langdrahtantenne für BC-348L

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Lilac02
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langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Lilac02 »

Hallo zusammen,
Ich habe einen alten Amerikanischen BC-348 L Receiver,zur Zeit habe ich ihn auf meinem Hobbyraum unter dem Dach in Betrieb,zum testen einfach mal mit 12m BW Fernmeldedraht als Antenne.Ich habe den Draht bis unter den dachfirst verlegt und dort gespannt.das funktioniert soweit ganz ok,aber ich möchte lieber eine Langdrahtantenne im freien spannen.kann mir jemand sagen welche Länge ich dazu am besten wähle,wie ich die Einspeisung,die Isolierung bei der Wanddurchführung etc. am besten gestallte?
Ich bin für jede Antwort dankbar,
Vg Timo
Zuletzt geändert von Lilac02 am Fr Jun 07, 2019 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
SK468W
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von SK468W »

Hallo,

ich würde wegen Blitzschutz etc. bei der jetzigen Lösung bleiben. Antennenfragen wirstDu am besten auf Amateurfunk-Seiten beantwortet bekommen.

MfG
albert66
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von albert66 »

Von mir die gleiche Empfehlung. Ich habe einen alten Collins Empfänger von 1951 ebenfalls nicht an eine Außenantenne gehängt. Das Dach ist nicht isoliert und ebenfalls rund 15m Litze im Gebälk. Da ja ab 200kHz bis irgendwo im KW-Bereich alles empfangen wird, kann das Gerät mit fast jedem Stück Draht etwas anfangen. Der zusätzliche Aufwand draußen lohnt nur, wenn man z.B. die Antenne auf feste (Amateurfunk-)Bänder abstimmt. Ich würde den Draht so lang wie möglich machen und evtl. ein Pi-(Collins-) Filter davor bauen, mit einfachen Radio-Drehkos und dann mit einer Luft-Spule experimentieren (Windungen abgreifbar oder schaltbar, blanken 1,5qmm Kupferdraht). Damit kann man grobe Filterung und Anpassung erreichen. Die Geräte sind für Kriegsverhältnisse gebaut worden, wo auch nicht perfekte Antennen funktionieren mußten. Meistens reicht ein variabler C im Antenneneingang auch schon, wie er beim Collins bereits eingebaut ist. Vom BC348 habe ich keine Unterlagen, vielleicht ist da so etwas auch ("Ant. Trim" oder "Ant. Align" Beschriftung oder ähnlich).

Gruß Peter
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volvofan58
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von volvofan58 »

Moin,

ich sehe das genau so. Eigentlich genau die Gegebenheiten wie bei mir, was aber eigentlich so nicht bleiben sollte. Nach reiflicher Überlegung habe ich die Langdrahtantenne auf dem Dachboden belassen, warum?

Zuerst der Blitzschutz, da habe ich einen Riesen Respekt vor.
Bei uns bläst der Wind oft recht heftig, sicherlich machbar, aber...
Bei einer Langdrahtantenne hat man ja auch eine gewisse "Richtwirkung"

Also habe ich mal eine Loopantenne gebaut, wo all diese Probleme entfallen. Der Test verlief äußerst positiv, die Langdrahtantenne habe ich zwar immer noch auf dem Boden, genutzt wird diese aber praktisch nicht mehr. Evtl. ist das auch eine alternative für Dich?

Beste Grüße
Peter
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countryman
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von countryman »

Hauptproblem ist heutzutage meist der Störnebel im Haus von allen möglichen Schaltnetzteilen. Wenn Langdraht außen, dann also mit gut abgeschirmter Niederführung.
Bei reinen Empfangsantennen ist die exakte Abstimmung oder die genaue Länge wenig kritisch, entscheidend ist das Signal/Rauschverhältnis. Eine Richtwirkung hat eine Langdrahtantenne auch nur wenn sie wirklich "lang" im Verhältnis zur Wellenlänge ist.
Gerade auf den unteren Bändern könnten Experimente mit Loop- oder Rahmenantennen wirklich lohnen, insbesonderewenn man sie abseits vom Störnebel platzieren kann.
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Schraubnix
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Schraubnix »

Wenn man wenig Platz hat , oder keine auffällige Antenne haben möchte kann z.b. eine mini whip verwenden , diese Antenne funktioniert hervorragend wenn sie korrekt platziert wird .

Eine Rahmenantenne habe ich auch , diese funktioniert auch hervorragend , leider habe ich indoor nur sehr wenig Platz , deswegen benutze ich eine mini whip .

Vorteil der Rahmenantenne ist natürlich deren Richtwirkung , das ist nicht von der Hand zu weisen .

Ein Langdraht ist auch wirklich nur dann ein Langdraht wenn er auch lang ist in Relation zur Wellenlänge , z.b. ist ein 40 Meter langer Draht kein Langdraht für MW oder LW , eher für KW .

Einen " Langdraht " oder allgemein gesagt eine Drahtantenne würde ich heutzutage nicht mehr verwenden , man fängt sich nur mehr Störungen ein als einem lieb ist .

Da ist eine Rahmenantenne schon erheblich ruhiger .
mit freundlichen Gruss

Uli


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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Lilac02 »

Hallo zusammen,
Vielen vielen Dank erstmal für die präzisen Antworten :super: ,ich bin sehr froh das mir mehrmals vom Langdraht abgeraten wird,da es baulich Aufwand bedeuten würde der dann eigentlich umsonst wäre...
Meine Frage wäre jetzt nach der rahmenantenne,oder MINI wip.da hier sicher Störungen beim Empfang auftreten würden,was wäre da die bessere Alternative?ich hatte mir mal eine rahmenantenne für mw/LW gebastelt,die richtwirkung ist mir daher bekannt.bei den bc-348 isz ein antennentrimmer schon eingebaut.die Frequenz geht von 200kHz bis 18mhz,also müsste die doch schon sehr breitbandig gebaut sein?ich saß das damals die Original Antenne in einer b29 75Fuss lang war... :roll:
Ah ja,der besagte collins Pi Filter;ich kenne das Bauteil leider nicht,aber ist diese Schaltung selbst einfach zu bauen?
Vg Timo
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olli0371
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

wenn es was altes sein darf kann ich dir diese Antenne sehr empfehlen :

viewtopic.php?f=8&t=14707&hilit=Rap

Funktioniert immer noch weh gut.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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hf500
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von hf500 »

Moin,
ja, so ein Pi-Filter ist prinzipiell einfach zu bauen. Hier gleich mit Berechnung:

http://www.elektronik-bastler.info/stn/lc_filter.html

Da du einen groesseren Frequenzbereich abdecken musst (1:100), muessen alle drei Kompomenten des Filters veraenderbar sein, also zwei Drehkondensatoren und die Spule muss mehrere Abgriffe haben.
Wahrscheinlich wird man sogar zwei Filter bauen muessen, eins von 200kHz bis 2MHz, eins fuer 2MHz bis 20MHz.

Ich gehe mal davon aus, dass der Empfaengereingang 50 Ohm "Anpasswiderstand" hat, das ist bei der Berechnung der Eckwerte des Filters zu beruecksichrigen. Fuer den Empfaengerabgleich (normale Rundfunkempfaenger) wird als Ersatzantenne die Reihenschaltung von 220 Ohm und 220pF oft verwendet, also faengt man an, das Pi-Filter fuer die Transformation von etwa 200 Ohm nach 50 Ohm zu berechnen.
Einmal fuer die jeweils kleinste, einmal fuer die groesste Frequenz, damit man die Groessenordnung der Bauelemente bekommt.

73
Peter
RE 084
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von RE 084 »

Hallo zusammen,

ich habe im Netz mal ein bisschen herumgestöbert, dabei ist mir aufgefallen, das alle Rahmenantennen abgestimmt ausgeführt sind.
Das hat sicherlich unbestrittene Vorteile, aber ich habe auch darüber nachgedacht an so eine Rahmenkonstruktion einen Vorver-
stärker anzuschliessen und das Ganze dann relativ breitbandig* auszulegen. Die Abstimmung verbleibt somit im Empfänger und man
muss nicht mit 2 Abstimmelementen herumeiern. Der Vorteil, der hier auf jeden Fall bleiben würde ist, das nur der magnetische An-
teil aufgenommen wird und weniger der ganze Störnebel aus dem Haus.

Die Frage, die sich jetzt stellt ist die: kann das klappen ? Das Problem würde wohl die Ankopplung an die Röhre sein, das ich mir
keine Resonanzspitzen durch diverse Kapazitäten einhole.

Gruß,
RE 084

* breitbandig meint z.B.: den Bereich 520kHz bis 1,7MHz
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:
hf500
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von hf500 »

Moin,
wenn man den Stoernebel ausblenden will, muss das Empfangssystem moeglichst schmalbandig sein. Die heute existierenden Stoerer sind in erster Linie Breitbandstoerer, so dass in einen kleinen Frequenzbereich nur noch vergleichsweise wenig Stoerenergie faellt.
Aus dem Grund sollte die Vorselektion moeglichst gross sein. Eine breitbandige Antenne mit ebensolchem Verstaerker an einem Empfaengereingang sammelt in erster Linie Stoerungen ein, bzw. verbessert nicht signifikant den Stoerabstand im HF-Signal. Daher sollte man auf die abgestimmte Antenne als zusaetzlichen Vorkreis nicht verzichten.
Zusaetzlich, als Rahmenantenne, liefert sie bei hoher Guete auch noch eine gewisse Resonanzueberhoehung, was den Stoerabstand verbessern hilft.

73
Peter
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Schraubnix
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Schraubnix »

RE 084 hat geschrieben: Das Problem würde wohl die Ankopplung an die Röhre sein, das ich mir
keine Resonanzspitzen durch diverse Kapazitäten einhole.

Gruß,
RE 084


Ab Beitrag 26

https://radio-bastler.de/forum/showthre ... 866&page=2
mit freundlichen Gruss

Uli


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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Lilac02 »

Hallo zusammen,
Das ist eine ganze Menge Input,das hätte ich nicht erwartet,danke :danke: die
Also ich hab den Plan gefasst es mit einem PI Filter zu versuchen,und als 2. Mit einer loopantenne.
Die müsste natürlich ebenfalls berechnet sein.wenn mir da jetzt noch jemand helfen könnte?
Was Olli da hat wäre auch recht interessant!
Viele Grüße und schöne Pfingsten,
Timo
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Schraubnix
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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von Schraubnix »

Für meine passive Rahmenantenne habe ich diesen online Rechner verwendet , recht praktisch dafür.

https://www.electronicdeveloper.de/LC_P ... inanz.aspx


Für meine magnetic loop für KW habe ich dieses Programm benutzt , auch sehr hilfreich .

http://www.dl0hst.de/magnetlooprechner.htm


Das Programm kann auch mit mehren Windungen rechnen betr. Rahmenantenne .

Für meine Rahmenantenne habe ich das Programm aber nicht benutzt und kann deshalb keine Aussage treffen ob es dafür auch brauchbar ist .



EDIT :

Abstimmung magnetic loop mittels Infrarot Fernbedienung .

https://www.youtube.com/watch?v=tzIMzKDIGdU
mit freundlichen Gruss

Uli


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Re: langdrahtantenne für BC-348L

Beitrag von RE 084 »

Hallo Uli, hallo Peter!

Vielen Dank für Eure Hinweise,
das mit der Resonanzüberhöhung geht dann verloren und damit ein grosser Vorteil der Rahmenantenne. Hmmmm....
Ich versuche dann mal, mir diese mit einer "geeichten" Skala zu bauen in dem ich mit einem Oszillator/Frequenzzähler
abgleiche. Eine Trennstufe mittels einer Röhre kommt aber trotzdem dran. Hier liegt noch eine Turmspule aus einem
VE, die hat sehr genau 180uH und die Antennenspule mehrere Abgriffe für die Ankopplung.

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge: