nach der erfolgreichen Reparatur im letzten Jahr, hatten wir viel Spass mit dem Gerät.
Leider geht der gerade vorrüber. Der Radio empfängt nur noch ein Paar Sender und die
werden ab und zu auch noch - laut & leise - oder der Sender läuft davon....
Kann mir jemand Tipps geben, welche Bauteile ich austauschen könnte, damit das Gerät wieder
freude bereitet.
Also als mein Emud Senior das letztens hatte, (der lief auch fast ein Jahr lang jeden Morgen) lag es an der ECC85, die einfach schwach war. Durch schnellen Röhrenwechsel kannst du das ja mal testen.
Gruß Marco
"There is no dark side of the moon, really... as a matter of fact it’s all dark."
Was hast Du denn eingebaut: eine Original ECC 85 oder die amerikanische 6 AQ 8, die z.B. beim großen "C" als Ersatz dafür verscherbelt wird?
Wenn ersteres: ist die Röhre gebraucht? Wenn ja, ist bekannt, ob sie in Ordnung ist? Die ECC 85 sind nämlich öfter verbraucht.
Wenn letzteres: Beim Ersatz der ECC 85 durch die 6 AQ 8 ist meist ein Nachgleichen des UKW-Teils erforderlich.
Ist es tatsächlich so, dass die Sender auf der Skala wandern? Dann liegt der Fehler im UKW-Teil. Andernfalls kommen auch andere Ursachen in Frage, zum Beispiel:
Ich habe jetzt die 90 Beiträge zum alten Reparaturthread nicht durchgelesen. Hattest Du die Kontakte der Tastatur gereinigt? Die sind bei diesem Gerät eine häufige Fehlerquelle, daran zu erkennen, dass es beim Durchdrücken der bereits gedrückten UKW-Taste zu Empfangsaussetzern oder Krachgeräuschen kommt.
Bei diesem Gerät brechen am UKW-Teil gern die Nieten, an denen das von der Antennenbuchse kommende Antennenkabel angelötet ist. Die Beseitigung dieses Fehlers ist etwas fummelig und erfordert ein Öffnen des UKW-Teils.
Manchmal reicht es schon, die Stifte der Röhren blankzuputzen. Vor allem dann, wenn es beim Wackeln an den Röhren zu Empfangsaussetzern oder Krachgeräuschen kommt. In diesem Fall die der ECC 85, ECH 81, EF 89 und EABC 80.
ich habe jetzt nochmal ECC 85 gebraucht aber original aus einem anderen Gerät verwendet,
ist etwas besser als zuvor, aber nicht zufriedenstellend.
ich habe mir mein gerät nochmals genauer angeschaut und festgestellt das ich noch jede menge
von den alten bösen "Cs" drin hab. nachdem ich, wie ihr ja wisst nicht allzu viel ahnung habe, aber
zu allem bereit bin, sollte ich wohl nochmals eine aktion starten.
ich vertraue wieder mal auf eure unterstützung, ich hab etwas angst, dass am ende ohne euch
gar kein ton mehr rauskommt ....
ich hab mal L M K und UKW durchgemacht und in allen bereichen kommen sehr wenige sender
rein. :-(
um die letzte frage noch zu beantworten , ich hatte beim letzten mal das gerät komplett gereinigt
die tastatur habe ich mit reinigungsspray bearbeitet bis alles wieder sauber und leichtgängig war.
beim wackeln der röhren keine veränderung, antenne scheint i.o. zu sein, wenn ich den stecker ziehe
und langsam der buchse näher komme, ist sofort ein sender zu hören.
Ich könnte mir vorstellen, dass die chemische Reinigung der Tastatur nur vorübegehend geholfen hat. Deshalb bevorzuge ich folgende Reinigungsmethode, die zwar aufwendiger ist, dafür aber dauerhaft einwandfreie Kontaktgabe garantiert:
Man nehme Pappe gut von der Dicke einer Postkarte. Sie sollte möglichst steif sein und darf keine Hochglanzbeschichtung haben. Gut geeignet sind die Pappen, die bei Hemden und anderen Kleidungsstücken mit eingepackt sind, damit sie verpackt schön gerade aussehen, oder auch die Rückseite eines Briefblocks.
Daraus schneidet man einige etwa 10-15 cm lange Streifen. Die Breite (einige mm) muss knapp der Höhe der Tastaturschieber entsprechen.
Einen solchen schiebt man stückweise von der Geräterückseite her seitlich am Kontaktschieber vorbei zwischen die Kontakte der Tastatur, wobei man die Taste wiederholt leicht drückt (sonst kriegt man ihn nicht dazwischen, weil es zu schwer geht und der Pappstreifen abknickt).
Danach tränkt man ihn mit etwas Video- oder Tunerspray. Das ist nicht so aggressiv wie Kontaktspray, hat aber auch eine Reinigungswirkung.
Nun drückt man die Taste einige Male vollständig hinunter und löst sie wieder aus. Dabei hält man einmal den Pappstreifen fest, so dass die Kontakte am Kontaktschieber daran reiben, einmal bewegt man ihn mit, damit die feststehenden Kontakte daran reiben.
Schließlich zieht man ihn wieder langsam und stückweise heraus. Auch dabei wieder die Taste wiederholt bewegen, sonst geht es zu schwer und der Pappstreifen reißt womöglich ab.
Der Bereich des Pappstreifens, wo die Kontakte waren, ist danach braun (fettiger Schmutz) bis dunkelgrau (Oxid). Die Kontakte aber sind, in hartnäckigen Fällen vielleicht erst nach einer Wiederholung der Prozedur, blitzblank und funktionieren einwandfrei.
Das muss man nacheinander mindestens bei allen Kontaktreihen machen, die durch die UKW-Taste betätigt werden. Wenn man auch Lang-, Mittel- und Kurzwelle hören will, ebenfalls bei den Tasten L, Peil-Ant, M und K. Die Taste TA ist meist nicht betroffen.
Häufig ist bei den Nordmende-Radios nur der Kontakt betroffen, der das Steuergitter der ECH 81 zwischen AM-Eingangskreisen und ZF-Ausgang des UKW-Teils umschaltet. Bei den Chassis aus der 2. Hälfte der 50er befindet sich dieser in einem zusätzlichen Kontaktsatz, der seitlich an der Tastatur angebaut ist und über eine Wippe durch die UKW-Taste betätigt wird. Diesen Kontaktsatz kann man ausbauen und mechanisch reinigen.
Ist zwar schon ein älterer Thread, aber ich versuch mal mein Glück...
Muss zum reinigen der Kontakte wirklich das Chassis ausgebaut werden?
Kommt man nicht irgend wie von der Unterseite mit dem Spray an die Kontaktreihen? - Nein, ich bin nicht nur faul, ich habe auch Angst, etwas kaputt zu machen und/oder es nicht wieder zusammen zu bekommen.
Die Kontakte der Tastatur sind bei diesen Radios nicht gut zugänglich, weil sie, von der Geräteunterseite gesehen, hinter den Pertinaxplatten verborgen sind, auf denen die feststehenden Kontakte angebracht sind. Dadurch kommt man mit Sprays nicht gut dran.
Viele Sprays, insbesondere auch Kontaktspray, machen Pertinaxteile leitfähig. Das verursacht Kriechströme, die nicht nur zu Funktionsstörungen, sondern auch zu Brandgefahr führen können. Ich habe schon mehrfach Pertinaxteile gesehen, die aus diesem Grund stellenweise verkohlt waren.
Wenn man mit Chemie darageht, muss man deshalb das Mittel anschließend restlos auswaschen. Das ist bei Tastaturen dieser Bauart schwierig, weil die betreffenden Bereiche schlecht zugänglich sind. Anschließend muss man mit der Inbetriebnahme warten, bis sich die verwendeten Mittel restlos verflüchtigt haben. Je nach Art und Menge kann das mehrere Tage dauern.
Erfahrungsgemäß kriegt man Kontakte mit Sprays oft nicht so sauber, dass sie ordnungsgemäß arbeiten. Oder der Erfolg ist nur von kurzer Dauer.
Aus diesen Gründen bevorzuge ich die Reinigungsmethode, die ich beschrieben habe. Man braucht dazu bei vielen Nordmende-Radios aus der 2. Hälfte der 50er keine elektrischen Bauteile demontieren.
