Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

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Guitar_Hero92
Philetta
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Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von Guitar_Hero92 »

Hallo,

Ich selbst will beginnen mit Gitarrenspielen (unter Anderem auch elektrische Gitarre) :super:

Man gibt ja den Röhren ihren eigenen Klang, deshalb wollte ich mi einem Projekt wie dieses beginnen.
Ich habe derweil ca 2 Röhrenradios restauriert und habe mir da schon einige Erfahrungen ansammeln können.

Im Internet findet man ja so manche komischen Sachen und Leute, hier im folgenden Link habe ich eine Schaltung, die ich nachbauen möche.
Doch folgende Frage tut sich mir hier auf:

-Weshalb ist hier kein Koppelkondendsator vor dem Gitter der Vorstufenröhre (Eventuell Lebensgefahr?!)
-Berechnet habe ich eine RC Kombination mit Grenzfrequenz bei ca 50Hz, das sollte noch eine bös verstummene Gitarre wiedergeben.
-Der Gitterableitwiderstand beträgt 1Megaohm, der Koppel C habe ich gem. E-Reihe auf 4.7nF bestummen.

http://www.ax84.com/static/hioctane/AX8 ... 101004.pdf


Erstaunt hat mich die Fans, die der Amp hat, im Youtube sieht man oft die selbergebauten Sachen, doch ich habe ein bisschen Angst, das Ding ohne den Koppel C zu betreiben, vielleicht tuns die ja im Youtube alle :wut:

Gibt es ausser einer direkten Erdung andere Schutzmassnahmen?
Oder ist dieses Projekt gar nicht zu empfehlen :cry:


Ausgangsübertrager habe ich mir einen von einem Nordmende Radio holen können, der sollte ja ansich schon reichen?
Sonst muss ich halt mal bei EBAY bestellen.


gruss :bier:
scotty
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von scotty »

Hallo Guitar_Hero92,
erst einmal zu den Schutzmaßnahmen. Ob Du das Netzteil mit einem Netztrafo mit besonderer, verstärkter Isolation (Schutzisolation), oder mit einem Normalen mit Schutzerdung über ein Schukonetzkabel ausrüstest, ist erst einmal Deine Sache, was Du für Bauteile beschaffen kannst. Vorschriften über den Schutz gegen einen elektrischen Schlag findst Du genügend im Internet.
Daß in der vorgestellten Schaltung der "Koppelkondensator" am Gitter der Endröhre fehlt, hat den Grund, daß es in dieser Schaltung und an dieser Stelle (Gitter) nichts zu koppeln gibt. Von der Definition her koppelt nun mal ein Koppelkondensator die NF- Wechselspannung zwischen 2 Verstärkerstufen, die jede für sich auf einem anderem Gleichspannungspotential liegen. Also am Arbeitswiderstand der Vorstufe liegt Anodenspannung an (können bis zu mehreren hundert Volt sein) und am Gitter der Endstufe eben die Gittervorspannung (schätze mal ca -6 bis -8V). Wenn Du mal in die Schaltung guckst, ist dort schon ein Koppelkondensator drin. Und nicht nur einer, sondern gleich drei. Nämlich die Kondensatoren des Klangreglers. Alle drei blockieren die hohe Gleichspannung. Es gibt somit, wie gewollt, keine Gleichstromverbindung im Signalweg der beiden Stufen. Da diese drei Kameraden die hohe Spannungsdifferenz verkraften müssen, sollten sie schon mindestens 400- 630V Spannungsfestigkeit haben. Die Kapazität, die angegeben ist, solltest Du aber nicht verändern, da sie Bestandteil des Klangregelnetzwerkes sind!
Also, der Einsatzzweck eines Koppelkondensators ist nicht der Schutz des Benutzers vor elektrischem Schlag, s.oben, sondern die Koppelung der NF im Signalweg bei gleichzeitiger Trennung der Gleichspannungspotentiale der Röhrenstufen, hier speziell zwische Vorstufenröhre und Endröhre!
Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. :P

Viele Grüße

Wolfram
Munzel
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von Munzel »

Hallo,

der Standbyschalter ist schlecht. Ein komplettes Abschalten der Anodenspannung ruiniert die Röhren mittelfristig durch Zwischenschichtbildung auf den Katoden.


MfG
Munzel
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von radiobastler »

Hier ist noch eine andere Schaltung.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbr ... a_Gune.htm
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Munzel
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von Munzel »

... wobei ich hier keine ECC85 verwenden würde, sondern die ECC81.

MfG
Munzel
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von radiobastler »

Warum?
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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Re: Der Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers?

Beitrag von Munzel »

Weil die ECC81 datengleich ist und nachgefertigt wird, die ECC85 hingegen nicht. Die wird dafür von den Radiobastlern gesucht, damit sie nicht die Tunerbüchsen in ihren Radios umstricken müssen.

MfG
Munzel