auch gemacht, andere nicht. Deswegen findet man Gerät mit und ohne solche Nachrüstungen.
Für ältere Geräte, die nicht vorbereitet waren, gab es komplett selbstständige Empfangsteile, heute auch Tuner genannt, die dann an den Tonabnehmereingang angeschlossen werden konnten. Es gab auch universelle Empfangsteile, die der Radiotechniker mit Geschick und Phantasie in fast jedes alte Radio einbauen konnte.
Ab 1951/52 hatten dann fast alle Geräte serienmäßig UKW integriert.
Schönes Wochenende von der Kieler Woche
Das haben um 1950, als das UKW-Sendernetz langsam aufgebaut wurde, viele Hersteller so gemacht. Wer in einer Gegend wohnte, in der noch kein UKW-Empfang möglich war, konnte so beim Kauf eines Radios erst mal weniger Geld auf den Tisch des Händlers blättern und dann später mit einem speziellen Einbausatz nachrüsten lassen. Manche haben das dann auch gemacht, andere nicht. Deswegen findet man Gerät mit und ohne solche Nachrüstungen.
Für ältere Geräte, die nicht vorbereitet waren, gab es komplett selbstständige Empfangsteile, heute auch Tuner genannt, die dann an den Tonabnehmereingang angeschlossen werden konnten. Es gab auch universelle Empfangsteile, die der Radiotechniker mit Geschick und Phantasie in fast jedes alte Radio einbauen konnte.
Ab 1951/52 hatten dann fast alle Geräte serienmäßig UKW integriert.
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Mein Bäcker sagt : "Altes Brot ist gar nicht hart, kein Brot, das ist hart"
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Vom 165W gab es zwei verschiedene Ausführungen:
Der 165W war, wie meine Vorredner schon geschrieben haben, für den Einbau eines UKW-Teils vorbereitet. Das könnte ein Pendler oder auch ein Superhet gewesen sein.
Außerdem gab es einen 165W UKW, bei dem der UKW-Empfang bereits in die Schaltung des Gerätes integriert war. Dazu war die NF-Vorstufenröhre EBC41 durch eine zweite EAF42 ersetzt worden, die als 2. ZF-Stufe für IKW und in Reflexschaltung als NF-Vorstufe dient. Mit der Röhre ECH42 im Eingangsteil und der Flankendemodulation wird der UKW-Empfang eher mäßig sein, aber das trifft auf viele frühe UKW-Empfänger zu. Im Laufe der 50er Jahre wurden die UKW-Empfanbgsleistungen immer besser.
Lutz
Der 165W war, wie meine Vorredner schon geschrieben haben, für den Einbau eines UKW-Teils vorbereitet. Das könnte ein Pendler oder auch ein Superhet gewesen sein.
Außerdem gab es einen 165W UKW, bei dem der UKW-Empfang bereits in die Schaltung des Gerätes integriert war. Dazu war die NF-Vorstufenröhre EBC41 durch eine zweite EAF42 ersetzt worden, die als 2. ZF-Stufe für IKW und in Reflexschaltung als NF-Vorstufe dient. Mit der Röhre ECH42 im Eingangsteil und der Flankendemodulation wird der UKW-Empfang eher mäßig sein, aber das trifft auf viele frühe UKW-Empfänger zu. Im Laufe der 50er Jahre wurden die UKW-Empfanbgsleistungen immer besser.
Lutz
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Richtig.
Wobei die Ausführung mit UKW ab Werk (165W/UKW) auf UKW sogar schon ein Superhet war, wenn auch einfach gestrickt und mit Flankengleichrichter. Und sie war nur rund 30 DM teurer als die Nur-AM-Version. Das war 1950 ungewöhnlich attraktiv, das boten nur wenige Hersteller. Kaufte man nur die vorgerüstete Version, so konnte man später den UKW-Teil 76W nachrüsten - das war aber nur ein Pendler, der aber, der Name sagt es, satte 76 DM kostete. Trotzdem kauften viele ohne UKW, das musste sich erst verbreiten und durchsetzen, noch dazu war es eine karge Zeit. 1950 verdiente ein Facharbeiter etwa 1,50 DM brutto in der Stunde.
Gruß
Stefan
Wobei die Ausführung mit UKW ab Werk (165W/UKW) auf UKW sogar schon ein Superhet war, wenn auch einfach gestrickt und mit Flankengleichrichter. Und sie war nur rund 30 DM teurer als die Nur-AM-Version. Das war 1950 ungewöhnlich attraktiv, das boten nur wenige Hersteller. Kaufte man nur die vorgerüstete Version, so konnte man später den UKW-Teil 76W nachrüsten - das war aber nur ein Pendler, der aber, der Name sagt es, satte 76 DM kostete. Trotzdem kauften viele ohne UKW, das musste sich erst verbreiten und durchsetzen, noch dazu war es eine karge Zeit. 1950 verdiente ein Facharbeiter etwa 1,50 DM brutto in der Stunde.
Gruß
Stefan
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Laut Radiomuseum.irg, kostete der 165W ohne UKW 165 DM, mit UKW 214 DM.
1950 lag der durchschnittliche Monatslohn bei etwas über 260 DM, und manch einer hatte noch mit den Folgen des zweiten Weltkriegs zu kämpfen. Deshalb waren viele nicht bereit, beim Kauf eines neuen Radios, das mehr als einen halben Monatslohn kostete, für einen Wellenbereich, auf dem man in den meisten Gegenden keinen oder höchstens einen Sender empfangen konnte, einen Aufpreis in Höhe von fast einem Wochenlohn zu bezahlen.
Lutz
1950 lag der durchschnittliche Monatslohn bei etwas über 260 DM, und manch einer hatte noch mit den Folgen des zweiten Weltkriegs zu kämpfen. Deshalb waren viele nicht bereit, beim Kauf eines neuen Radios, das mehr als einen halben Monatslohn kostete, für einen Wellenbereich, auf dem man in den meisten Gegenden keinen oder höchstens einen Sender empfangen konnte, einen Aufpreis in Höhe von fast einem Wochenlohn zu bezahlen.
Lutz
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Ich weiß nicht woher Du diese Zahlen beziehst.
Dies deckt sich auch mit anderen Quellen und besagt doch was ganz anderes.
paulchen
Dies deckt sich auch mit anderen Quellen und besagt doch was ganz anderes.
paulchen
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Ich habe den Wert hier entnommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt
Dort ist ein Jahreseinkommen von 3161 DM angegeben. Geteilt durch 12, ergibt das ein Monatseinkommen von 263,42 DM, was nicht einmal 8% von Deinem Wert 125 Euro = 244,48 DM abweicht. Je nach Quelle findet man etwas abweichende Werte, was auf unterschiedliche Methoden der Ermittlung zurückzuführen ist und sich bei der Komplexität des Themas nicht vermeiden lässt. Deine Aussage "besagt doch was ganz anderes" kann ich nicht nachvollziehen.
Es ging nur darum aufzuzeigen, dass die Mehrausgabe für UKW beim Kauf eines Radios 1950 durchaus nicht selbstverständlich war. Ob der Monatsverdienst 244 oder 263 DM war, ändert daran nichts.
Bevor hier die Feilscherei unendlich weitergeht, bin ich raus.
Lutz
Dort ist ein Jahreseinkommen von 3161 DM angegeben. Geteilt durch 12, ergibt das ein Monatseinkommen von 263,42 DM, was nicht einmal 8% von Deinem Wert 125 Euro = 244,48 DM abweicht. Je nach Quelle findet man etwas abweichende Werte, was auf unterschiedliche Methoden der Ermittlung zurückzuführen ist und sich bei der Komplexität des Themas nicht vermeiden lässt. Deine Aussage "besagt doch was ganz anderes" kann ich nicht nachvollziehen.
Es ging nur darum aufzuzeigen, dass die Mehrausgabe für UKW beim Kauf eines Radios 1950 durchaus nicht selbstverständlich war. Ob der Monatsverdienst 244 oder 263 DM war, ändert daran nichts.
Bevor hier die Feilscherei unendlich weitergeht, bin ich raus.
Lutz
Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am So Jun 17, 2018 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Und ich habe ca 1,50 pro Stunde für einen Facharbeiter angegeben, was bei der damals üblichen 48-Stunden-Woche etwa 290 DM im Monat bedeutete.
Gruß
Stefan
Gruß
Stefan
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Da muß ich meinerseits mal zurückrudern!
Ich habe gar nicht auf die Währung geschaut. bin davon ausgegangen das die 1950 in DM gerechnet haben.
Sorry!
paulchen
Ich habe gar nicht auf die Währung geschaut. bin davon ausgegangen das die 1950 in DM gerechnet haben.
Sorry!
paulchen
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- Philetta
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Ich habe schon vermutet, dass es an den mangelhaften Verhältnissen nach dem 2. Weltkrieg gelegen hat.
Klar, dass man da größere Sorgen hat als ein Radio mit UKW.
Klar, dass man da größere Sorgen hat als ein Radio mit UKW.
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Re: Grundig Geräte mit UKW-Vorbereitung
Diesen Kasten haben wir auch hier stehen - leider ohne UKW-Einsatz. Der wäre natürlich der Hit, dürfte aber kaum zu bekommen sein.
Unserer ist technisch überholt, optisch in gutem Originalzustand. Lediglich das Skalenglas musste ich erneuern - wegen eigener Unerfahrenheit. Wollte es schön saubermachen und dann war die Beschriftung "wisch und weg".
Zum Glück habe ich irgendwann in der E-Bucht ein gut erhaltenes Glas zu günstigem Preis erhalten.
Erstaunlich, welch guten Klang dieses Gerät hat (vor allem bei der Wiedergabe externer Quellen über TA). Da konnte Grundig schon was.
Ist das Gerät denn wirklich so viel wert, wie im Angebot gefordert??? Keine Angst, unseres bleibt hier!
Ich würde da nicht so viel ausgeben (höchstens mit verbautem und funktionierendem UKW-Einsatz).
Gruß,
Volker
Unserer ist technisch überholt, optisch in gutem Originalzustand. Lediglich das Skalenglas musste ich erneuern - wegen eigener Unerfahrenheit. Wollte es schön saubermachen und dann war die Beschriftung "wisch und weg".

Erstaunlich, welch guten Klang dieses Gerät hat (vor allem bei der Wiedergabe externer Quellen über TA). Da konnte Grundig schon was.
Ist das Gerät denn wirklich so viel wert, wie im Angebot gefordert??? Keine Angst, unseres bleibt hier!

Ich würde da nicht so viel ausgeben (höchstens mit verbautem und funktionierendem UKW-Einsatz).
Gruß,
Volker
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.
Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.
Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.