Ich bin neu im Bereich Röhren unterwegs, habe mich die letzten Tage in das Thema eingelesen. Von "0" Ahnung, jetzt schon etwas mehr
Frage zu den Kondensatoren auf den 3 Bildern:
Netzfilterkondensator: Ich habe Probleme den Netzfilterkondensator zu identifizieren
Kopplungskondensator: gleiches Problem hier, welches ist es auf den Bildern? Oder ist es ein Elko siehe Bild 4?
Die Papierkondensatoren möchte ich ersetzen, da sie nicht mehr gut aussehen.
Was ist eure Meinung?
...alle weiß/grauen Kondensatoren mit den Schwarzen ringen sind Papierwickel Kondensatoren, die raus müssen.
Der blaue ist ein Elektrolyt Kondensator, abgekürzt auch ELKO genannt. Diese sind ebenfalls zu wechseln, wobei seine aufgedruckten Kapazität mit der des neuen Elkos sollte um ca. 10% übereinstimmen, die aufgedruckte max. Betriebsspannung aber sollte immer ein Stufe höher ausgewählt werden.
Zuletzt geändert von fritz52 am So Mär 23, 2025 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
M. f. G.
fritz
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen
...ich kaufe alle Kondensatoren entweder im ATR-Shop oder beim Chinamann als groß Sortiment und max. Spannung von 630V.....https://atr-shop.de/
---welcher BONBON Kondensator ?..... UND Netzfilter C's (abgekürzt für Kondensatoren) gibt in dieser Schaltung nicht.
M. f. G.
fritz
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen
Der mit dem schwarzen Pfeil im ersten Bild ist jedenfalls der Lade- und Glättungskondensator für die Anodenspannung (die hohe Gleichspannung für die Röhren). Häufig sind diese Elkos in Becherform noch durchaus brauchbar, nachdem sie mit Stelltrafo und/oder Vorschalt-Glühlampe vorsichtig hochgefahren wurden (formieren).
Den kritischen Kopplungs-C findet man am einfachsten indem man das Steuergitter g1 der Endröhre identifiziert. Da isser dran. Bei Fragen zum Finden der Röhrenkontakte, bitte fragen.
Der blaue 100 µF ist fast sicher für die Kathoden-Vorspannung der Endröhre zuständig. Dann gibt es in der Regel noch den Ratio-Elko für die UKW Demodulation. Dieser ist meist um die 4 µF. Beide sind ebenfalls eher etwas weniger kritisch.
Meine C's habe ich einzeln bei atr Shop bestellt. Vorteil, es gibt die originalen Werte, die Optik ist OK und die lange Bedrahtung montagefreundlich.
fritz52 hat geschrieben:...ich kaufe alle Kondensatoren entweder im ATR-Shop oder beim Chinamann als groß Sortiment und max. Spannung von 630V.....https://atr-shop.de/
---welcher BONBON Kondensator ?..... UND Netzfilter C's (abgekürzt für Kondensatoren) gibt in dieser Schaltung nicht.
Der braune auf dem letzten Bild meinte ich...was ist das aus deiner Sicht?
countryman hat geschrieben:Der mit dem schwarzen Pfeil im ersten Bild ist jedenfalls der Lade- und Glättungskondensator für die Anodenspannung (die hohe Gleichspannung für die Röhren). Häufig sind diese Elkos in Becherform noch durchaus brauchbar, nachdem sie mit Stelltrafo und/oder Vorschalt-Glühlampe vorsichtig hochgefahren wurden (formieren).
Den kritischen Kopplungs-C findet man am einfachsten indem man das Steuergitter g1 der Endröhre identifiziert. Da isser dran. Bei Fragen zum Finden der Röhrenkontakte, bitte fragen.
Der blaue 100 µF ist fast sicher für die Kathoden-Vorspannung der Endröhre zuständig. Dann gibt es in der Regel noch den Ratio-Elko für die UKW Demodulation. Dieser ist meist um die 4 µF. Beide sind ebenfalls eher etwas weniger kritisch.
Meine C's habe ich einzeln bei atr Shop bestellt. Vorteil, es gibt die originalen Werte, die Optik ist OK und die lange Bedrahtung montagefreundlich.
Wenn du mir kurz helfen könntest, wie ich den finde, wäre das top. Ich habe zwar nen Schaltplan, aber ich verstehe es nicht ganz.
Ich würde aktuell so vorgehen, dass ich die ganzen Papierkondensatoren neu bestelle bei https://atr-shop.de/ mit der jeweils richtigen V und F Werten und tausche - ist das ein vernünftiges Vorgehen oder gibt es noch Bauteile die ich unbedingt wechseln sollte?
Das ist idT ein Bonbon und ist ebenfalls einer der defekten, der gewechselt werden muss. Und hättest du dessen Kapazität abgelesen und hier geschrieben, dann könnte ich den zuordnen, so aber nicht....d.h. ablesen und schreiben....
Der NF Koppel C ist der C178....der Kathoden Elko der ECL86, ist der C183...der Ratio Elko der C133...der aber im Gegensatz zum Kathoden Elko, mit dem Plus Lötanschluß an Masse gelötet wird.
PS: Danke Claus für deine Aufmerksamkeit...habs geändert
Zuletzt geändert von fritz52 am So Mär 23, 2025 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
M. f. G.
fritz
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen
Hallo,
dieses Skandia Chassis hat keine EL84 ,
Endröhre ist eine ECL86.
Steuergitter ist der Stift 1,dort darf keine Gleichspannung sein.
Der Koppelkondensator liegt von Stift 9 zu Stift 1
Da liegt z.Z. durch den schlechten Isolationswert des Koppelkondensators garantiert eine Spannung von mehreren Volt an.
Wenn doch nach Wechsel des Koppelkondensators, ECL86 fehlerhaft ( Gitteremission).
Das kann u.a. den Ausgangstransformator gefährden,heute kaum beschaffbar.
Gruß
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
Ergänzend noch, gezählt werden die Pins der Röhre immer mit Blick unter das Chassis, im Uhrzeigersinn bei der Lücke beginnend.
Wenn man dabei ist sollten tatsächlich alle fragwürdigen C's ersetzt werden, aber bitte einzeln oder in kleinen Gruppen, zwischendurch immer wieder die Funktion prüfen damit man keine Fehler einbaut die dann fast unauffindbar wären.
Oft sind die Drähte in den Lötösen umgebogen. Sorgfältiges Auslöten ist dann recht umständlich. Es ist oft besser am alten C kurz abzuknipsen, die neuen Anschlussdrähte straff etwas um die gereinigten Reste herumzuwinden und zu verlöten.
Ob die kleinen und der große Elko auch ersetzt werden müssen solange die Funktion OK ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ich hab sie drin gelassen.
Je nach Fabrikat sind die Papierkondensatoren im Schaltplan erkennbar, sodass man Ersatz gut vorab bestellen kann ohne die Werte mühsam im Gerät abzulesen. Sicherheitshalber bei der Arbeit nochmal vergleichen, es gibt Fehler in Schaltplänen.
nordmender hat geschrieben:Steuergitter ist der Stift 1,dort darf keine Gleichspannung sein.
Der Koppelkondensator liegt von Stift 9 zu Stift 1
Kleine Korrektir: Das Steuergitter der Endpentode ist bei der ECL86 der Stift 8. Deshalb liegt der Koppelkondensator zwischen Stift 9 und 8, aber nicht direkt, da sind auch noch zwei Widerstände im Spiel.
nordmender hat geschrieben:Steuergitter ist der Stift 1,dort darf keine Gleichspannung sein.
Der Koppelkondensator liegt von Stift 9 zu Stift 1
Kleine Korrektir: Das Steuergitter der Endpentode ist bei der ECL86 der Stift 8. Deshalb liegt der Koppelkondensator zwischen Stift 9 und 8, aber nicht direkt, da sind auch noch zwei Widerstände im Spiel.
Lutz
Hallo Lutz,
da war ich doch mal so richtig daneben.
Du hast recht,denn da eine "luftige Pertinax" Konstruktion eingebunden.
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
Hallo mistermo,
wenn du ein Foto von dem Bereich, wie im Parallel-Thread einstellst, könnte man den Koppel-C ausfindig machen und benennen...
https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=34822&p=307099&sid=759bbf8516f157ea3b1b0abf30e7c123#p307099
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Wie bereits angeführt ist der Kathoden Elko der blaue auf deinem Foto - er hat 100µF und sein Bruder ist der Widerstand R183 mit 180 Ohm.
Er sitzt mit dem + Pol an PIN 7 und mit dem - Pol an Masse.
Der Koppel C ist der C 178 (roter Ring) - er hat 0,01 µF und sitzt zwischen PIN 9 und PIN 8 der Endstufenröhre ECL86.
P3260150.JPG
Auf deinem Foto sieht man die Röhrenfassung der ECL86 von unten. Ich habe dir die PIN`s markiert. PIN 8 ist nicht auf dem Bild.
Mittel (Bild 3).jpeg
Und das ist der berühmte RATIO - Elko. Auch er hat mehr als 60 Jahre und eine unbestimmte Anzahl von Betriebsstunden auf dem Buckel. Ist ein Pfennigartikel, also auswechseln.
Er hat 5µF und du findest ihn am Bandfilter V - an den Bandfilter-Anschlüssen 8 und 0. Achtung: er sitzt mit dem +Pol an Masse
P3260152.JPG
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vielleicht ein Hinweis zum Vorgehen - ichwürde zuerst den Koppelkondensator wechseln und dann das Radio erstmal testen. Wenn möglich mit einer Vorschaltlampe.
Und dann nach jedem getauschtem Bauteil das Radio testen. Hintergrund ist, dass beim Einlöten der neuen Bauteile schnell mal ein Fehler passiert und wenn man vorher nur ein Bauteil gewechselt hat ist die Fehlersuche deutlich einfacher.