Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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sschuck
Philetta
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Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von sschuck »

Hallo,

ich heiße Stefan und bin neu hier im Forum.

Ich habe vor kurzem von meinem Onkel ein altes Röhrenradio geschenkt bekommen. Er wollte es schon entsorgen, da es nicht mehr funktioniert. Da es optisch sehr gut aussah, dachte ich mir, vielleicht kann man es ja noch reparieren.

Folgende Schritte habe ich nach erhalt des Radios durchgefürt:

- Sichtkontrolle: Rückwand und untere Abdeckung demontiert - Scheint soweit alles komplett zu sein.
- Netzkabel i.O. - ist im Originalzustand (Allstromgerät / 110/220 Volt)
- Alle 4 Röhren vorhanden (UCH11 UBF11 UCL11 UY11)
- Sicherung i.O., 400mA stimmt auch
- Einstellung der Netzspannung am Gerät auf 220V, i.O.

Dann kam die Funktionsprüfung:

- Da ich Elektiker (aber kein Radio- oder Fernsehtechniker) gelernt habe, bin ich bzgl. Strom sehr vorsichtig.
- nach dem Einschalten Leuchtet die Skalenbeleuchtung kurz und schwach auf (ca. 3 Sek.)
- Kein Ton, nichts
- Stecker habe ich direckt wieder herausgezogen

Download des Schaltplan:
- http://www.opweb.de/model.php?id=1453

Kann mir jemand weiterhelfen? Was könnte das Problem sein?

Viele Grüße
Stefan
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amiga3000
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von amiga3000 »

Als erstes noch ein wichtiger Hinweis:
Da es sich um ein allstromgerät handelt und über KEINE netztrennung verfügt dürfen KEINE reparaturversuche am ausgebauten chassis oder geöffneter rückwand und demontierter knöpfe vorgenommen werden! Je nach steckerstellung liegt volles netzpotenzial an reglern und chassis an! Lebensgefahr! Lieber von jemandem instndsetzen lassen der erfahrung mit dieser art geräte und einen trenntrafo hat, zum vorschalten. Ansonsten kann es böse enden mit reparaturen.

Das kann mehrere ursachen haben. Heizfaden einer röhre durch,dann geht nix,da diese in reihe geschaltet sind. Aufgrund des alters auf jedenfall kondensatoren defekt(zu 99%) ,was ein durchbrennen eines wiederstandes zur folge gehabt haben kann. Kontaktprobleme an röhren und/oder schaltern. Gkleichrichterröhre kann defekt dein.
Mfg.
Mario
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saarfranzose
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von saarfranzose »

willkommen Stefan!

zu den Gefahren des elktr. Stromes braucht man einem Elektriker wohl nicht viel zu sagen.

Das Leuchten des Lämpchens sagt aus das der Heizkreis funktioniert. Diese Röhren brauchen verhältnismässig lange zum Aufheizen, also einfach mal etwas warten nach dem Einschalten.

Problematisch kann der Becherelko sein, der sollte vorher überprüft/formiert werden.
Gruß,
Jupp
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saarfranzose
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von saarfranzose »

hier sind mal noch die Schaltunterlagen zum B744GWK, mit der Symbolik wirst du bestimmt klarkommen:

Telefunken B744GWK
Gruß,
Jupp
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von amiga3000 »

saarfranzose hat geschrieben:willkommen Stefan!

zu den Gefahren des elktr. Stromes braucht man einem Elektriker wohl nicht viel zu sagen.
Radio ist keine Hauselektrik :lol: . Solche warnhinweise kann man,auch einem Elektriker,nicht oft genug nahe legen,zumal es nicht das fachgebiet eines Elektroinstallatörs ist. :wink:
Mfg.
Mario
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sschuck
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von sschuck »

Hallo,

vielen dank für Euere Einträge.

Als ersten muß ich sagen, daß in der Tat Radio- und Fernsehtechnik keine Hauselektrik ist und man die Warnhinweise immer ernst nehmen muss. Ich habe Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik an der FH Kaiserslautern studiert und arbeite seit 12 Jahren als Elektroingenieur bei einem Automobilzulieferer in Homburg/Saar. Ich habe also mit Radio- und Fernsehtechnik wenig Erfahrung. Jedoch kenne ich mich durchaus mit den Gefahren des elektr. Stromes aus.

Als erstes werde ich eine Totalreinigung durchführen. Wie gesagt, das Chassis ist in einem sehr guten Zustand (Kein Rost, keine große Verschmutzungen). Danach werde ich die Kondensatoren austauschen...

Ich werde euch über die Restauration über dem Laufenden halten.

Hallo Franz-Josef,

leider konnte ich die Daten nicht downloaden, ich werde es später nochmals versuchen.

Ich möchte dir trotzdem schon vorab für deine Hilfe danken...

Gruß
Stefan
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sschuck
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von sschuck »

Hallo Franz-Josef,

der Download hat funktioniert ...

Vielen Dank.

Gruß
Stefan
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von Gery »

Hi Kollege, viel Spaß beim restaurieren. Mit einem Trenntrafo kannst du die Gefahren eines Allstromgerätes etwas eindämmen. Die Mensa von der FH in Kaiserslautern ist einfach klasse. Die axialen Kondensatoren und auch andere Teile bekommst du hier sehr günstig, und auch die Qualität ist ganz gut: http://shop.antikradio-restored.de/
Vorsicht! bei mir hat das auch mit einem Radio angefangen, es werden einmal mit diesem Hobby angefangen, immer mehr Radios, das ist die schlimmste Gefahr so wie ich meine :mrgreen:
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von saarfranzose »

sschuck hat geschrieben:..und arbeite seit 12 Jahren als Elektroingenieur bei einem Automobilzulieferer in Homburg/Saar...
hey bist du auch Saarländer?
Gruß,
Jupp
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Re: Telefunken B744 GWK, Bj. 1948

Beitrag von sschuck »

Hallo,
also ich bin Pfälzer und wohne im schönen Niedermohr (bei Ramstein).

Gery,
hast du auch an der FH in KL studiert? Ich habe von 1994 - 1998 dort studiert und meine Diplomarbeit bei der Fa. KSB in Frankenthal gemacht. War ne schöne Zeit.

Zum Hobby Radio bin ich wie die "Mutter zum Kinde" gekommen. Man bekam ein Radio geschenkt, das nicht mehr funktionierte. Es hieß nur: "Du kennst dich doch damit aus, dann kannste das auch reparieren". Daß ich jedoch Automatisierer bin und kein Radio-/Fernsehtechniker, das begreifen die wenigsten. Die Elektrotechnik umfaßt ein so großes Gebiet, deshalb wird das Studium auch in Schwerpunkte unterteilt (Nachrichtentechnik, Energietechnik, Automatisierungstechnik, Informationstechnik, Digitaltechnik,...).

Vielen Dank für Euere netten Beiträge, ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

Gruß
Stefan