RCL-Meßbrücken

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Rocco11
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RCL-Meßbrücken

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

ich wende mich hauptsächlich an die Besitzer 'richtiger' LCR-Meßbrücken.
Gemeint sind also nicht die Geräte im Multimeterformat mit entsprechenden Meßmöglichkeiten. Von diesen habe ich selbst was da.

Es geht mir um folgendes:

Im niedersten Meßbereich - egal nun ob Ohm oder pF oder µH - wird bereits durch die angelegten (kurzen) Meßstrippen ein Wert angezeigt. Bei einem meiner Geräte sind es z.B. rund 8pF. Will man nun sehr kleine Kapazitäten messen, dann geht die Rechnerei los. Dasselbe ist es im MilliOhm und im µ-Henry Bereich.

Haben diese halb- oder vollprofessionellen Meßbrücken sowas wie einen Offset?
Denn genau das vermisse ich bei diesen Handheld-Geräten.
Das Problem, daß die angeschlossene Meßleitung bereits einen Meßwert verursacht, sollte auch bei den 'großen' Geräten existent sein.

Kann darüber jemand berichten?


Gruß

Rocco11
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edi
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Beitrag von edi »

Selbst professionelle Meßgeräte können (natürlich) nicht jede angeschlossene Meßstrippenlänge berücksichtigen- wie denn auch ?

Das Meßgerät "weiß" ja nicht, ob die Strippe nicht ein Teil des Bauelements ist, oder beabsichtigt die Schaltkapazität/ Induktivität im Gerät simulieren soll.

Ich habe ein prof. Meßgerät, an dem man an Schraubklemmen einen C kürzestmöglich anklemmen kann... aber selbst diese wird nicht kompensiert, dafür steht auf der Frontplatte "abzüglich 5 pf", und das Gerät zeigt mir dann im kleinsten Bereich tatsächlich kleine pf- Werte (neuer C's) genau an.

Genau geht's also nur mit kürzestmöglichen Leitungslängen, davon gehen Meßgeräte üblicherweise aus, und eigentlich sollte man ein Eichnormal haben, wenigstens einen C/ L mit dem genauen Wert, und in einer dauerhaften Ausführung (Luft- oder Glimmer- C, Styroflex)

Edi
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Hotte
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Beitrag von Hotte »

PL504 hat geschrieben:Das DCM-7001 hat eine "Zero offset"-Taste, mit der sich der Meßwert auf 0 setzen läßt. Der Einfluß der Kabelkapazität ist damit nicht mehr gegeben.
Habe das Gerät selber und bin sehr zufrieden (man beachte die maximale Auflösung von 10 fF). Mißt sehr genau und vor allem auch schnell.
Habe dasselbe Gerät und kann nur bestätigen!

Gruß aus Duisburg... Hotte
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

ich würde ja sehr gerne hin und wieder mal ein ELV-Gerät anschaffen.
Wenn, - ja wenn da nicht dieses seltsame Gebahren bezüglich dieser Spezialteile wäre. :x

In jedem größeren Gerät findet man ein IC wo "ELV" draufsteht.
Schrottet man dieses, dann wird's unerträglich teuer. Und man ist auf Gedeih und Verderb von ELV abhängig. Das schreckt ab. Mich zumindest.
Ob das nun ein GAL oder ein ASIC oder ein µC ist, bleibt weitgehendst unbekannt. Vermutlich ein Artikel für ganz wenige Euro, wo man sich die firmeneigene Programmierung extrem teuer bezahlen läßt.

Wer garantiert mir denn, daß vielleicht in 10 jahren, wenn man vielleicht aus irgendeinem Grund einen Ersatz bräuchte, - daß es dann nicht heißt: "Leider nicht mehr lieferbar" ?

Wenn ich mal Zeit und Muße habe, dann werde ich an ELV einen "Geschäftsbrief" schreiben. Da verlange ich dann ganz unverschämt die Offenlegung der IC-Type samt deren Programmierung. :twisted:

Mir ist natürlich völlig klar, daß das nicht funktionieren wird. :wink:
Ich will aber zum Einen mal die Reaktion testen, - und zum Anderen die Leute dazu bringen sich Gedanken zu machen. Wenn die gesetzliche Bereitstellungspflicht von Ersatzteilen abgelaufen ist, dann können die Brüder praktisch machen was sie wollen.
Stellt euch mal vor, in unseren Radios wären Teile eingebaut, deren Funktion selbst unter Inkaufnahme von Verbastelungen nicht ersetzt werden könnten!!!
Dann bräuchten wir mit Restaurieren gar nicht erst anzufangen!

Gruß

Rocco11
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Rocco,
was Du bemängelst, ist aber Stand in der gesamten Industrie.
Sei doch froh, daß Du überhaupt Ersatzteile bekommst und nicht das Gerät einsenden mußt, um es reparieren zu lassen (auch Stand der Industrie).
Von daher jubel, daß Du Dich im Bastelsegment bewegst.

Jeder Hersteller ist heutzutage bemüht, den Kunden an seine Produkte so lange wie möglich zu binden.

Von den Wegwerfprodukten mal abgesehen...

Die Zeit und Mühe mit dem Brief kannst Du Dir sparen. Die Antwort, so Du überhaupt eine bekommst, kannst und hast Du Dir schon selber gegeben.

paulchen