Graetz 1318 L

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Thomas78
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Graetz 1318 L

Beitrag von Thomas78 »

Hallo zusammen. Bin neu hier im Forum. Ich hoffe ich bin hier im richtigen Bereich mit meinem Problem.
Habe mir ein Graetz 1318 L besorgt. Das Gerät läuft richtig gut. Aber leider nur auf dem linken Lautsprecher. Hab mir mal einen kurzen Überblick verschafft. Die röhren ECLL 800 scheinen zu arbeiten. Der tausch untereinander brachte Nix.
Hatte ein ähnliches Problem hier schon mal gelesen finde es aber nicht wieder.
Kann mir jemand einen Tipp geben?
Die kondis scheinen ganz ok zu sein. Also wie gesagt erster Eindruck. Vlt gibts eine gute Lösung.
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eabc
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von eabc »

Moin moin,
@....Die kondis scheinen ganz ok zu sein.

Wenn du durch anschauen der "kondis" feststellen kannst, das Sie i.O. sind, dann bist du bestimmt ein Künstler.......
Mal diesen Quatsch bei Seite, ein Großteil der eingesetzten Kondensatoren die in den Fünfzigern produziert wurden, waren Papierwickel Kondensatoren und weil Papier nun mal Hygroskopisch ist, gibt es nach über 50 Jahren garantiert eine Sättigung mit der Feuchtigkeit aus der Luft....und Wasser und Strom waren noch nie gute freunde, deshalb müssen Sie gewechselt werden.
Evtl. gibt es in deiner Wohnnähe ein Fachkundiges Mitglied, der diesen Wechsel ausführen kann, bis dahin solltest du den Netzstecker gezogen lassen
M.f.G.
harry

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Thomas78
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von Thomas78 »

Moin moin
Danke für deine Antwort. Ich bin da kein Künstler. Weiss schon das die Kondensatoren das Problem sein können
Dachte mir bloß das ich die erstmal außer Acht lassen kann weil es sich hier um Folienkondis handelt. Keine Papierteerkondis gefunden bis jetzt in diesem Gerät. Diese können natürlich auch Schrott sein. Ich werde morgen mal messen. Wahrscheinlich ist das Signal auf der Stufe irgendwo unterbrochen. Tauscht man die Kabel nach Plan auf den anderen spielt er
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eabc
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von eabc »

Lt. Plan sind auch in diesem Gerät noch einige Papierwickler verbaut.
M.f.G.
harry

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Hobbybastler
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Thomas78,

leider gibt es auch Kunststoffkondensatoren, welche mittlerweile in die Jahre gekommen sind!

Weiter oben gibt es das Kapitel 'Kondensatorkunde', dieses mal aufmerksam durchlesen.

Was das Messen des Isolationswiderstandes der Kondensatoren angeht, dazu wird ein Messgerät benötigt, welches auch die entsprechenden Prüfspannungen von 125V bzw. 250V zur Verfügung stellt.
Ein normales Multimeter kann das nicht.

Ich habe momentan ein Grundig-Gerät auf der Werkbank, da haben die Kunstharzvergossenen Kondensatoren Isolationswiderstände von gerade mal 300 Kiloohm bei 250V Prüfspannung!
Und ausgerechnet das sind in diesem Gerät die Koppelkondensatoren für die Endröhren!

Wenn Du keinen Isolationstester zur Verfügung hast, würde ich an Deiner Stelle zumindest die Koppelkondensatoren unbesehen rauswerfen.
Die ECLL800 ist nämlich mittlerweile mit eine der teuersten Endröhren, und Ersatzschaltungen sind mir auch noch keine untergekommen.


Viele Grüße

Martin
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von hf500 »

Hobbybastler hat geschrieben: Die ECLL800 ist nämlich mittlerweile mit eine der teuersten Endröhren, und Ersatzschaltungen sind mir auch noch keine untergekommen.
Martin
Moin,
gab es da nicht einemal so einen "Blumenstrauss" mit zwei EL95 und einer EC92?. Mir ist so. Die ELL80E ist mir bekannt.
Hobbybastler hat geschrieben: leider gibt es auch Kunststoffkondensatoren, welche mittlerweile in die Jahre gekommen sind!

..., da haben die Kunstharzvergossenen Kondensatoren ...
Hier muessen wir genau sein, sonst reden wir blitzschnell aneinander vorbei. Du meinst "kunstharzvergossene Kondensatoren" und schriebst zuerst "Kunststoffkondensatoren", was etwas voellig Unterschiedliches sein kann.
Kondensatoren werden idR. nach ihrem Dielekrikum benannt, einen "Kunststoffkondensator" wuerde ich daher den Kunstfolienkondensatoren gleichsetzen.

Und ja, es ist hier im Kondensatorenratgeber auch beschrieben (und aus dem habe ich es nachpruefenderweise auch gelernt), dass kunstharzvergossene Papierkondensatoren durch die Vergussmasse Wasser ziehen und "nass" werden. Gleiches gilt fuer die kunststoffumhuellten "Neokon"-Kondensatoren, die man haeufig bei Nordmende findet.
So fand ich dann heraus, dass meine Sammlung NOS-Durolit so ziemlich in einem nicht mehr verwendbaren Zustand ist. Was schade ist, denn durch die Stirnkontaktierung sind es an sich auch heute noch gut brauchbare Kondensatoren, wenn sie denn "trocken" sind...

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Peter
Zuletzt geändert von hf500 am Mo Mär 18, 2019 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von hf500 »

eabc hat geschrieben: Mal diesen Quatsch bei Seite, ein Großteil der eingesetzten Kondensatoren die in den Fünfzigern produziert wurden, waren Papierwickel Kondensatoren
Moin,
das ist zwar richtig, aber bei diesem Geraet mit ECLL800 sind wir bei einem Produktionszeitraum angekommen, in dem die Papierkondensatoren von Kunśtfolienkondensatoren abgeloest wurden.
Da kann beides drin sein und man muss sich das daher genauer ansehen.

@Thomas 78,
ein aussagekraeftiges Bild waere hier hilfreich.

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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von Thomas78 »

Danke für diese hilfreichen Tipps. Ein Bild stell ich mit rein. Werde mich die Tage mit dem Radio weiter beschäftigen.
Im Moment habe ich das rema 2003 überarbeitet. Da klappte der Wechsel der Kondensatoren sehr gut. Und es arbeitet wieder Klasse.
:danke:
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Re: Graetz 1318 L

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bei einem Gerät, bei dem ein Stereokanal Totalausfall zeigt, würde ich zunächst mit Spannungsmessungen im NF-Teil beginnen.
Den Schaltplan, in dem auch die Sollwerte angegeben sind, findet man z.B. hier:
https://elektrotanya.com/graetz_luxus-s ... nload.html

Lutz