Saba Freiburg WII

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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felicitydavis1556
Philetta
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Saba Freiburg WII

Beitrag von felicitydavis1556 »

Guten Abend miteinander,

Ich habe einen wunderschönen Saba Freiburg WII, bei dem ich sehr aufwendig die Elektronik und das Gehäuse restauriert habe. Gestern wollte er dann plötzlich nicht mehr spielen. Als ich das Radio angeschaltet habe, ist die Sicherung der Anodenspannung geflogen. Nachdem ich keinen Kurzschluss messen konnte, habe ich eine neue Sicherung eingesetzt und wollte das Radio langsam am Trenntrafo hochfahren um zu sehen, ob die Sicherung nochmal fliegt. Dabei sah ich, wie lauter Überschläge der Anodenspannung aus dem Gegenkopplungs Übertrager kamen.
Was soll ich da machen? Hat eventuell jemand noch ein Ersatzteil rumliegen, das nicht mehr gebraucht wird oder kann man den Übertrager neu wickeln?

Herzliche Grüße
fritz52
Kuba Komet
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von fritz52 »

Moin unbekannter,
willkommen im Forum
Deinen Zeilen entsprechend, ist dein Radio nach den 80 er Jahren noch nicht elektrotechnisch von einem Fachmann bzw. erfahrenem Kollegen Durchgesehen worden ?
Dann aber wäre genau das nicht passiert, weil ein Grund dafür und für weitere Fehler durch Überlastungen sind, gealterte und durch Luftfeuchtigkeit defekte Bauteile, die hätten gewechselt werden müssen.
Auch ist anzunehmen, das dein Radio lange Zeit in nicht Klimatisierten Räumen ( Keller, Garagen, etc.) gelagert wurden.
Solche Geräten müssen zumindest Tagelang trocken gelagert werden, weil die Feuchtigkeit auch in den Trafos steckt
M. f. G.
fritz


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paulchen
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von paulchen »

Was schreibt er?
...bei dem ich sehr aufwendig die Elektronik und das Gehäuse restauriert habe
Also darf man doch eher davon ausgehen das die Brille mal wieder schuld ist.

paulchen
Binser
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von Binser »

Moin zusammen,

der Übertrager ist eigentlich ein Standard-Gegentakt-Übertrager für EL41. Gegenkopplung gibt's da nicht (diese wird bei solchen Typen sekundärseitig realisiert - beim Freiburg W2 fehlt aber auch die...).

Zum Testen würde ich mal beide EL41 ziehen und dann nochmals langsam hochfahren...

Sollte der Fehler bleiben - der Trafo also defekt sein, Masseschluss - passt nach meinem Empfinden so ziemlich jeder für EL41's. Man müsste dann nur auf den TB-Ausgang verzichten...

Grüße,
Jörg
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von fritz52 »

....paulchen: ein Einsteiger ohne Kenntnisse, wie er sich selbst bezeichnet, ist nun mal kein Fachmann bzw. erfahrenes Mitglied !
Oder siehst du das anders ?

Du kannst somit den Ball mal wieder etwas flacher halten.
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fritz


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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von Binser »

helfen wir, oder streiten wir? :cry:

Im Anodenkreis der Endstufe sind keine Bauteile, die im Falle von Alterung den Fehler auslösen könnten, bis auf defekte EL41.

Sorry for that...
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von fritz52 »

....und Feuchtigkeit.....wie bereits geschrieben.
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fritz


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paulchen
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von paulchen »

Oder siehst du das anders ?
Ja das tue ich.
Wenn jemand schreibt das die Elektronik aufwendig aufwendig restauriert wurde, gehe ich mal im Positiven davon aus das dies auch geschehen ist. Und wenn ich Zweifel darüber habe frage ich nach, was damit genau gemeint ist und unterstelle nicht blind das dies "von einem Fachmann bzw. erfahrenem Kollegen " zu geschehen habe. Denn damit sollte erstmal genauso definiert werden was das eigentlich genau heißt. Nur weil jemand nicht den Harken an einer Stelle setzt der hier von manchen als wichtig gesehen wird, unterstelle ich nicht gleich in seinem ersten Post das er keine Ahnung hat.
Zum Thema selber.
Was meinst Du mit mit Gegenkopplungstrafo? Das Radio hat drei Trafos. Einen Netztrafo (fällt wohl aus) einen Ausgangsübertrager (von dem wurde schon weiter vorn berichtet) sowie einen Treibertrafo, der bei Saba gerne mal ausfällt. Ich hätte daher auf genau diesen getippt. Sage uns doch mal um welchen es genau geht.

paulchen
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omega
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von omega »

Hallo,
der Gegenkopplungstrafo 654 U4 ist im Schaltplan zu sehen rechts neben der EF40 und der unteren EL41.
Man hört öfter von solchem Defekt dieses Übertragers, das ist altersbedingt.
Binser hat geschrieben:Gegenkopplung gibt's da nicht (diese wird bei solchen Typen sekundärseitig realisiert - beim Freiburg W2 fehlt aber auch die...).
Gegenkopplungspfade vom Ausgangsübertrager zurück gibt es zwei:
- vom Lautspr.ausgang über 1,6K zum Fußpunkt des Lautst.reglers
- vom der Wicklung Ausgang Magnettonaufnahme über Klangregisternetzwerk zum Gitter der unteren EL41.

Viele Grüße, Michael
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von radio-hobby.de »

Das ist ja auch eine ungewöhnliche Schaltung, und den Gegenkoppelungstrafo sieht man erst beim zweiten Hingucken. Ohne Michaels Hinweis hätte ich den vielleicht auch nicht erkannt.

Wie Fritz schon schrieb, könnte eventuell über längere Zeit auf den Trafo einwirkende Feuchtigkeit (Luftfeuchte) die Ursache sein?
Wenn nein, dann ist wohl die Isolation im Trafo aus Alterungsgründen defekt. Denn es liegt ja an der Primärwindung (rechts gezeichnet) Anodenspannung an, an der Sekundärseite (links gezeichnet) eher Massepotential.
Freiburg-W2.jpg
Wenn es erst einmal geschmort hat, dann hat sich meistens eine Kohlenstoff-Brücke aus Verbranntem gebildet, und das bekommt man meist nicht mehr repariert, ohne Teile zu erneuern. Das hat Jörg ja schon geschrieben.

Ansonsten: Ich kenne die Verdrahtung nicht und weiß nicht, wo es blitzt, aber vielleicht ist auch lediglich die Isolation einer zuführenden Ader defekt; dann muss natürlich nur die ausgetauscht werden. So etwas hatte ich einmal an einem anderen Radio. Wenn es aber der Trafo selber ist, muss der ausgetauscht werden. Viel Glück, dass du ein Ersatzteil findest.

Ich habe auch noch eine Idee, wenn du kein Ersatzteil findest. Voraussetzung wären aber natürlich wenigstens gute Kenntnisse in Elektronik, gute Kenntnisse in Bezug auf Löten, Messen und Umgang mit hohen Spannungen, und ein Verständnis für die vorgeschlagene Maßnahme.
Du könntest die primärseitigen Trafoanschlüsse ablöten und ausmessen, ob der Kurzschluss zwischen Primär- und Sekundärwicklung nur bei hoher Spannung (Anodenspannung) im Sinne von Überschlägen vorhanden ist, aber bei niedriger Spannung vielleicht ausbleibt. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, könnte aber nach deiner Beschreibung, felicitydavis1556, nicht völlig ausgeschlossen sein.
Und wenn das der Fall wäre, dass Primär- und Sekundärseite bei niedriger Spannung hochohmig voneinander isoliert sind, aber auch nur dann, könntest du die Schaltung abändern um damit den Trafo auf der Primärseite von der Anodenspannung abzutrennen und insoweit spannungsfrei zu machen. Dann gäbe es auch keine Überschläge mehr.
Das hieße, am einen (im Schaltbild oberen) primärseitigen Anschluss einen Kondensator von vielleicht 470nF/630 V in Serie zu dem 300 kOhm Widerstand an der Anode der EL41 zu schalten, und am anderen (im Schaltbild unteren) primärseitigen Anschluss, die zur Anodenspannung + laufende Leitung stattdessen an Masse zu legen.
Freiburg-W2-änderung.jpg
Solch eine Schaltungsänderung wäre zumindest einen Versuch wert, um das Radio zu retten. Der Ersatz des Trafos wäre aber wohl der bessere Weg.

Gruß
Georg
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von frank8 »

Der Gegenkopplungstrafo 654 U4 sollte sich doch auftreiben lassen.
Er ist auch in vielen anderen Modellen in Einsatz gekommen.
In der kürze glaub ich im Freiburg W3, Meersburg W, Bodensee W52, Konstanz W.
Evtl. noch in anderen Modellen.

Gruß
Franz
Wird erstmal der Qualm aufsteigen, wird sich auch der Fehler zeigen
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von tgrassner »

Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von tubefan »

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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von tgrassner »

Hallo Frank!

Ich bezog meine Anmerkung eher auf den auffälligen Gleichlaut des Threads.
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten
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Re: Saba Freiburg WII

Beitrag von Micha94 »

Ich vermute, hier will sich eine KI austoben und Daten sammeln :(