Reparatur Hornyphon Rex W 463 A/00

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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AlfredT
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Reparatur Hornyphon Rex W 463 A/00

Beitrag von AlfredT »

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier und grüße aus Bad Gleichenberg Österreich.
Vor 45 Jahren hab ich eine Lehre zum Fernmeldemonteur gemacht und mich einige Jahrzehnte mit Mobilfunktechnik beschäftigt.
Mit alten Röhrenradios hab ich null Erfahrung, möchte mich aber in der Rente jetzt damit beschäftigen.

Ein gut erhaltenes Hornyphon W 463, baugleich mit Philips Planoton B4A33A, hat mein Interesse geweckt.

Bevor ich ans Löten und Tauschen von Kondensatoren gehe, wollte ich mir messtechnisch erst einen Überblick verschaffen. Ich hab einen Trenntrafo beschafft und eine Messanordnung mit Lampen als Last zur Stromaufnahme vorgesehen.

Leider ist der Schaltplan von RM.org nur für ein Vorgängermodell verfügbar und für mich auch nicht so brauchbar da Strom und Spannungsangaben bei Messpunkten fehlen.

Gibt es Unterlagen, Schaltpläne wo dies besser erkennbar ist, es handelt sich prinzipiell ja um einen Standardsatz der Röhrenbestückung.

Ich würde vorerst nur den 50/50 µF Elko messen und den Koppelkondensator tauschen.
Der ist im Schaltbild nicht mit 2 gleichen Strichen dargestellt sondern ein Strich und zwei Endstriche ähnlich wie ein U. heißt das geschirmt oder muss man auf die Polung achten, es ist doch kein Elko? Auch die Angabe 22K verwirrt mich, ist da 22pF gemeint?

Eine Komplettreinigung und Pflege mit Kontaktspray, Sprühreiniger, und Balistol für die Mechanik wird noch folgen.

Vorerst schon mal Danke für Tipps und falls wer aus dem Raum Bad Gleichenberg oder auch Linz ist gerne PN.

LG Alfred
fritz52
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Re: Reparatur Hornyphon Rex W 463 A/00

Beitrag von fritz52 »

Hallo Alfred,
willkommen im Forum
Der Koppelkondensator ist beim B4D33A Chassis, der C102 und hat 10nF/ bei mind. 400V Betriebsspannung Belastung und sollte ein normaler Folien oder Mehrschicht C sein, so wie sie heute neu angeboten werden z.B. im ATR-Shop.
Auch den C78 = 10nF/400V am Lautstärkeregler solltest du tauschen, diesen dann iin einem Schrumpfschlauch stecken und mit 6-12 Windungen Schaltdraht umwickeln, dann einseitig und so kurz wie möglich, diesen Draht an Masse löten, zuvor auch über die Wicklung noch nen Schrumpfschlauch
Desweiteren wäre auch der C100 für den dann einen 680nF/mind. 400 V nehmen
Zuletzt geändert von fritz52 am Mo Feb 03, 2025 20:30, insgesamt 2-mal geändert.
M. f. G.
fritz


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Re: Reparatur Hornyphon Rex W 463 A/00

Beitrag von radio-hobby.de »

Hallo Alfred,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Klub der Röhrenradio-Freunde.

Trenntrafo ist immer eine SEHR gute Idee.
Bitte nimm es nicht als "naseweis", aber ich empfehle dir als Anfänger, nie, absolut nie am eingeschalteten Gerät zu arbeiten, sondern: Gerät durch Ziehen des Steckers vom Netz trennen, Meßgerät anschließen, Gerät einschalten, nichts berühren und Messwert ablesen.
Dann wieder Netzstecker ziehen und so weiter. Auch nach dem Ziehen des Netzsteckers bleibt elektrische Energie in den Kondensatoren des Netzteils erhalten, und zum Teil sehr viel länger, als man ahnt.

Hier schnell zwei Antworten auf deine Fragen:

k steht für "tausend", und eintausend Picofarad sind ein Nanofarad. 22 k entspräche also 22 nF (Nanofarad) oder 22000 pF.

Die Seite des Kondensators mit den zwei kleinen Strichen außen ist diejenige Seite des Wickels, die außen liegt.
Der Hintergrund dafür ist, dass die außen liegende Schicht kapazitive Einstrahlungen empfängt, die innenliegende aber nicht.

Deine Textpassage mit der Glühbirne habe ich nicht eindeutig verstanden.
Es ist so gedacht, dass die Glühbirne in Serie geschaltet wird mit dem Radio. Sie soll als Vorwiderstand arbeiten, d.h. sämtlicher Strom, der das Radio erreicht, soll durch die Glühbirne laufen.
Also: Phase---Glühbirne---Radio---Nulleiter

Oder, mit einem Trenntrafo:
erster sekundärseitiger Trafopol---Glühbirne---Radio---zweiter sekundärseitiger Trafopol

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Röhrenradiobasteln.
Gruß
Georg
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink: