Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fragen
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- Philetta
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Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fragen
Hallo in die Runde,
ich habe lange gesucht, nun ist mir durch glückliche Umstände ein optische nahezu neuwertige und wunderschöne Kuba Imperial Musiktruhe aus dem Jahr 1962 in die Hände "gefallen", diese ist wirklich im Traumzustand und wurde vor 63 Jahren unter dem Namen "Serenade 63" verkauft. Listenpreis damals war 898 DM, unglaublich.
Verbaut ist ein Imperial J612a Stereo Chassis mit 6 Lautsprechern, es gibt hier sogar schon eine "Leiterplatte" statt fliegender Verdrahtung!
Hier ist das Schmuckstück: Nach der ersten Grobreinigung erfolgte die erste Sichtung, was an alten Kondensatoren ausgetauscht werden müsste...klar sind schonmal alle Elkos, der Selengleichrichter wird durch eine Siliziumbrücke mit Widerstand ersetzt.
Und schon kommt die erste Frage: kann jemand beurteilen, ob die rot eingekreisten Kondensatoren auch gewechselt werden sollten? Könnten Keramik sein, ganz sicher bin ich aber nicht: Weitere Fragen...vielleicht kann mir einer der Profis hier etwas unter die Arme greifen:
1) Macht es Sinn, einen Trenntrafo dauerhaft vorzuschalten? --> Platz wäre genug, ich hätte da ein etwas besseres Gewissen da ich den Isolationswiderstand des alten Trafos nicht kenne.
2) Da ich ggf. auch die Hausantenne nutzen möchte - wäre das mit o.g. Trenntrafo gefahrlos möglich oder muss da noch etwas beachtet werden?
3) Hängt ggf. mit 2) zusammen...wie verhält sich das mit dem "Erde"-Anschluss der externen Antenne? --> die ist ja zugleich auch Chassis-"Masse", muss da etwas beachtet werden?
Ich hatte auch schon einen Restaurationsbericht gesehen, wo jemand den PE am Radio angeschlossen hat...
Vielen lieben Dank schonmal für Eure Hilfe!
Viele Grüße,
Stefan
ich habe lange gesucht, nun ist mir durch glückliche Umstände ein optische nahezu neuwertige und wunderschöne Kuba Imperial Musiktruhe aus dem Jahr 1962 in die Hände "gefallen", diese ist wirklich im Traumzustand und wurde vor 63 Jahren unter dem Namen "Serenade 63" verkauft. Listenpreis damals war 898 DM, unglaublich.
Verbaut ist ein Imperial J612a Stereo Chassis mit 6 Lautsprechern, es gibt hier sogar schon eine "Leiterplatte" statt fliegender Verdrahtung!
Hier ist das Schmuckstück: Nach der ersten Grobreinigung erfolgte die erste Sichtung, was an alten Kondensatoren ausgetauscht werden müsste...klar sind schonmal alle Elkos, der Selengleichrichter wird durch eine Siliziumbrücke mit Widerstand ersetzt.
Und schon kommt die erste Frage: kann jemand beurteilen, ob die rot eingekreisten Kondensatoren auch gewechselt werden sollten? Könnten Keramik sein, ganz sicher bin ich aber nicht: Weitere Fragen...vielleicht kann mir einer der Profis hier etwas unter die Arme greifen:
1) Macht es Sinn, einen Trenntrafo dauerhaft vorzuschalten? --> Platz wäre genug, ich hätte da ein etwas besseres Gewissen da ich den Isolationswiderstand des alten Trafos nicht kenne.
2) Da ich ggf. auch die Hausantenne nutzen möchte - wäre das mit o.g. Trenntrafo gefahrlos möglich oder muss da noch etwas beachtet werden?
3) Hängt ggf. mit 2) zusammen...wie verhält sich das mit dem "Erde"-Anschluss der externen Antenne? --> die ist ja zugleich auch Chassis-"Masse", muss da etwas beachtet werden?
Ich hatte auch schon einen Restaurationsbericht gesehen, wo jemand den PE am Radio angeschlossen hat...
Vielen lieben Dank schonmal für Eure Hilfe!
Viele Grüße,
Stefan
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- Transmare
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Die senfgelben Kondensatoren könnten die guten und verlässlichen Philips sein, die man belassen kann wenn keine Auffälligkeiten vorliegen. Andere können sicher noch mehr sagen.
Das Chassis hat einen eigenen Trenntransformator! Auch hier gilt, wenn nichts auffällig ist, sind weitere Maßnahmen nicht erforderlich. Die Antennenerde kann bedenkenlos angeschlossen werden. Eine Anschlussleitung mit Schutzkontakt (PE) ist nicht schädlich, aber auch nicht erforderlich. Der Originalzustand ist nicht unsicher wenn das Gerät fachgerecht durchgesehen ist.
Das Chassis hat einen eigenen Trenntransformator! Auch hier gilt, wenn nichts auffällig ist, sind weitere Maßnahmen nicht erforderlich. Die Antennenerde kann bedenkenlos angeschlossen werden. Eine Anschlussleitung mit Schutzkontakt (PE) ist nicht schädlich, aber auch nicht erforderlich. Der Originalzustand ist nicht unsicher wenn das Gerät fachgerecht durchgesehen ist.
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Vielen Dank schonmal!
Ich werde mal 1-2 Stück von den gelben Unbekannten als Stichprobe auslöten und messen, wenn die gut sind bleiben die anderen auch drin.
Mit dem Trafo hast Du sicher recht, mir fehlt leider die Möglichkeit der Isolationsmessung um da 100% sicher zu gehen. Der originale Trafo sieht aber noch recht ordentlich aus.
Ich bin regelrecht geflasht von der über 60 Jahre alten Technik, das ist einfach nur ein Traum was Haptik und Optik angeht. Alleine die Seilführungen und die Tastenbatterie ist ein Augenschmaus...und wenn man bedenkt, dass man nahezu alles noch nach dieser Zeit reparieren kann...fragt man sich, wo bei heutigen Geräten eigentlich der Fortschritt ist (=Wegwerfprodukte).
Ich werde mal 1-2 Stück von den gelben Unbekannten als Stichprobe auslöten und messen, wenn die gut sind bleiben die anderen auch drin.
Mit dem Trafo hast Du sicher recht, mir fehlt leider die Möglichkeit der Isolationsmessung um da 100% sicher zu gehen. Der originale Trafo sieht aber noch recht ordentlich aus.
Ich bin regelrecht geflasht von der über 60 Jahre alten Technik, das ist einfach nur ein Traum was Haptik und Optik angeht. Alleine die Seilführungen und die Tastenbatterie ist ein Augenschmaus...und wenn man bedenkt, dass man nahezu alles noch nach dieser Zeit reparieren kann...fragt man sich, wo bei heutigen Geräten eigentlich der Fortschritt ist (=Wegwerfprodukte).
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- Transmare
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Nicht wundern wenn mit einem hochohmigen Multimeter etwa die halbe Netzspannung am Chassis gegen Erde zu messen ist (gab schön öfters Fragen): Es handelt sich um einen unbedenklichen kapazitiven Einfluss.
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Vielen Dank abermals!
Ich melde mich hier wieder, erstmal steht die Reinigung an...da hat sich zum Teil eine schöne Staubschicht auf dem Chassis ausgebildet.
Ich melde mich hier wieder, erstmal steht die Reinigung an...da hat sich zum Teil eine schöne Staubschicht auf dem Chassis ausgebildet.
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- Geographik
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Moin,
die "Senfgelben" sind Valvo (Philips) Kunstfolienkondensatoren. Vollkommen unauffaellig, was sehr seltene Defekte natuerlich nicht ausschliessen kann.
Eher wuerde ich die Kohlemassewiderstaende tauschen. Brauner Grundkoerper, matte Oberflaeche, relativ breite Ringe und der fuer die Toleranz ist silbern (10%).
Die Schichtwiderstaende sind lackiert und glaenzen.
Die Massewiderstaende leiden gerne an Instabilitaeten durch Alterung. Ob sie hier mit ihrem relativ hohen Stromrauschen auch auffallen koennen, haengt von ihrer Funktion ab.
Zum Isolationszustand gegen das Netz:
Es gibt Fabrikate, die Stoerschutzkondensatoren von den Netzpolen gegen Masse (Chassis) haben.In der Regel waren das Standardkondensatoren hoher Pruefspannung (1000-1500 V=)
Wenn die durchschlagen, steht das Chassis unter Spannung. Die Dinger haben heutzutage keine nennenswerte Wirkung, sie koennen ersatzlos entfallen. Will man trotzdem welche haben, muessen das gepruefte Entstoerkondensatoren der Klasse Y2 sein. Diese Kondensatoren muessen besondere Anforderungen erfuellen und ein definiertes Verhalten im Fehlerfall zeigen.
Manchmal findet man auch Entstoerkondensatoren an der Anodenspannungswicklung des Trafos. Hier gilt das Vorgesagte. Ein Fehler an diesen Kondensatoren fuehrt nicht immer zum Ansprechen der Netzsicherung, der Trafo wird maessig ueberlastet und auf die Dauer beschaedigt (Feinschluss des Kondensators).
73
Peter
die "Senfgelben" sind Valvo (Philips) Kunstfolienkondensatoren. Vollkommen unauffaellig, was sehr seltene Defekte natuerlich nicht ausschliessen kann.
Eher wuerde ich die Kohlemassewiderstaende tauschen. Brauner Grundkoerper, matte Oberflaeche, relativ breite Ringe und der fuer die Toleranz ist silbern (10%).
Die Schichtwiderstaende sind lackiert und glaenzen.
Die Massewiderstaende leiden gerne an Instabilitaeten durch Alterung. Ob sie hier mit ihrem relativ hohen Stromrauschen auch auffallen koennen, haengt von ihrer Funktion ab.
Zum Isolationszustand gegen das Netz:
Es gibt Fabrikate, die Stoerschutzkondensatoren von den Netzpolen gegen Masse (Chassis) haben.In der Regel waren das Standardkondensatoren hoher Pruefspannung (1000-1500 V=)
Wenn die durchschlagen, steht das Chassis unter Spannung. Die Dinger haben heutzutage keine nennenswerte Wirkung, sie koennen ersatzlos entfallen. Will man trotzdem welche haben, muessen das gepruefte Entstoerkondensatoren der Klasse Y2 sein. Diese Kondensatoren muessen besondere Anforderungen erfuellen und ein definiertes Verhalten im Fehlerfall zeigen.
Manchmal findet man auch Entstoerkondensatoren an der Anodenspannungswicklung des Trafos. Hier gilt das Vorgesagte. Ein Fehler an diesen Kondensatoren fuehrt nicht immer zum Ansprechen der Netzsicherung, der Trafo wird maessig ueberlastet und auf die Dauer beschaedigt (Feinschluss des Kondensators).
73
Peter
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Vielen Dank Peter! Das mit den Widerständen ist auch ein guter Tipp, die hatte ich noch nicht auf dem Schirm.
Ich habe hier mal markiert, welche Kondensatoren ich gerne auf jeden Fall austauschen wollte (bzw. genauer anschauen, was die "gelben" betrifft):
Gibt es noch Stellen, auf die ich besonderes Augenmerk richten sollte?
Ich habe hier mal markiert, welche Kondensatoren ich gerne auf jeden Fall austauschen wollte (bzw. genauer anschauen, was die "gelben" betrifft):
Gibt es noch Stellen, auf die ich besonderes Augenmerk richten sollte?
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Ah, und weitere Dinge fallen mir noch ein:
- Ersatz Selen-Gleichrichter durch 1N4007 (oder UF4007) plus Reihenwiderstand: macht es Sinn, den Dioden noch Parallelkondensatoren zu spendieren (Entstörung)?
- Ersatz der 50µF+50µF Siebungskondensatoren: würde ich gegen gängige 47µF/400V-Typen ersetzen. Nun ist bei den alten aber der Becher mit Minus verbunden (laut Aufdruck), macht es Sinn auch bei den neuen Elkos einen Schirmbecher zu verwenden?
- Ich würde sekundärseitig am Trafo noch an beiden Wicklungen eine Feinsicherung vorsehen (als Kurzschlussschutz), spricht da etwas dagegen?
Danke schonmal für die Hilfe!
VG Stefan
- Ersatz Selen-Gleichrichter durch 1N4007 (oder UF4007) plus Reihenwiderstand: macht es Sinn, den Dioden noch Parallelkondensatoren zu spendieren (Entstörung)?
- Ersatz der 50µF+50µF Siebungskondensatoren: würde ich gegen gängige 47µF/400V-Typen ersetzen. Nun ist bei den alten aber der Becher mit Minus verbunden (laut Aufdruck), macht es Sinn auch bei den neuen Elkos einen Schirmbecher zu verwenden?
- Ich würde sekundärseitig am Trafo noch an beiden Wicklungen eine Feinsicherung vorsehen (als Kurzschlussschutz), spricht da etwas dagegen?
Danke schonmal für die Hilfe!
VG Stefan
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- Royal Syntektor
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Als Funkamateur von mir: grundsätzlich ja. Si-Dioden ohne parallel-C (4,7nf typisch parallel je Diode) erzeugen i.d.R. elendige Störungen, teilweise bis weit in den KW-Bereich. Ich habe auch schon ältere Trafo-Stecker-Netzteile im Telefon-/LAN-Betrieb erlebt, die bis in den 400MHz-Bereich störten, d.h. Handfunkgerät im 70cm Bereich zur Leitungsverfolgung benutzt . (offizielles Netzteil der TCom für A/B-Wandler bei ISDN)SJS hat geschrieben:..... - Ersatz Selen-Gleichrichter durch 1N4007 (oder UF4007) plus Reihenwiderstand: macht es Sinn, den Dioden noch Parallelkondensatoren zu spendieren (Entstörung)? ................
Gruß Peter
Nachtrag: Lade+Sieb-C: ich habe in ähnlichem Fall 450V genommen (wegen Trafo-Leerlaufspannung), auf Lochraster-Platin(chen), mit Stehbolzen auf Chassis, und - unbedingt beachten - gleichen Massepunkt auf dem Chassis verwenden. Man sollte auf max Betriebstemperatur achten, ich habe Panasonic-Typ mit +105°C verwendet. [lnk]https://industrial.panasonic.com/ww/products/pt/aluminum-cap-lead/models/EEUEE2W470S[/lnk]
Bei den 4,7nF ebenfalls Panasonic 105°C 1,6kV, bei den Dioden hatte ich BY255 genommen. War gut auf Rasterplatine unter zu bringen. Den Serienwiderstand hatte ich steckbar gemacht.
Zuletzt geändert von albert66 am Do Mai 08, 2025 0:22, insgesamt 1-mal geändert.
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- Siemens D-Zug
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Hallo,
so wie das aussieht, sind in diesem Radio überhaupt keine Papierkondensatoren mehr verbaut. Die Senfgelben sind Kunststofffolienkondis von Philips, die sind normalerweise einwandfrei. Ich würde an diesem Gerät erstmal nur alle Elkos tauschen und die Koppelkondensatoren mit einer Spannungsmessung überprüfen. Wenn Du jetzt anfängst, ohne Grund die markierten Kondensatoren auszutauschen, wirst Du Dir nichts Gutes tun, besonders was die Kondensatoren am Antenneneingang betrifft. Und die Kondensatoren im Heizkreis sehen ja nur 6,3 Volt, da hatte ich noch nie einen defekten.
Wichtiger ist es, die von Peter schon genannten Widerstände zu prüfen, die werden gerne mal hochohmig, besonders die, die ohnehin schon einen höheren Widerstandswert haben.
so wie das aussieht, sind in diesem Radio überhaupt keine Papierkondensatoren mehr verbaut. Die Senfgelben sind Kunststofffolienkondis von Philips, die sind normalerweise einwandfrei. Ich würde an diesem Gerät erstmal nur alle Elkos tauschen und die Koppelkondensatoren mit einer Spannungsmessung überprüfen. Wenn Du jetzt anfängst, ohne Grund die markierten Kondensatoren auszutauschen, wirst Du Dir nichts Gutes tun, besonders was die Kondensatoren am Antenneneingang betrifft. Und die Kondensatoren im Heizkreis sehen ja nur 6,3 Volt, da hatte ich noch nie einen defekten.
Wichtiger ist es, die von Peter schon genannten Widerstände zu prüfen, die werden gerne mal hochohmig, besonders die, die ohnehin schon einen höheren Widerstandswert haben.
Viele Grüße,
Günter
Günter
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Vielen Dank @Peter und @Günter für die hilfreichen Tipps!
Dann lasse ich von den Kondensatoren an der Antenne lieber mal die Finger weg.
Ich habe tatsächlich zwei (!) Papierkondensatoren ausgemacht, an den Übertragern ist jeweils einer verbaut:
Den rechts im Bild tausche ich auch, der ist schon rissig und scheint thermisch belastet (der sitzt vor dem Mitteltöner in einem RC-Netzwerk).
Dann lasse ich von den Kondensatoren an der Antenne lieber mal die Finger weg.
Ich habe tatsächlich zwei (!) Papierkondensatoren ausgemacht, an den Übertragern ist jeweils einer verbaut:
Den rechts im Bild tausche ich auch, der ist schon rissig und scheint thermisch belastet (der sitzt vor dem Mitteltöner in einem RC-Netzwerk).
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- Transmare
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Ja, diese Dinger kann man bedenkenlos tauschen.
Elkos und auch Gleichrichter habe ich bei meinen Geräten nur bei festgestellten Mängeln getauscht.
Elkos und auch Gleichrichter habe ich bei meinen Geräten nur bei festgestellten Mängeln getauscht.
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Danke!
Die Elkos und der Gleichrichter kommen auf jeden Fall raus, nicht dass ich da in einem Jahr nochmal ran muss. Da das Chassis in einer Musiktruhe verbaut ist, kommt da auch nicht so einfach ran, deshalb werde ich jetzt lieber etwas mehr Liebe und Aufwand reinstecken. Die Bauteile selbst kosten ja fast nix.
Auch der Tipp mit den alten Kohleschichtwiderständen war Gold wert...habe mal ein paar nachgemessen, die sind jenseits von Gut und Böse.
Die Reinigung schreitet auch voran...:
Da hat sich an der Tastenmechanik doch einiges an einem Gemisch von Fett und Staub angesammelt, geht aber mit Ohrenstäbchen und Küchenreiniger problemlos weg. Sieht fast aus wie neu. An die Schaltkontakte komme ich leider nicht ran, die werde ich nur mit Oszillin T6 behandeln.
Die Elkos und der Gleichrichter kommen auf jeden Fall raus, nicht dass ich da in einem Jahr nochmal ran muss. Da das Chassis in einer Musiktruhe verbaut ist, kommt da auch nicht so einfach ran, deshalb werde ich jetzt lieber etwas mehr Liebe und Aufwand reinstecken. Die Bauteile selbst kosten ja fast nix.
Auch der Tipp mit den alten Kohleschichtwiderständen war Gold wert...habe mal ein paar nachgemessen, die sind jenseits von Gut und Böse.
Die Reinigung schreitet auch voran...:
Da hat sich an der Tastenmechanik doch einiges an einem Gemisch von Fett und Staub angesammelt, geht aber mit Ohrenstäbchen und Küchenreiniger problemlos weg. Sieht fast aus wie neu. An die Schaltkontakte komme ich leider nicht ran, die werde ich nur mit Oszillin T6 behandeln.
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- Geographik
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Moin,
Elkos tauschen:
Fuer die Lade-/Siebkondensatoren ist eine Spannungsfestigkeit von 450V unnoetig, auf diese Spannung kommen die Kondensatoren im Leerlauf des Netzteiles (kurz nach dem Einschalten bis angeheizt) ohnehin nicht. die Originalbestueckung ist fuer 350/385V, das hat schon immer vollkommen ausgereicht.
Elkos fuer 400V sind im Ersatz vollkommen ausreichend. Letztlich ist es eine Preis- und ggf. Platzfrage.
C69 (4µF) wird 10µF/400V. Er siebt die Anodenspannung der NF-Trioden und die kann nicht brummfrei genug sein. Groessere Kapazitaeten gehen hier bis zum "gehtnichtmehr", aber das wird irgendwann albern
Das Geraet hat als Endroehren ECL86. Diese Roehren neigen zu Isolationsfehlern im Endpentodensystem und sind inzwischen nicht ganz billig.
Bei Wiederinbetriebnahme unbedingt die Spannung an Pin 8 der Roehre verfolgen. Sie muss negativ bei etwa -7V liegen und darf nicht ansteigen (in positive Richtung). Die uebliche Methode, die Spannung an der Katode zu verfolgen, geht hier nicht, Katode auf Masse ueber GK-Wicklung. Wegen des Widerstandes der Wicklung kann man versuchen, hier die durch den Katodenstrom entstehende Spannung im mV-Bereich zu messen.
Wenn die Fassungen der Endroehren auf der Platine liegen, diese nachloeten, was sich fuer alle Roehrenfassungen auf der Platine empfiehlt. Die Endroehren leiten viel Waerme durch die Fassungen in die Platine, was zu muerben Loetstellen fuehrt. Bei Saba habe ich es gehabt, dass diese Loetstellen bei den Endroehren kein Zinn mehr annehmen wollten, dann hilft nur, Fassungen ausbauen und Loetstifte reinigen. Sollte man auch machen, wenn sich viel Staub unter den Fassungen angesammelt hat. Die Isolation muss einwandfrei sein, denn die Gittervorspannung der Triode wird ueber einen 10M Widerstand erzeugt, das ist empfindlich gegen auch kleine Isolationsfehler durch Schmutz und Staub.
73
Peter
Elkos tauschen:
Fuer die Lade-/Siebkondensatoren ist eine Spannungsfestigkeit von 450V unnoetig, auf diese Spannung kommen die Kondensatoren im Leerlauf des Netzteiles (kurz nach dem Einschalten bis angeheizt) ohnehin nicht. die Originalbestueckung ist fuer 350/385V, das hat schon immer vollkommen ausgereicht.
Elkos fuer 400V sind im Ersatz vollkommen ausreichend. Letztlich ist es eine Preis- und ggf. Platzfrage.
C69 (4µF) wird 10µF/400V. Er siebt die Anodenspannung der NF-Trioden und die kann nicht brummfrei genug sein. Groessere Kapazitaeten gehen hier bis zum "gehtnichtmehr", aber das wird irgendwann albern

Das Geraet hat als Endroehren ECL86. Diese Roehren neigen zu Isolationsfehlern im Endpentodensystem und sind inzwischen nicht ganz billig.
Bei Wiederinbetriebnahme unbedingt die Spannung an Pin 8 der Roehre verfolgen. Sie muss negativ bei etwa -7V liegen und darf nicht ansteigen (in positive Richtung). Die uebliche Methode, die Spannung an der Katode zu verfolgen, geht hier nicht, Katode auf Masse ueber GK-Wicklung. Wegen des Widerstandes der Wicklung kann man versuchen, hier die durch den Katodenstrom entstehende Spannung im mV-Bereich zu messen.
Wenn die Fassungen der Endroehren auf der Platine liegen, diese nachloeten, was sich fuer alle Roehrenfassungen auf der Platine empfiehlt. Die Endroehren leiten viel Waerme durch die Fassungen in die Platine, was zu muerben Loetstellen fuehrt. Bei Saba habe ich es gehabt, dass diese Loetstellen bei den Endroehren kein Zinn mehr annehmen wollten, dann hilft nur, Fassungen ausbauen und Loetstifte reinigen. Sollte man auch machen, wenn sich viel Staub unter den Fassungen angesammelt hat. Die Isolation muss einwandfrei sein, denn die Gittervorspannung der Triode wird ueber einen 10M Widerstand erzeugt, das ist empfindlich gegen auch kleine Isolationsfehler durch Schmutz und Staub.
73
Peter
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- Philetta
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Re: Kuba Imperial Chassis J612a wird zum Leben erweckt...Fra
Lieber Peter,
vielen Dank für die Tipps, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!
10µF statt 4,7µF ist gebongt, bei den anderen Elkos muss ich mal schauen wegen der Spannungsfestigkeit - u.U. ist eine höherer Klasse von den Abmaßen her besser, da die Elkos ja heute meist kleiner bauen.
Das mit der Spannungsmessung per "GK-Wicklung" (ich weiß gar nicht was das ist...) übersteigt meine Fähigkeiten. Ich könnte wohl auf der Unterseite des Chassis direkt an den Pins mit einem hochohmigen Voltmeter messen (kommt man vermutlich gut ran, da Leiterplatte)...aber das scheint dann wohl nicht zu gehen wenn ich Dich richtig verstehe.
Ich mache die Tage mal noch einen Skalenseilplan, vielleicht kann den ja mal jemand brauchen. Die Seile tausche ich aus, die scheinen mir nicht mehr sehr haltbar.
Die Diffusionsfolie (PVC-Folie) werde ich auch neu machen, die alte hat schon einige gelbe Stellen...und ich bin schon wieder begeistert, wie die Ingenieure das damals gelöst haben: die Folie wird per Federn einseitig gespannt. Ich kann mich nur wiederholen...Wahnsinn, was man damals für Hirnschmalz da reingesteckt hat, und da gabs noch keine PC-Programme die einem das Denken abgenommen haben. Ich fürchte, es wird nicht mein letztes Röhrenradio sein...ich glaube mich hat der Röhrenvirus erwischt.
vielen Dank für die Tipps, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!
10µF statt 4,7µF ist gebongt, bei den anderen Elkos muss ich mal schauen wegen der Spannungsfestigkeit - u.U. ist eine höherer Klasse von den Abmaßen her besser, da die Elkos ja heute meist kleiner bauen.
Das mit der Spannungsmessung per "GK-Wicklung" (ich weiß gar nicht was das ist...) übersteigt meine Fähigkeiten. Ich könnte wohl auf der Unterseite des Chassis direkt an den Pins mit einem hochohmigen Voltmeter messen (kommt man vermutlich gut ran, da Leiterplatte)...aber das scheint dann wohl nicht zu gehen wenn ich Dich richtig verstehe.
Ich mache die Tage mal noch einen Skalenseilplan, vielleicht kann den ja mal jemand brauchen. Die Seile tausche ich aus, die scheinen mir nicht mehr sehr haltbar.
Die Diffusionsfolie (PVC-Folie) werde ich auch neu machen, die alte hat schon einige gelbe Stellen...und ich bin schon wieder begeistert, wie die Ingenieure das damals gelöst haben: die Folie wird per Federn einseitig gespannt. Ich kann mich nur wiederholen...Wahnsinn, was man damals für Hirnschmalz da reingesteckt hat, und da gabs noch keine PC-Programme die einem das Denken abgenommen haben. Ich fürchte, es wird nicht mein letztes Röhrenradio sein...ich glaube mich hat der Röhrenvirus erwischt.