Uher Royal de Luxe / SG560: Was sollte man überprüfen ?

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8bitrisc
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Uher Royal de Luxe / SG560: Was sollte man überprüfen ?

Beitrag von 8bitrisc »

Ich habe mir vor einigen Tagen drei Uher Tonbandgeräte zugelegt. (über Kleinanzeigeninserat)
(2x RDL und 1x SG560)

So wie es aussieht sind die Geräte unterschiedlich alt.
Das wahrscheinlich älteste Gerät zeigt keinerlei Funktion.
Der Antriebsriemen ist noch okay. auf der Netzteilplatine ist eine Sicherung durch.
Hier vermute ich als Ursache in erster Linie einen defekten Gleichrichter und/oder Kondensator.
Die defekte Sicherung hat aber mit dem Antriebsmotor nichts zu tun. Die Primärsicherung ist noch okay.
Entweder ist es der Motor selbst, der Motorkondensator oder der Schalter ??


Das zweite Gerät funktioniert auch nicht richtig.
Der Bandlauf funktioniert aber es wird nichts aufgewickelt. Vor- und Rücklauf gehen ebenfalls nicht.
Das Laufgeräusch von Capstan und Motor ist deutlich hörbar.
In diesem Gerät lag ein ausgehärteter Riemen zerbröselt in Einzelstücke.
Ersatzriemen habe ich bereits bestellt.

Das dritte Gerät SG560 (basiert auch auf RDL) funktioniert auch nicht richtig.
Sobald man Play ausführt läuft es ganz langsam und bleibt dann ganz stehen.
Das Laufgeräusch von Capstan und Motor ist recht leise.
Das Gerät habe ich noch nicht geöffnet: ich gehe hier auch von einem Problem mit dem Riemen aus.

Da hier ja einige Tonbandkenner unterwegs sind frage ich aber bzgl. evtl. typischer Schwachstellen der RDL Geräte.
Mich interessiert auch der Elektronikteil mit Fokus auf die Kondensatoren.

Gruß Johannes
Zuletzt geändert von 8bitrisc am Mi Dez 27, 2023 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
elmot
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Re: Uher Royal de Luxe / SG560: Was sollte man überprüfen ?

Beitrag von elmot »

Generell ist es kein Fehler sämtliche Antriebsteile zu reinigen und eventuell neu zu schmieren, bzw. die Lager zu ölen. Außerdem sind die Antriebsriemen wahrscheinlich zu alt und sollten gewechselt werden.

Für die Elektronik gilt das gleiche wie für die Radios. Eine Überprüfung der Versorgungsspannungen und der Elkos ist sinnvoll.

Wenn die Mechanik dann soweit funktioniert, kann man sich um die Bremsen und die Antriebskräfte kümmern. Dazu gehört dann auch der Gleichlauf.

Dann wäre noch die Funktion der Elektronik zu prüfen. Also Spurlage, Aufnahme und Wiedergabepegel. Dazu werden dann aber schon mehrere Meßeinrichtungen benötigt.


Gruß

Achim
fritz52
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Re: Uher Royal de Luxe / SG560: Was sollte man überprüfen ?

Beitrag von fritz52 »

Hallo Johannes,
ohne die RDL näher zu kennen, hatte ich doch schon mal 2 vor Jahrzehnten auf dem Tisch, an beiden war die Sekundärseitige 1,6 A Sicherung geschmolzen.
Grund dafür waren an beiden Geräten die End Transistoren (AD150), deren Wechsel und ne neue Sicherung brachte die Funktion wieder.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
8bitrisc
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Re: Uher Royal de Luxe / SG560: Was sollte man überprüfen ?

Beitrag von 8bitrisc »

Danke für euer Feedback.

Bei der Maschine ohne jegliche Funktion habe ich den 2-poligen Netzschalter als Ursache gefunden. Auf einer Schaltebene schließt der Kontakt nicht mehr.
Nicht so einfach diesen auszubauen. Evtl. die defekte Schaltebene überbrücken ?

Wenns die AD150 Endtransistoren erwischt hat wird es wohl teuer.
Ich denke das ein Auslöten infrage kommt, da der eingebaute Verstärker eh nicht genutzt werden soll.

Anscheinend stecken in der SG560 auch noch Germaniumtransistoren drin. Das hätte ich jetzt nicht erwartet da diese Maschine doch so um 1974 auf dem Markt kam.
Siliziumtransistoren gab es da bereits.

Nachtrag:
Ich habe nun mal ein wenig gemessen. Es scheinen tatsächlich die AD150 Endtransistoren zu sein.

Ganz nebenbei ist die Servicefreundlichkeit des Elektronikteils schon eine ziemliche Zumutung.

Das SG560 welches zu langsam läuft habe ich nun auch mal genauer unter die Lupe genommen.
Hier ist der Riemen auch noch okay. Der Capstan läuft insgesamt zu langsam.
Bei genauerer Betrachtung habe ich dann festgestellt, daß der Motor wohl zu langsam läuft; auch wenn kein Band aufliegt.
In der Betriebsart Start geht dann die Drehzahl noch weiter zurück.

Entweder ist es der Anlaufkondensator oder der Motor selbst. Die Motorwelle dreht sich leichtgängig.