Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

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thraoul
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Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

Beitrag von thraoul »

Werte Sammlerkollegen,

Ich habe bei o.g. Gerät das Problem eines Netzbrumm, das offenbar durch die Heizspannung einer ECL82 (Rö 5) eingestreut wird.
Röhrentausch wurde durchgeführt, das Gerät ist restauriert und spielt kraftvoll und, bis auf diesen lautstärkeUNabhängigen Brumm, einwandfrei.
Sofern ich dies richtig erkenne, ist die Triode von Rö5 der Vorverstärker und die Triode von Rö6 die Phasenumkehr für die Gegentaktendstufe.
Das Problem liegt bei Rö5 im Triodenteil.
- Lege ich gT1 von Rö5 auf Masse, bleibt das Brummen.
- Lege ich gT1 der Rö 6 am Punkt R91/C132 auf Masse, ist Ruhe.
- Speise ich Rö5 mit stabilisierter DC Heizspannung, ist auch Ruhe.
- Fremdspeisung AC Heizspannung und stabilisierte DC Anodenspannung von externem Netzteil: Brummen ist da.
- R71 (Kathodenwiderstand Rö5) hat Sollwert, ebenso R69.
- Alle Masseverbindungen im Bereich der ECL's sind OK.
- Die Kathodenspannungen beider ECL82 haben sowohl für den Trioden- als den Pentodenteil Sollwert.

Ich kenne die ECL82 eigentlich als verhältnismäßig gutmütige Röhre. :?
Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich - Danke vielmals im Voraus! :danke:
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röhrenradiofreak
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Re: Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ein Schaub Lorenz Goldy 42 ist nicht bekannt. Meinst Du den Goldsuper W42?

Du hast herausgefunden, dass das Brummen in der ersten NF-Verstärkerstufe entsteht, nicht in der Endstufe.

Was passiert, wenn Du die beiden ECL82 gegeneinander tauschst, ändert sich das Brummen dann wesentlich? Dann wäre die eine ECL82 selbst die Ursache.

Der Kondensator C100 (Elko 2µF) kann nach Deinem Test mit der stabiisierten Anodenspannung eigentlich nicht die Ursache sein. Ich würde trotzdem prüfen, ob er in Ordnung und einwandfrei angeschlossen ist.

Hast Du im Bereich der ersten NF-Stufe (Triode der Rö 5) Bauteile ausgetauscht, die mit Masse verbunden sind? Wenn ja, den Masseanschluss jeweils am gleichen Punkt angeschlossen, wo der des alten Bauteils angeschlossen war?

Soweit ich das auf den Bildern in radiomuseum.org erkenne, befinden sich unten an den Fassungen der beiden ECL82 Massehülsen. Sind diese einwandfrei und an den gleichen Stellen wie im Originalzustand mit Masse verbunden? Nicht nur mit dem Ohmmeter messen, sondern testweise eine zusätzliche Masseverbindung auf kurzem Weg herstellen.

Lutz
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thraoul
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Re: Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

Beitrag von thraoul »

Guten Abend,

Danke für die Hilfestellung. Natürlich ist es der Goldsuper 42!

>Was passiert, wenn Du die beiden ECL82 gegeneinander tauschst, ändert sich das Brummen dann wesentlich? Dann wäre die eine ECL82 selbst die >Ursache.

Keine Veränderung. Ich habe neben gegeneinander Tauschen auch mehrere NOS ECL82 verschiedener Hersteller (Tungsram, Philips, RSD) probiert, es ist kein wesentlicher Unterschied bemerkbar.

>Der Kondensator C100 (Elko 2µF) kann nach Deinem Test mit der stabiisierten Anodenspannung eigentlich nicht die Ursache sein. Ich würde trotzdem >prüfen, ob er in Ordnung und einwandfrei angeschlossen ist.

Der Elko ist neu und auch korrekt angeschlossen. Ich hatte ihn auch schon probeweise gegen einen anderen getauscht.

>Hast Du im Bereich der ersten NF-Stufe (Triode der Rö 5) Bauteile ausgetauscht, die mit Masse verbunden sind? Wenn ja, den Masseanschluss >jeweils am gleichen Punkt angeschlossen, wo der des alten Bauteils angeschlossen war?

Mittlerweile habe ich Bauteile getauscht, nämlich R71 und R69. Masseverbindungen sind wieder an der gleichen Stelle. Keine Veränderung.

>Soweit ich das auf den Bildern in radiomuseum.org erkenne, befinden sich unten an den Fassungen der beiden ECL82 Massehülsen. Sind diese >einwandfrei und an den gleichen Stellen wie im Originalzustand mit Masse verbunden?

Das habe ich auch schon bereits überprüft. Zusätzliche Brücke mit Massekabel bringt keine Veränderung.

Für mich klingt es tatsächlich, als ob irgendwo eine Masseverbindung nicht in Ordnung wäre und der Verstärker zum niederfrequenten Brummen hochfrequent schwingt. Zumindest hat das Digital-Oszi am LS-Ausgang versucht, irgend ein periodisches Signal im MHz Bereich zu erkennen ...
Vielleicht auch interessant zu erwähnen, dass Kurzschließen (gegen Masse) von gT1 der Rö5 keine Ruhe, sondern noch mehr Brummen bringt.

Ich werde bald nochmals akribisch den Bereich der NF-Vorstufe in Augenschein nehmen. Danke erstmal.
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thraoul
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Re: Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

Beitrag von thraoul »

Werter Lutz, Werte Sammlerkollegen,

Danke nochmals für die Hilfestellung.
Mir ist beim Durchforsten meiner Reparaturberichte (ich schreibe solch einen Bericht für jedes Gerät) aufgefallen, dass ich das gleiche Problem vor über 10 Jahren schon einmal bei einem ähnlichen Schaub-Lorenz mit Gegentakt-ECL 82 hatte. Auch damals bemängelte ich einen "leichten Brumm", ohne die Ursache gefunden zu haben.

Vielleicht handelt es sich tatsächlich auch um einen konstruktionsbedingten Kompromiss. Das Brummen ist in der Tat nicht sehr laut, aber halt eben vorhanden - für mein Empfinden und meine Erfahrung etwas zu deutlich.

Ich habe nun eine Lösung gefunden: Heizung der Rö5 wurde abgeklemmt und wird nun mittels Brückengleichrichter und 2200 uF Elko mit DC versorgt. Heizspannung ist mit 6,25 V (für mich) im Sollbereich - das Brummen ist weg.

VG

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Re: Schaub-Lorenz Goldy 42: Netzbrumm in der Endstufe

Beitrag von countryman »

Prima dass eine Lösung gefunden wurde!
Die Schaltung ist interessant da man sie auch mit leicht verfügbaren PCL... Fernsehröhren aufbauen könnte.