Hallo zusammen, ich habe mir vor einigen Tagen 2 Röhrenradios gekauft. Einem davon habe ich auch nach längerer Suche keinen Hersteller oder Baujahr zuordnen können. Das Cover auf der Rückseite war leider nicht dabei, daher ist mein einziger Anhaltspunkt ein kleines Logo auf der Glasplatte mit den Sendern. Wenn jemand dieses Logo kennt und weiß zu welcher Marke es gehört würde ich mich über eine Antwort freuen.
Edit: habe nun ein paar Bilder von Chassis hinzugefügt.
Gruß Lennart
Unbekanntes Radio
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- Philetta
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Unbekanntes Radio
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- Kuba Komet
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Re: Unbekanntes Radio
Hallo,
eventuell wird es einfacher, das Rätsel zu lösen, wenn Du ein paar Bilder des Chassis einstellst.
MfG
DB
eventuell wird es einfacher, das Rätsel zu lösen, wenn Du ein paar Bilder des Chassis einstellst.
MfG
DB
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- Kuba Komet
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Re: Unbekanntes Radio
Hallo,
interessant wäre auch die Röhrenbestückung.
Anhand dieser wäre das Gerät u.U. bei rm.org zu identfizieren.
Viele Grüße
Martin
interessant wäre auch die Röhrenbestückung.
Anhand dieser wäre das Gerät u.U. bei rm.org zu identfizieren.
Viele Grüße
Martin
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- Kuba Komet
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Re: Unbekanntes Radio
Hallo Lennart,
das Gerät würde ich als typisches Bastlerradio, also einen Eigenbau, um 1947/48 einordnen; sollte es im Osten Deutschland gefunden worden sein, vielleicht sogar noch etwas später.
Diese Geräte sind unter "Notzeitradios" bekannt. Sie wurden aus Teilen ausgeweideter Geräte der Wehrmacht zusammengeschustert (Sikatrop Kondensatoren) und aus im Krieg zerstörten Geräten entnommen (hier sehr viele Philips-Bauteile). Gehäuse wurden selbst geschreinert. Die Röhrenbestückung bestand aus dem, was eben gefunden wurde...
Die Skala mit dem Logo dürfte aus dem Bastler-Bedarf stammen. Habe zwar eine Liste der Hersteller hier, kann das Logo aber nicht zuordnen. Große Hersteller waren z.B. Allei, Langner & Goertz, Roka oder Ziebarth & Co...
Grüße,
Jörg
das Gerät würde ich als typisches Bastlerradio, also einen Eigenbau, um 1947/48 einordnen; sollte es im Osten Deutschland gefunden worden sein, vielleicht sogar noch etwas später.
Diese Geräte sind unter "Notzeitradios" bekannt. Sie wurden aus Teilen ausgeweideter Geräte der Wehrmacht zusammengeschustert (Sikatrop Kondensatoren) und aus im Krieg zerstörten Geräten entnommen (hier sehr viele Philips-Bauteile). Gehäuse wurden selbst geschreinert. Die Röhrenbestückung bestand aus dem, was eben gefunden wurde...
Die Skala mit dem Logo dürfte aus dem Bastler-Bedarf stammen. Habe zwar eine Liste der Hersteller hier, kann das Logo aber nicht zuordnen. Große Hersteller waren z.B. Allei, Langner & Goertz, Roka oder Ziebarth & Co...
Grüße,
Jörg
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Re: Unbekanntes Radio
Der vorhandene Netztrafo zeigt, dass das ein Wechselstromgerät ist.
Die beiden ZF-Filter zeigen, dass es ein Superhet ist.
Ein UKW-Teil ist nicht zu erkennen, aber das ist bei so einem Gerät auch nicht zu erwarten.
Die vielen ungenutzten Löcher im Chassis legen die Vermutung nahe, dass das Chassis aus einem anderen Gerät stammt. Das würde für Jörgs Einstufung sprechen. Allerdings sahen in den ersten Nachkriegsjahren auch viele Radios von etablierten Herstellern nach Bastlergeräten aus.
Ich würde das Herstellungsjahr etwa später einordnen, denn zwischen der Netzdrossel und dem AÜ ist eine Rimlockröhre zu erkennen (AZ41? EL41?) Diese Röhren kamen erst Ende 1947 / 1948 auf den Markt, und es ist bei einem Bastlergerät kaum anzunehmen, dass Röhren verwendet werden, die gerade erst auf den Markt gekommen sind. Es sieht auch nicht so aus, als wenn dort vorher eine größere Fassung für einen älteren Röhrentyp gesessen hätte.
Lutz
Die beiden ZF-Filter zeigen, dass es ein Superhet ist.
Ein UKW-Teil ist nicht zu erkennen, aber das ist bei so einem Gerät auch nicht zu erwarten.
Die vielen ungenutzten Löcher im Chassis legen die Vermutung nahe, dass das Chassis aus einem anderen Gerät stammt. Das würde für Jörgs Einstufung sprechen. Allerdings sahen in den ersten Nachkriegsjahren auch viele Radios von etablierten Herstellern nach Bastlergeräten aus.
Ich würde das Herstellungsjahr etwa später einordnen, denn zwischen der Netzdrossel und dem AÜ ist eine Rimlockröhre zu erkennen (AZ41? EL41?) Diese Röhren kamen erst Ende 1947 / 1948 auf den Markt, und es ist bei einem Bastlergerät kaum anzunehmen, dass Röhren verwendet werden, die gerade erst auf den Markt gekommen sind. Es sieht auch nicht so aus, als wenn dort vorher eine größere Fassung für einen älteren Röhrentyp gesessen hätte.
Lutz
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Re: Unbekanntes Radio
Hallo Lutz,
so genau hatte ich gar nicht hingeguckt... Ist allerdings keine Rimlock, sondern eine Röhre mit Oktalsockel.
Was mir aber bei genauerer Betrachtung aufgefallen ist, ist der Anzeigepfeil auf der Wellenschalterleiste, unten am Chassis. Welches Gerät hatte denn einen roten Pfeil zur Wellenbereichsanzeige? Von diesem könnte das Bauteil stammen und wäre für eine weitere Einordnung "von Raum und Zeit" hilfreich.
Grüße,
Jörg
so genau hatte ich gar nicht hingeguckt... Ist allerdings keine Rimlock, sondern eine Röhre mit Oktalsockel.
Was mir aber bei genauerer Betrachtung aufgefallen ist, ist der Anzeigepfeil auf der Wellenschalterleiste, unten am Chassis. Welches Gerät hatte denn einen roten Pfeil zur Wellenbereichsanzeige? Von diesem könnte das Bauteil stammen und wäre für eine weitere Einordnung "von Raum und Zeit" hilfreich.
Grüße,
Jörg
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Re: Unbekanntes Radio
Wenn das eine Okralröhre ist, ziehe ich den letzten Absatz zurück.
Eine Bestückung mit Oktalröhren (auf den Fotos sind noch weitere zu erkennen) würde eher für ein ausländisches Fabrikat sprechen, denn in Deutschland waren bis zur Einführung der "modernen" Röhren solche mit Stahlröhrensockel oder Topfsockel (Außenkontaktsockel) üblich.
Der rote Pfeil ist mir auch schon aufgefallen. Auf der Chassis-Unterseite macht er keinen Sinn. Deshalb wird er wohl bei dem Gerät, aus dem der Wellenbereichsschalter stammt, sichtbar angeordnet gewesen sein.
Lutz
Eine Bestückung mit Oktalröhren (auf den Fotos sind noch weitere zu erkennen) würde eher für ein ausländisches Fabrikat sprechen, denn in Deutschland waren bis zur Einführung der "modernen" Röhren solche mit Stahlröhrensockel oder Topfsockel (Außenkontaktsockel) üblich.
Der rote Pfeil ist mir auch schon aufgefallen. Auf der Chassis-Unterseite macht er keinen Sinn. Deshalb wird er wohl bei dem Gerät, aus dem der Wellenbereichsschalter stammt, sichtbar angeordnet gewesen sein.
Lutz