Schirmgitterspannung
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- Kuba Komet
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Schirmgitterspannung
Dazu mal eine grundsätzliche Frage. Bei diversen Schaltungen von SE Endstufen sehe ich immer mal wieder verschiedene Anschlüsse der SG Spannung. Mal direkt an Ub, ein anderes Mal über den AÜ an Ub. Was macht das Schaltungstechnisch, bzw. klanglich für einen Unterschied? Danke.
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
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- Opus
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Re: Schirmgitterspannung
Wenn die Schirmgitterspannung von einer Anzapfung des Ausgangsübertragers kommt, handelt es sich um eine sog. Ultralinearschaltung.
Das ist eine zusätzliche Form der Gegenkopplung, um den Klirrfaktor zu minimieren.
Bernd
Das ist eine zusätzliche Form der Gegenkopplung, um den Klirrfaktor zu minimieren.
Bernd
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- Kuba Komet
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Re: Schirmgitterspannung
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von einer Anzapfung des Ausgangsübertragers kommt
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- Royal Syntektor
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Re: Schirmgitterspannung
Kannst du mal einen Schaltplanauszug zeigen, in dem vorkommt was du meinst?
Es gibt die folgenden Möglichkeiten:
Gruß,
Christian
Es gibt die folgenden Möglichkeiten:
- Schirmgitter an konstanter Spannung, ev. über abgeblockten Vorwiderstand, das ist die klassische Pentodenschaltung.
- Schirmgitter mit Anode verbunden, das ist eine Quasitriodenschaltung. Macht alle Vorteile der Pentode zunichte, verringert Wirkungsgrad und maximale Ausgangsleistung, aber erzeugt tendenziell eher geradzahlige harmonische, was teilweise als klanglich angenehm empfunden werden. Verringert durch innere Gegenkopplung den Innenwiderstand des Verstärkers.
- Schirmgitter an Anzapfung des AÜ zwischen Ub und Anode .. "Ultralinear" .. ein Mittelding zwischen Pentode und Triode, man kann über die Position der Anzapfung abstimmen was man will. Eine Ultralinear-Schaltung mit 30-40% Anzapfung ist beliebt, da sie kaum schlechter gegenüber Pentode ist was Wirkungsgrad und Leistung angeht, aber durch den geringeren Innenwiderstand der Endröhre die parasitären Komponten des AÜ weniger in Erscheinung treten lässt, was auch eine Über-Alles-Gegenkopplung einfacher macht. Man kann das aber (gleichwertig) auch mittels einer Gegenkopplung von Anode auf G1 erreichen. Professionelle Audiotechnik aus der Röhrenhochzeit nutzte in der Regel letzteres.
- Dann ein Sonderfall, häufig in Röhrenradios zu finden. Die Ub liegt an einer Anzapfung, die Schirmgitterversorgung der Endröhre und die Versorgung aller Vorstufen liegen am der Anode gegenüberliegenden Ende der Wicklung. Der hiervon benutzte Wicklungsteil ist meist nur 3-10%: Das ist eine Brummkompensationsschaltung. Man kommt mit schlechterer Siebung der Anode aus, weil der Brummstrom gegensätzlich durch die Wicklungshälften fließt und sich aufhebt.
Gruß,
Christian
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- Kuba Komet
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Re: Schirmgitterspannung
Hier ein paar Beispiele was ich meine. Gitter direkt an Ub und über den AÜ an Ub. Sind zwar willkürlich ausgewählt aber alle SE mit Pentoden.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
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- Royal Syntektor
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Re: Schirmgitterspannung
Ist alles die "Quasitriodenschaltung". Wenn man das G2 mit der Anode verbindet, verhält sich die Pentode wie ein Triode.
Bedeutet wie gesagt einen deutlich verringerten Wirkungsgrad (und damit Ausgangsleistung), aber auch einen geringeren Innenwiderstand und eine Bevorzugung geradzahliger harmonischer Verzerrungen, die teilweise als angenehmer empfunden werden.
Die Aufgabe des Schirmgitters ist es, den Durchgriff der Röhre zu verringern .. es schirmt die Kathode von der Anode ab, in dem es unabhängig von der Anodenspannung die Elektronen von der Kathode abzieht und in Richtung Anode beschleunigt. Das ermöglicht einen hohen Anodenstrom auch bei geringen Anodenspannungen, und damit eine verbesserte Aussteuerbarkeit der Stufe und insbesondere in Hochfrequenzstufen eine SEHR viel geringere Rückwirkung, welche deutlich höhere Stufenverstärkungen bei gleichzeitig reduzierter Schwingneigung ermöglichte. Dafür wurden Pentoden ursprünglich (in den späten 1920ern) entwickelt.
Im Detail ist das ganze zu kompliziert für einen Sonntag-Abend-Forenpost.
Bedeutet wie gesagt einen deutlich verringerten Wirkungsgrad (und damit Ausgangsleistung), aber auch einen geringeren Innenwiderstand und eine Bevorzugung geradzahliger harmonischer Verzerrungen, die teilweise als angenehmer empfunden werden.
Die Aufgabe des Schirmgitters ist es, den Durchgriff der Röhre zu verringern .. es schirmt die Kathode von der Anode ab, in dem es unabhängig von der Anodenspannung die Elektronen von der Kathode abzieht und in Richtung Anode beschleunigt. Das ermöglicht einen hohen Anodenstrom auch bei geringen Anodenspannungen, und damit eine verbesserte Aussteuerbarkeit der Stufe und insbesondere in Hochfrequenzstufen eine SEHR viel geringere Rückwirkung, welche deutlich höhere Stufenverstärkungen bei gleichzeitig reduzierter Schwingneigung ermöglichte. Dafür wurden Pentoden ursprünglich (in den späten 1920ern) entwickelt.
Im Detail ist das ganze zu kompliziert für einen Sonntag-Abend-Forenpost.
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- Royal Syntektor
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Re: Schirmgitterspannung
Ist alles die "Quasitriodenschaltung". Wenn man das G2 mit der Anode verbindet, verhält sich die Pentode wie ein Triode.
Bedeutet wie gesagt einen deutlich verringerten Wirkungsgrad (und damit Ausgangsleistung), aber auch einen geringeren Innenwiderstand und eine Bevorzugung geradzahliger harmonischer Verzerrungen, die teilweise als angenehmer empfunden werden.
Die Aufgabe des Schirmgitters ist es, den Durchgriff der Röhre zu verringern .. es schirmt die Kathode von der Anode ab, in dem es unabhängig von der Anodenspannung die Elektronen von der Kathode abzieht und in Richtung Anode beschleunigt. Das ermöglicht einen hohen Anodenstrom auch bei geringen Anodenspannungen, und damit eine verbesserte Aussteuerbarkeit der Stufe und insbesondere in Hochfrequenzstufen eine SEHR viel geringere Rückwirkung, welche deutlich höhere Stufenverstärkungen bei gleichzeitig reduzierter Schwingneigung ermöglichte. Dafür wurden Pentoden ursprünglich (in den späten 1920ern) entwickelt.
Im Detail ist das ganze zu kompliziert für einen Sonntag-Abend-Forenpost.
Bedeutet wie gesagt einen deutlich verringerten Wirkungsgrad (und damit Ausgangsleistung), aber auch einen geringeren Innenwiderstand und eine Bevorzugung geradzahliger harmonischer Verzerrungen, die teilweise als angenehmer empfunden werden.
Die Aufgabe des Schirmgitters ist es, den Durchgriff der Röhre zu verringern .. es schirmt die Kathode von der Anode ab, in dem es unabhängig von der Anodenspannung die Elektronen von der Kathode abzieht und in Richtung Anode beschleunigt. Das ermöglicht einen hohen Anodenstrom auch bei geringen Anodenspannungen, und damit eine verbesserte Aussteuerbarkeit der Stufe und insbesondere in Hochfrequenzstufen eine SEHR viel geringere Rückwirkung, welche deutlich höhere Stufenverstärkungen bei gleichzeitig reduzierter Schwingneigung ermöglichte. Dafür wurden Pentoden ursprünglich (in den späten 1920ern) entwickelt.
Im Detail ist das ganze zu kompliziert für einen Sonntag-Abend-Forenpost.
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- Kuba Komet
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Re: Schirmgitterspannung
Die unterste Schaltung ist aber eine Pentodenschaltung. Mit dem RC-Glied wird man wohl die Streuresonanzspitze dämpfen wollen. Die ganz Rechte auch ist auch eine reine Pentodenschaltung, aber dafür mit einer dysfunktionalen SRPP-Stufe davor.
MfG
Munzel
MfG
Munzel
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- Kuba Komet
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Re: Schirmgitterspannung
Vielen Dank für die kompakte Erklärung! Jetzt bin ich einiges schlauer.Die Aufgabe des Schirmgitters ist es, den Durchgriff der Röhre zu verringern .. es schirmt die Kathode von der Anode ab, in dem es unabhängig von der Anodenspannung die Elektronen von der Kathode abzieht und in Richtung Anode beschleunigt. Das ermöglicht einen hohen Anodenstrom auch bei geringen Anodenspannungen, und damit eine verbesserte Aussteuerbarkeit der Stufe und insbesondere in Hochfrequenzstufen eine SEHR viel geringere Rückwirkung, welche deutlich höhere Stufenverstärkungen bei gleichzeitig reduzierter Schwingneigung ermöglichte. Dafür wurden Pentoden ursprünglich (in den späten 1920ern) entwickelt.
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