Ich brauche eure Hilfe bei einem Nordmende Tannhäuser 59s

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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seblan91
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Ich brauche eure Hilfe bei einem Nordmende Tannhäuser 59s

Beitrag von seblan91 »

Hallo , ich bin neu hier und habe gleich mal ein Problem mitgebracht.
Ich besitze schon ziemlich lange ein Nordmende Tannhäuser 59s. Soweit ich mich erinnern kann hat es leider noch nie gespielt.
Ich habe es mir jetzt mal ein bisschen angeschaut und zuerst festgestellt das alle Röhren glühen und die Skalenlämpchen brennen jedoch kein Ton rauskommt. Nun gut, ein bisschen rumgedrückt und es kommt wie es kommen musste... jetz brennen nicht mal mehr die Skalenlämpchen geschweige denn das die Röhren glühen.
Danach habe ich dann erstmal nach der Sicherung geguckt, die war aber noch ganz. Dann habe ich das ganze mal aus dem Gehäuse geholt um zu sehen ob ich vielleicht irgendwas erkenne was kaputt sein könnte. Das einzige was mir dabei auffiel, ist das 2 Skalenseile nur noch so rum hingen und die Schrauben von der Tastatur (ukw, mw, ...) gelöst waren. Das spricht wohl dafür das vor mir schonmal jemand daran rumgeschraubt hat.

Grundkenntnisse habe ich, bin jedoch leider kein Profi :(
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Also fangen wir an:
1.)Universalmessgerät vorhanden?
2.)Vom Stecker bis zum Trafo, über den vermutlich fehlenden
oder defekten Schalter (deshalb ist wohl der Tastensatz lose)
alles überprüfen. :roll:
Fortsetzung folgt....
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

ein universalmessgerät habe ich.
aber um den tastesatz auszubaun muss ich doch etliche kabel ablöten oder?
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

Ich trau mir eigentlich recht viel zu^^
Röhrenradios warn vor circa 5-6 Jahren mal mein Hobby.
Hatte auch ziemlich viele Geräte, meine Sammlung musste ich dann aber leider aufgeben, da der Platz anderweitig benötigt wurde :(

Naja, auf die Idee mit dem durchmessen hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können. Dank dem kleinen Anstoß hier hab ich das auch mal gemacht und siehe da, schonmal ein Fehler gefunden. Es ging nicht mehr an weil das kleine Gerät an der Ausschalttaste, das den Strom trennt, innerlich verschmutzt war. Das ganze habe ich dann mal ein bisschen mit Kontaktspray gereinigt und wieder zusammen gebaut. Jetz hat es schonmal Strom, alle Röhren glühen und die Birnchen leuchten. Aus den Lautsprechern kommt aber leider immernoch kein Ton raus, noch nichtmal ein Kratzen. Das Magische Band glüht ganz minimal aber nicht grün.
Was mir direkt nach dem saubermachen aufgefallen ist, ist das der selbe Widerstand wie bei dem ersten Bild über den Reparaturbericht äußerlich genauso aussieht. Da ich leider nicht genau weiß wie man so einen Widerstand ausmisst habe ich mal das Multimeter drangehalten auf der Stufe, auf der man laut Beschreibung Widerstände ausmisst. Dabei fiel auf das der Zeiger, im Gegensatz zu den anderen Messungen, ins negative ausschlug. Heißt das, dass der Widerstand kaputt ist?
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

Alles klar, vielen Dank.
Werde dann zunächst die Kondensatoren und den Widerstand wechseln.
Wo bekomme ich sowas am schnellsten her? Conrad?
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Blue Fox
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Beitrag von Blue Fox »

Ich weiss ja nicht, wie erfahren Du beim Radiobasteln bist, aber ich schreibe mal, wie ich vorgehe, wenn ich Kondensatoren austauschen will:

Ich baue dafür ggfs. das Chassis aus und schreibe mir Stück für Stück die Werte (Kapazität und Spannung) der auszuwechselnden Kondensatoren auf. Ausgelötet wird dabei nur, wenn´s unbedingt sein muss.

So produziere ich mir erstmal kein Chaos. Da ich auch noch nicht so fit in der Schaltungstechnik bin, bleibe ich damit auf der sicheren Seite. ;) Vor allem, wen mir gerade der Schaltplan fehlt.

Wie PL504 schon meinte, kann man neue Kondensatoren wunderbar beim antikradio-shop bestellen. Dabei höheren Spannungswert auswählen, wenn der passende nicht verfügbar ist, sonst werden die neuen Gelblinge schnell schwarz (und der Rest des Radios evtl. auch). ;)

Wenn die neuen Kondensatoren da sind, werden die alten immer schön Stück für Stück ausgelötet und sofort durch die neuen ersetzt. Ist hier glaube ich auch schon vorgeschlagen worden. Dadurch behält man einfacher den Überblick (zwei Lötpunkte kann man sich besser merken, als 50). Geht ohne Schatlplan auch kaum anders, es sei denn, man hat schon viele Geräte dieses Typs restauriert - also eher etwas für die alten Hasen hier.

Wenn Du ein entsprechendes Multimeter hast, wäre es auch nützlich, vor dem Einlöten die neuen Kondensatoren nochmal auf Kapazität durchzumessen. So hat man eine zusätzliche Kontrolle, dass auch der richtige eingelötet wird.

Ich mache zwischendurch bei einem Radio, das vorher noch spielte, auch mal einen kurzen Testlauf. Sollte dann nichts mehr zu hören sein, habe ich was falsch gemacht. Ist mir tatsächlich schon passiert - bei meinem Nordmende M 2000 - und ausgerechnet davon habe ich keinen Schaltplan. :roll: War aber zum Glück einfach zu finden. Nachdem ich den Kondensator dann an der richtigen Stelle angelötet hatte, war wieder alles in Ordnung. ;)

Wichtig: Vor dem Weiterlöten darauf achten, dass keine Spannung mehr im Gerät vorhanden ist! Kann sonst auch bei gezogenem Netzstecker unangenehm werden. :(

Vielleicht hift Dir das ja weiter.

Gruß,

Volker
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.

Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

So ich hab jetzt mal geguckt was für Kondensatoren sich in dem Gerät befinden.

Ero:
0,025 µF
250 V-
100 V~
------
0,01 µF
500 V-
200 V~
------
5000 pF
500 V-
200 V~
------
0,01 µF "K"
(Hier weiß ich nicht was es sein soll, das Teil ist aber recht groß)
------
1000 pF
500 V-
200 V~

-

NEOKON:
3 mal
0,01 µF
250 V
------
x,000 pF
250 V
(Man kann nicht mehr lesen, da er teilweise angeschmort ist)
------
3 mal
0,05 µF
250 V
------
0,025 µF
500V
------
3 mal
0,015 µF
250 V
------
250 pF

-

Wima:
0,01 µF
250 V

-

MF:
5 µF
250 V
------
500 pF
500 V
------
2 µF
500 V

Dann noch 2 größere Dinger:
0,1 µF
500/1500 V
10,58 a
(Ist das auch ein Kondensator?)
------
Nordmende
4 µF
350/385 V
(Ist hinter dem verkohlten Widerstand und ist leicht eingefärbt, was von dem Teil selbst oder dem Widerstand kommen kann. Was ist das?)


Der Widerstand:
100 Ω
+/- 5%
2W 10 8




Meine Fragen, können die Werte alle so stimmen?
Bekommt man das alles bei antikradio?
Was sind diese Teile von denen ich nicht genau weiß, was sie sein sollen?

Schonmal danke für die Antworten :D
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

Noch eine Frage, wenn ich dieses Sortiment kaufe, habe ich dann alle benötigten Kondensatoren und muss mich nur noch um den Widerstand kümmern?
http://shop.antikradio-restored.de/sort ... c9ad6763d5
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

weiß niemand eine antwort? :(
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Opus92
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Beitrag von Opus92 »

Hi,

das hier "Nordmende
4 µF
350/385 V

Ist eine Elko. Diesen ersetz du durch 4.7µF-400V.

Wenn du bei ATR ein Sortiment kaufst,dann kann man im Normalfall davon ausgehen,dass alle Kondis dabei sind, die du brauchst.

Schaue dir mal das Sortiment an. Dort steht drauf,was drin ist.

Viel Erfolg

Grüße

Nicolai
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

Vielen Dank Opus :D

Jetzt bräuchte ich nur noch Hilfe bei dem Widerstand.
Ich finde dort keinen mit 100 Ohm und 2W.
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

So erstma Danke für die klasse Antworten :o

Ich hab noch einen Widerstand entdeckt, der gewechselt werden muss.
Er hat 4 Ringe in den Farben Braun/Grau/Braun/Silber. Das sollte bedeuten das er 180 Ohm hat oder?
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Beitrag von EQ80 »

Genau, 180 Ohm. Der silberne Ring bedeutet 10% Toleranz, wobei enger tolerierte, z. B. 5% = Farbe Gold auch immer passen.
Wichtig wäre noch die Belastbarkeit. Wenn kein Schaltbild mit entsprechender Angabe zur Hand, lässt sich die Belastbarkeit anhand der Größe abschätzen oder aus der Funktion im Radio bestimmen.
Vom Wert her könnte es der Kathodenwiderstand der Endröhre sein. Dann wäre 1Watt nicht verkehrt!
Grüße
Frank
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

So, vielen Dank Leute.
Ich habe jetzt alles bestellt was ich so brauche.
Für den 180 Ohm Widerstand muss ich dann wohl zum Conrad oder kann ich vielleicht auch einen 220 Ohm Widerstand einsetzen?

Naja auf jeden Fall werde ich dann erstmal die Kondensatoren und die defekten Widerstände, sowie die defekten Elkos ersetzen und dann schaun wir doch mal ob sich an dem Radio was rührt.
seblan91
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Beitrag von seblan91 »

Ok, wenn die 220 Ohm zum testen reichen ist das ja optimal.
Dann kann ich wenigstens überprüfen, ob nach austausch der defekten Teile alle Funktionen wieder vorhanden sind.