Wenn altgediente Sammler staunen....

Allgemeines und was sonst nirgendwo reinpasst zum Thema "Dampfradios".
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holger66
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Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von holger66 »

.....kann es von der Röhrenbestückung kommen. Ich habe schon viel gesehen, aber was Lorenz 1953 mit dem Modell Lichtenstein GW zusammensetzte, ist schon wirklich beachtlich. Auch die Sammlung von W. Hüserich in Köln konnte dieses Gerät nicht aufweisen, sonst hätte ich damals schon gestutzt:

https://www.radiomuseum.org/r/lorenz_li ... in_gw.html

Wie komme ich darauf ? Aktuell wird hier in der Nähe so ein Gerät angeboten, ich lasse aber die Finger weg, auch wenn es noch so kurios ist:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 2-172-1151

H.
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von fritz52 »

IdT. eine sehr eigenartige Röhrenbestückung.
Denke mir der heutige Ersatz dieser H-Serie dürfte schwierig werden.
Die Schaltung der AM/FM-Empfang Stufen aber ist zeitgemäß.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von user44 »

HF93 gibt es noch! Ist auch durch 12BA6 ersetztbar.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von radioschrat »

Hat es in der Gegend früher ein ausgedehntes Gleichstromnetz gegeben?

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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holger66
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von holger66 »

Hallo Ralf,

genau den Gedanken hatte ich auch, weil da nämlich noch ein weiterer Allströmer in dem Angebot vorkommt. Und der ist auch noch aus der Vorkriegsfertigung.

Geldern - ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.

Hallo Werner,

die HABC80 bekommt man auch noch neu, die Röhrenfrage ließe sich im Zweifel also lösen. Mit Ausnahme der HM85. Was es nicht alles gab....

H.
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von röhrenradiofreak »

Den Heizfäden der UCH81 und UL41 wurden Widerstände parallelgeschaltet, um auf den Strom von 0,15A des Serienheizkreises zu kommen. Zusammen mit den Serienwiderständen werden im Heizkreis rund 10W sinnlos verbraten, die Verlustleistung im Heißleiter nicht mitgerechnet. Bei einer klassischen Allstrom-Philetta sind das nicht einmal 3W - inklusive Heißleiter.

Das lässt sich aber noch spielend toppen: Beim Nordmende 350-10 GW werden bei 220V-Betrieb über 20W verbraten, weil auch bei 220V zwei Heizkreise parallel laufen, jeder mit eigenem Vorwiderstand.

Ich habe hier einen Lichtenstein in Wechselstromausführung. Der hat, außer den Lorenz-typischen Röhren der 90er Serie, noch eine Besonderheit: eine HF-Vorstufe mit einer extra EF94, nur für den Empfang über Ferritantenne auf Mittelwelle. Dieser ist recht gut, dafür ist der UKW-Empfang eher mäßig. Ich bin nicht sicher, ob das an einem versteckten Fehler im Empfangsteil liegt, denn andere Radios mit gleicher Anzahl Stufen empfangen deutlich besser.

Lutz
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holger66
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von holger66 »

Hallo Lutz,

ich habe einen "Nymphenburg" hier. Der ist ein Jahr früher, hat aber eine komplette Zf-Stufe mehr. Er wäre nicht mein Lieblingsgerät, wenn er auf UKW nicht gescheit spielen würde.

Oder hast Du das Modell mit der EF94 vor der EK90 ? Hat die EF94 denn dann zwei Funktionen ? Oder gibt es noch ein anderes Modell als das im rmorg angelegte:

https://www.radiomuseum.org/r/lorenz_li ... ein_1.html

Zu dem "Nymphenburg" gab es nämlich auch noch ein Modell A mit dann 10 Röhren, die zusätzliche EF94 diente da genau zu dem von Dir beschriebenen Zweck. Am Ende gab es das beim "Lichtenstein" auch und es ist nur nicht angelegt ?

Gruß
Holger
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von BugleBoy »

Sieht so aus, dass Lorenz teils kuriose Bestückung greift, weil der unbedingt HF93 drin haben will. (12BA6 , das ist Teil von moderne all american five tube https://en.wikipedia.org/wiki/All_American_Five )

Sonst hätte ich beim Ersatzteil-Mangel gesagt: auf U Typ umbauen... bloss gibt 12BA6 (150mA ) nicht als 100mA Version (EDIT: 18FW6 wäre ideale 100mA Lampe , elektische Daten ist ähnlich)

Grüß
Matt
すみません
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röhrenradiofreak
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von röhrenradiofreak »

holger66 hat geschrieben: Di Aug 12, 2025 17:56 Oder hast Du das Modell mit der EF94 vor der EK90 ? Hat die EF94 denn dann zwei Funktionen ?
Die EF94 ist nur in der HF-Vorstufe tätig und erfüllt keine weitere Funktion. Im rm.org findet man die HF-Vorstufe im Modell Nymphenburg A. Entweder gab es sie auch im Lichtenstein und sie ist in rm.org nicht angelegt, oder jemand hat sie in meinen Lichtenstein hineingebastelt. Dann ist das aber so sauber ausgeführt worden, dass es nicht als nachträglicher Einbau zu erkennen ist.

Es ist das Modell mit 2 x EC92 im UKW-Teil. Wie dieses hier, nur zusätzlich mit der HF-Vorstufe für MW:
https://www.radiomuseum.org/r/lorenz_li ... in_wa.html
In diesem Thread wurde es vor über 10 Jahren schon einmal besprochen:
viewtopic.php?t=10108

Lutz
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paulchen
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Re: Wenn altgediente Sammler staunen....

Beitrag von paulchen »

Es gab noch das "Hohenzollern" mit und ohne Vorstufe an der Ferritantenne
https://www.radiomuseum.org/r/lorenz_ho ... ern_a.html
Das war eines meiner ersten Röhrenradios überhaupt und "Opfer" meiner ersten Gehäuserestaurationsversuche. Ist am Ende an Henning hier gegangen.
Da Lorenz selber Röhrenhersteller war, war es ihm ein Leichtes die aus heutiger Sicht ulkigsten Röhren zu verwenden, da sie an der Quelle saßen.
Der Heizkreis des "Lichtenstein GW" ist schon genial wie ich finde. Da wurde wirklich versucht bei 110V die gleiche Leistung aus dem Radio zu holen wie bei 220V. Das da einiges als Wärme an die Umwelt abgegeben wurde störte damals wohl kaum jemand.

Apropos ulkige Röhren.
Eine HM85 mit Spannungsverdoppler im Heizkreis sitzt seit fast 15 Jahren in meinem 5050-3D von Grundig und leuchtet heute noch recht stark. Und die darf auch gerne irgendwann verblassen. Da gibt es noch ordentlich Ersatz für. Das Radio würde ich jedenfalls nicht mehr auf eine EM85 zurück rüsten müssen.

paulchen