Spaltpolmotor

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elmot
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Spaltpolmotor

Beitrag von elmot »

Da es immerwieder mal Mißverständnisse über die Wirkungsweise eines Spaltpolmotors, wie er in vielen Tonbandgeräten und Plattenspieler eingebaut ist, hier mal der Versuch einer Erklärung.

Die meisten Spaltpolmotoren besitzen zwei Wicklungen, um die Anpassung an die verschiedenen Netzspannungen zu ermöglichen. Diese Wicklungen sind auf dem Blechpaket des Stators gegenüber angeordnet.
Mot-SP-01c2.JPG
Bei einer Netzspannung von 110 Volt werden die Wicklungen parallel, und bei 230 Volt in Reihe geschaltet.

Hier nochmal einen Spaltpol im Detail:
Mot-SP-01d.JPG
und hier der Rotor:
Mot-SP-01f.JPG
Der Rotor besteht aus geschichteten Blechen, genauso wie ein Transformator zum Beispiel.
Wenn der Rotor aus irgendeinem Grund in der Bewegung gehindert wird, ensteht ein sehr lautes Brummgeräusch, was sofort auffallen muß.

Bei Wartungsarbeiten an einem Motor ist unbedingt auf die Verdrahtung zu achten. Falls die eine Wicklung falsch herum angeschlossen wird, sodaß sich die beiden Magnetfelder aufheben, dreht sich der Motor nicht.


An die Moderation: falls das Thema in der falschen Gruppe ist, bitte verschieben.


Gruß

Achim
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Radiothomas
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Re: Spaltpolmotor

Beitrag von Radiothomas »

Hallo,

kleine Ergänzungen:
Spaltpolmotore sind vom Prinzip her Drehstromkurzschlussläufer, daraus können folgende Verhalten abgeleitet werden.
Die Drehzahl ist Lastabhängig, folgt der sogenannten Sattelkurve, sie bleiben ab einer bestimmten Last abrupt stehen.
Das Drehfeld wird durch die (hier 4 Stück) Kurzschlussbrücken im Feld erzeugt und sind damit unabdingbar und müssen in Ordnung sein.
Es gibt keine Möglichkeit der Drehrichtungsumkehr (durch elektrische Ansteuerung).
Je nach Polzahl ist die Grunddrehzahl (Leerlaufdrehzahl) ein ganzzahliger Teiler der Netzfrequenz (3000/1500/750 1/min etc.).

Viele Grüße Thomas
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