Ich bin neu hier und möchte mich mehr mit meinen alten Radios beschäftigen. Von diesen habe ich jedoch kaum Ahnung, deshalb hoffe ich hier etwas dazu zu lernen. Beginnen möchte ich gleich mit einer Frage zu einem meiner Radios.
Was könnte das für ein Radio sein?
Zweifelsfrei ist es das interessanteste Stück meiner bescheidenen Sammlung. Habe es vor vielen Jahren geschenkt bekommen und nie rausgefunden um was es sich dabei genau handelt. Ein Name ist auf dem Gerät nicht zu finden und auch sonst kann ich nicht viel dazu sagen. Es sieht aus aus wäre es aus den 10er oder 20er Jahren
das ganze sieht nach einem Selbstbaugerät so um 1925 herum aus.
Die Spulen fehlen allerdings, die sind normalerweise auf die Spulenschwenker gesteckt.
Anordnung dürfte von links nach rechts Koppelspule(für Antenne), Schwingkreisspule und Rückkopplungsspule gewesen sein.
Leider fehlen offensichtlich auch etliche Bezeichnungsschilder, so ist z.B. nicht ersichtlich, wo welche Betriebsspannungen anzuschließen sind.
Für den Betrieb solcher Radios wurde ein Heizakku mit 4V und eine Anodenbatterie mit üblicherweise 70 - 90V benötigt.
Des weiteren war eine Langdrahtantenne und eine gute Erdung erforderlich.
Das Gerät ist heutzutage eigentlich nur noch als Ausstellungsstück zu gebrauchen.
Sollten die Röhren und der Zwischenübertrager noch in Ordnung sein, könnte mit einem passenden Spulensatz und einer guten Antenne Mittelwellenempfang in den Abendstunden möglich sein.
Zur Bestimmung der Spulendaten müssten aber die Daten der anderen Frequenzbestimmenden Teile (z.B. Drehkondensator) bekannt sein.
ja, im Ansatz sehe ich das auch so, würde aber etwas differenzieren...
Es sieht nicht nach "Bastlergerät", aber nach "verbasteltem Gerät" aus.
Von der handwerklichen Qualität passt das Gehäuse nicht zur Frontplatte. Jemand, der sich mit dem Gehäuse (Füßchen, versenkte Frontplatte, Glasplatte Rückseite) so viel Mühe gemacht hat, hätte den Rest wohl nicht so lieblos und schief zusammengeschustert.
Frühe Geräte, so um 1925, hatten vor Freigabe des gesamten Rundfunkbandes und der regelbaren Rückkopplung meist eingebaute Spulen. Später (ich denke nach 1926) wurden zur Leistungssteigerung und Erweiterung des Frequenzbereichs viele Geräte umgebaut, bzw. durch Spulenkoppler erweitert.
Für ein frühes Gerät spricht auch die Glasplatte auf der Rückseite. Der ursprüngliche Röhrensatz waren vermutlich Hellstrahler; hier macht das Sichtfenster Sinn.
Sollte kein RTV-Stempel erkennbar sein, war es entweder ein kleiner deutscher Hersteller, der keine RTV-Zulassung hatte, oder ein ausländisches Gerät (Frankreich, Belgien?). Baujahr urpsünglich um 1924/25.
Von den verwendeten Bauteilen her, umgebaut etwa 1927.
Detektivarbeit, das ursprüngliche Gerät zu finden...