Stärkere Erwärmung eines Netztrafos

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Grundig-1985

Stärkere Erwärmung eines Netztrafos

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

gut, dann eröffne ich hierfür ein neues Thema. :D

Der Netztrafo des TK 30 erwärmt sich so stark, dass die Bleche nicht nur "handwarm" sind, wie die meiner anderen Geräte. Die Temperatur der Bleche ist so hoch, dass sie sich nur kurzzeitig berühren lassen.
Nun habe ich natürlich die Frage, ob diese Temperatur zulässig ist oder ob normalerweise "Handwärme" vorherrschen muss.

Die Elkos, die Papierkondensatoren, der MP-Kondensator des Motors und die Gleichrichter (das Gerät verfügt über zwei Gleichstromkreise) sind ersetzt, sodass hierdurch keine Überlastung erfolgen dürfte.
Dieses Gerät ist das Einzige meiner Sammlung, dessen Transformator (Netz) sich so stark erwärmt, weshalb ich an eventuelle Feinschlüsse denken und den Trafo ggf. ersetzen muss.

Ich hoffe, dass ihr mir helfen und diese Frage beantworten könnt. :D

Vielen Dank für die Hilfe im Voraus.

Gruß
Denis
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Hi,

hast Du die Leistungsaufnahme des Geräts mal überprüft? Entweder mit einem Leistungsmessgerät an der Steckdose oder mit einem DMM als Amperemeter, das am Sicherungshalter platziert wird. Den Stromwert vergleichst Du dann mit dem im Schaltplan (falls vorhanden), ansonsten multiplizierst Du ihn mit 230 V und erhältst die Leistung, die hoffentlich auf der Gehäuserückwand/-innenseite/Chassisrückseite angegeben ist.

Gruß,
Christian
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo,

du solltest zuerst einmal die Leistungsaufnahme des Gerätes bestimmen, vllt. ergibt sich da schon eine Unregelmäßigkeit.
Normalerweise werden Trafos nicht heißer als handwarm, es gibt aber auch Ausnahmen bei knapp bemessenen Trafos.
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

im Schaltplan sind lediglich die Stromwerte - sowohl Aufnahme, als auch Wiedergabe - hinter dem "Haupt"-Gleichrichter angegeben (der zweite Gl. versorgt den Relaiskreis).
Jedoch ist im Kabelfach die Leistung von 85 Watt genannt.
Wenn ich den Wechselstrom demnächst gemessen und die tatsächliche Leistung errechnet habe, melde ich mich wieder.

Vielen Dank für die Hilfe. :D

Gruß
Denis
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keerborstel
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Beitrag von keerborstel »

Hallo,

ich würde den Trafo mal im Leerlauf betreiben , wenn er dann schon zu
warm wird stimmt etwas nicht mit dem Trafo.
Am einfachsten geht das wenn man alle Röhren zieht, sowie Skalenbirnchen.
Gruß Armin
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Vorsicht, dann läuft die Anodenspannung hoch!!!!!
Die Idee von Keerborstel ist dann praktikabel, wenn Du auch
die Anodenleitung und die Heizleitung auftrennst.
Zum Einen schützt Du die Netzelkos (bei Trockengleichrichter), zum Anderen kannst Du ausschließen,
daß durch passive Bauelemente oder eine schadhafte Kabelisolierung
der Fehler hervorgerufen wird! :wink:
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
werners
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Beitrag von werners »

Hallo,
wenn ich das richtige Schema konsultiert habe, müsste sich die Anodenspannung dafür ohnehin einfach durch Entfernen der 125mA-Sicherung abtrennen lassen.

Gruss:
werners
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

@werners:
Ja, du hattest das richtige Schema vorliegen, 125 mA sind korrekt.
:D

@keerborstel und Fernsehjeck:
Zunächst messe ich den Strom des Gerätes im Normalbetrieb, um ersteinmal die tatsächliche Leistung berechnen zu können - diese interessiert mich nämlich sehr. Daraufhin wende ich eure Ratschläge an. :D

Vielen Dank für die Hilfe.

Gruß
Denis
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

vielen Dank für den Link.

Jetzt weiß ich es, dass ich das Multimeter nicht für die Strommessung an dem Gerät verwenden soll.

Über das Monitor 3000 von Voltcraft/Conrad las ich vor Längerem bereits positive Kritiken und Tests, jedoch brauchte ich - bis jetzt - kein Leistungsmessgerät. Ich überlege es mir noch, ob ich es bestelle oder nicht.
Ansonsten klemme ich zunächst alle Sekundärwicklungen ab, um die Erwärmung im Leerlauf zu überprüfen - ich hoffe, dass es, wie von Fernsehjeck in Betracht gezogen, an eventuell schadhaften Isolierungen nachgeschalteter Drähte liegt, damit ich keinen Ersatztrafo suchen muss.

Danke für die Hilfe. :D

Gruß
Denis
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

danke für die Antwort. :D

Dann müsste der mit dem Multimeter gemessene Wert ja ausreichen.

Morgen Abend baue ich das Gerät schon einmal aus, sodass ich in der nächsten Woche mit den Arbeiten daran beginnen kann.

Gruß
Denis
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

inzwischen kam ich wenigstens dazu, die Leistung zu errechnen. Diese beträgt bei I=0,43 A 98,90 Watt - herstellerseitig sind 85 Watt vorgesehen.
Leider musste ich den 20 Ampere-Bereich des Multimeters wählen, weil der mA-Bereich nur bis 200 reicht. Deshalb wurden lediglich zwei Nachkommastellen angezeigt.

Nächste Woche werde ich mir die Zeit nehmen, mit den Lötarbeiten zu beginnen. :D

Gruß
Denis
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

ich lötete sowohl die Leitungen der Sekundärwicklungen, als auch die des Motors ab (dieser ist primärseitig angeschlossen).
So betrieb ich den Trafo knapp drei Stunden im Leerlauf - er wurde nur handwarm, sodass Feinschlüsse auszuschließen sein müssten.

Zurzeit versehe ich die Drähte, die direkt am Chassis verlegt sind und diejenigen, deren Isolierungen sich berühren, mit Gewebeschlauch. Einige der durch das Chassis hindurchgeführten Leitungen ersetze ich, weil der Schlauch nicht durch alle Bohrungen/Aussparungen hindurchpasst.
Ich hoffe, dass die "Neuisolation" Abhilfe schafft.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe. :D

Gruß
Denis
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

die Isolation und der Drahtwechsel sind abgeschlossen. :D

Die Isolierung eines Drahtes, der durch das Chassis hindurchgeführt war, war direkt an der Biegestelle gebrochen - wahrscheinlich war dies die Ursache der Überlastung (Vibration des Motors/Lautsprechers).
Diesen ersetzte ich, weil der Schlauch nicht durch die Bohrung gepasst hätte.

Ich betrieb das Gerät mit Wiedergabe und kontrollierte ca. alle 15 Minuten die Erwärmung der Trafobleche - diese wurden zwar wärmer als im unbelasteten Betrieb, aber nicht mehr "heiß".
Daraufhin baute ich das Chassis wieder in das Gehäuse.

Jetzt kann ich das schöne 18 cm-Gerät "unbedenklich" verwenden. :D

Gruß
Denis