Hallo zusammen,
hier mal einReparaturbericht von einem kleinen Transistorradio mit dem Namen "elbe". Mehr Bezeichnung ist auf dem Gerät nicht zu finden. Auch keine Hersteller- oder Händlerbezeichnung.
So sieht das Gerät aus:
Das Innenleben entspricht ganz der japanischen Machart der 60er Jahre.
Nach dem Anklemmen des Labornetzteils ergab sich keine Reaktion. Kein Rauschen, kein Brummen - nichts zu hören und auch keine Rauchzeichen.
Bei der Tastprobe an der Endstufe ergab sich jedenfalls eine Reaktion von beiden Endtransistoren im Lautsprecher. Also habe ich ein 1 kHz Signal am Lautstärkepoti eingespeist und trotzdem nichts gehört.
Also weitergesucht. Es könnte ja der Trafo vom Eingang beschädigt sein. Das Radio hat eine Endstufe, die noch mit den Transformatoren ausgerüstet ist, wie es in den 60ern häufig der Fall war.
Beim Herumhantieren hörte ich plötzlich die 1000 Hz im Lautsprecher. Aha, kalte Lötstelle oder Platinenbruch. Also diverse verdächtig aussehende Lötstellen nachgelötet, und auch die Leiterbahnverzinnung nachgearbeitet.
Dabei ist mir diese Widerstandsanordnung aufgefallen:
Sowas muß ja zwangsläufig schon beim Batteriewechsel zum Ausfall führen:
Nach dem kleinen Umbau und dem Isolierschlauch für den anderen Widerstand, spielt das Gerät ohne Probleme. Naja, fast ohne Probleme. Eine Reinigung des Potis und des Schalters mußte ich noch durchführen.
Der ganze Aufbau ist schon sehr schlampig ausgeführt. Also viel darf so ein Gerät damals nicht gekostet haben. Wahrscheinlich wurde es über eine Kaufhauskette vertrieben.
Nachdem Das Radio ja keine Museumsambitionen hat, werde ich da noch eine Buchse für eine externe Spannungsversorgung einbauen. Weil ständig die Batterien wechseln brauch man ja zu Hause nicht.
Gruß
Achim
Kleine elbe
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Kleine elbe
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Re: Kleine elbe
Hi Achim,
wenn die Kopfhörerbuchse nicht mehr benötigt wird, könnte man die umfunktionieren und man benötigt kein zusätzliches Loch.
Gruß
Oliver
wenn die Kopfhörerbuchse nicht mehr benötigt wird, könnte man die umfunktionieren und man benötigt kein zusätzliches Loch.
Gruß
Oliver
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Re: Kleine elbe
Hallo,
ich sehe, daß die Batteriekammer über einen Steckkontakt ( wie bei den 9Volt Blockbatterien) angeklemmt ist. Den einfach abklemmen und ein Steckernetzteil dort anklemmen.
MfG. Didi
ich sehe, daß die Batteriekammer über einen Steckkontakt ( wie bei den 9Volt Blockbatterien) angeklemmt ist. Den einfach abklemmen und ein Steckernetzteil dort anklemmen.
MfG. Didi
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Re: Kleine elbe
Goldig, der kleine Zwerg !
VG
Audion
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Ich sammele alte Röhrenradios. Mir ist nicht mehr zu helfen.....
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Re: Kleine elbe
In meiner Jugendzeit hatte ich ein vergleichbares Radio der Marke Neckermann. Darin steckte ähnlich aufgebaute Fernost-Technik.
Der UKW-Empfang war mäßig. Auf MW war die Empfindlichkeit gut, aber die Spiegelfrequenzunterdrückung nicht. Mein Lieblingssender Radio Luxembirg war deshalb ständig mehr oder weniger stark mit einem Pfeifton überlagert. Das machte keinen Spaß.
Die Endstufe war eine Eintakt-Endstufe, deren Collectorstrom direkt durch die Schwingspule des Lautsprechers floss. Wegen der Ruhestromaufnahme von ca. 60 mA war den Batterien in diesem Gerätchen kein langes Leben vergönnt. Wenn sie nachließen, fing das Radio irgendwann an zu blubbern (Motorboating). Das ist bei Deinem Gerät sicher besser, weil es eine richtige Gegentaktendstufe hat.
Lutz
Der UKW-Empfang war mäßig. Auf MW war die Empfindlichkeit gut, aber die Spiegelfrequenzunterdrückung nicht. Mein Lieblingssender Radio Luxembirg war deshalb ständig mehr oder weniger stark mit einem Pfeifton überlagert. Das machte keinen Spaß.
Die Endstufe war eine Eintakt-Endstufe, deren Collectorstrom direkt durch die Schwingspule des Lautsprechers floss. Wegen der Ruhestromaufnahme von ca. 60 mA war den Batterien in diesem Gerätchen kein langes Leben vergönnt. Wenn sie nachließen, fing das Radio irgendwann an zu blubbern (Motorboating). Das ist bei Deinem Gerät sicher besser, weil es eine richtige Gegentaktendstufe hat.
Lutz
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Re: Kleine elbe
So, ich habe mich dazu entschlossen doch ein Loch zu bohren. Dann kann man auch mal einen Ohrhörer benutzen.
Das Ganze sieht dann so aus:
Die Verdrahtung ist mit der Schaltbuchse so gelöst, daß die Batterien abgeschaltet werden, wenn man den Hohlstecker einsteckt.
Ich muß nur noch die Buchse etwas festkleben im Gehäuse, momentan wackelt es ganz leicht beim reinstecken.
Mit dem derzeitigen Netzteil, ein einfaches USB-Steckernetzteil, blubbert es noch etwas bei der Wiedergabe. Aber ich werde da noch ein richtigen Netzteil dazu gestalten. Ausgediente Steckernetzteile mit eingebautem Trafo sind noch reichlich vorhanden.
Der Empfang ist, ganz wie Lutz schreibt, nicht so berauschend, aber für etwas Gedudel beim Frühstück reicht es.
Somit wäre das Thema ersteinmal eledigt.
Gruß
Achim
Das Ganze sieht dann so aus:
Die Verdrahtung ist mit der Schaltbuchse so gelöst, daß die Batterien abgeschaltet werden, wenn man den Hohlstecker einsteckt.
Ich muß nur noch die Buchse etwas festkleben im Gehäuse, momentan wackelt es ganz leicht beim reinstecken.
Mit dem derzeitigen Netzteil, ein einfaches USB-Steckernetzteil, blubbert es noch etwas bei der Wiedergabe. Aber ich werde da noch ein richtigen Netzteil dazu gestalten. Ausgediente Steckernetzteile mit eingebautem Trafo sind noch reichlich vorhanden.
Der Empfang ist, ganz wie Lutz schreibt, nicht so berauschend, aber für etwas Gedudel beim Frühstück reicht es.
Somit wäre das Thema ersteinmal eledigt.
Gruß
Achim
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Re: Kleine elbe
Ein ganz ähnliches Radio hab ich 1970 bei "Merkur"als 10 jähriger von meinem Taschengeld für 10 DM gekauft.
Was war ich da stolz darauf.
Gruß,
Achim
Was war ich da stolz darauf.
Gruß,
Achim