Welche Auswahl an Standard-Kondensatoren?

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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telegraph-hill
Philetta
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Welche Auswahl an Standard-Kondensatoren?

Beitrag von telegraph-hill »

Hallo in die Runde,
nach dem mein Pasifal Stereo von Nordmende gerade angekommen ist eine kurze Frage. Da ich hier auf dem Land wohne und nicht mal eben jeden einzelnen Kondensator aus Deutschland bestellen kann (Versandkosten) mal die Frage welche Elkotypen und Kondensatoren Ihr euch auf Lager legen würdet? Für meine TAB Bausteine z.b. brauche ich 16uF 350V.. Für einen Siebelko an einem Röhrenradio z.b. 2* 50uF geschraubt. Habt Ihr Ideen welche man sich mal auf "Lager" legen sollte oder eine gescheite Adresse von jemanden der sowas als Set vertreibt?

Viele Grüße aus dem Dartmoor,
Oliver
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Oliver!

Also typische Elko-Werte in alten Radios sind:
- 47µF/ 350V, 47µ/ 450V, 16µF/ 450V, 8µF/ 400V sind typische Siebelko-Werte
- 1µF/ 60V; 2µF/ 60V; 4,7µF/ 60V (besser 70V) sind typische Werte für Ratioelkos
- 47µF/ 16V und 100µF/ 16V sind typische Werte von Kathodenelkos an Endröhren

Diese würde ich mir auf jeden Fall auf Lager legen. Die 450V-Typen sind etwas schwerer zu beschaffen, die anderen sind Standardtypen.

Die Doppelelkos in Radios kannst du zur Not auch durch 2 einzelne Unterhalb des Chassis ersetzten, mache ich meist so. Ansonsten gibt es diese noch hier (neu) zu kaufen: www.die-wuestens.de

Gruß Christopher :)
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Habe die normalen kondensatoren vergessen.

Also die gebräuchlisten Werte sind: 1000pF, 2200pF, 4700pF, 0,01µF, 0,022µF, 0,047µF, 0,1µF

Das sind eigentlich so die Standardwerte der meisten Papierkondensatoren in alten Radios, die man immer auf Lager haben sollte.

Spannungsfestigkeit sollte 600VDC (400VAC) schon sein. Bei den 4700pf lohnt es sich auch 1000V-Typen zu kaufen (Entstörkondensatoren).

Gruß Christopher :)
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Die 4700 pf / 1000 Volt-Kondensatoren sind nicht geeignet zur Verwendung als Entstörkondensatoren (Doppelweggleichrichter mit AZ1, AZ11, AZ12 oder ähnliche Röhren). Da muß man mindestens 1500 Volt Spannungsfestigkeit nehmen, besser noch 2000 Volt. Wenn man solche Kondensatoren nicht hat, diese besser weglassen als die Zerstörung des Netztrafos riskieren !
telegraph-hill
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super...

Beitrag von telegraph-hill »

ich danke Dir für die Werte. Dann kann ich doch mal auf Einkaufstour gehen.
Wundere mich aber wie teuer die Dinger in den letzten 10 Jahren geworden sind :-( So teuer kann doch die Lagerung auch nicht sein... :roll:

Viele Grüße,
Oli
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schnuffellbaer
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Beitrag von schnuffellbaer »

Mal ne kleine Frage,hab schon öffters hier gelesen das man die Kondensatoren wechseln soll,auch die Elkos,wuss das sein,oder kann ich sie auch drinn lassen.
Könnt ihr mir eine erklärung geben (aber nicht zu schwer machen gell,bin ja nicht allwissend).
Hab mir den Schaltplan mal meines Loewe angeschaut sind ja einige verbaut.
Gruss Paul.
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schnuffellbaer
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Beitrag von schnuffellbaer »

Forum fehler,sorry.
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

schnuffellbaer hat geschrieben:Mal ne kleine Frage,hab schon öffters hier gelesen das man die Kondensatoren wechseln soll,auch die Elkos,wuss das sein,oder kann ich sie auch drinn lassen.
...
Hallo Paul,

nein, man muss nicht grundsätzlich die Kondensatoren wechseln, auch wenn manche das empfehlen.
Wenn ein Gerät einwandfrei funktioniert, sollte man es dabei belassen.
Ansonsten gilt es die defekten Kondensatoren zu wechseln, das betrifft i.d.R. die Wickelkondensatoren mit schlechtem Isolationswiderstand und eben auch die Elkos, so sie zu hohe Leckströme liefern und/oder an Kapazitätsverlust leiden.
Styroflex- sowie Keramikkondensatoren erweisen sich sehr selten als defekt; Schwingkreisbauteile sollten sowieso belassen werden, wenn irgend möglich.

Wahlloser Austausch von Bauteilen erscheint mir als überflüssiges Unterfangen; nur wenn keine Möglichkeit besteht, defekte Bauteile zu ermitteln, mag es notfalls vertretbar sein, vorsorglich eine "Kondensatorkur" durchzuführen.
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schnuffellbaer
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Beitrag von schnuffellbaer »

Hallo Paul,
Wahlloser Austausch von Bauteilen erscheint mir als überflüssiges Unterfangen; nur wenn keine Möglichkeit besteht, defekte Bauteile zu ermitteln, mag es notfalls vertretbar sein, vorsorglich eine "Kondensatorkur" durchzuführen.[/quote]
-----------
Gut gut,das zu den Thema,hab noch was,beim abeiten an einen offenen Gerät wie beim meinen, ist es besser einen Trenntrafo zu benutzen,so wie ich es verstanden habe ist es sicherer einen solchen zu benutzen(Stromschlag ohne Trafo).


(Text kopiert vom www.mikrocontroller.net damit s kein Ärger gibt.)
--------------------------------------------------------------------------------
funktionsweise ist einfach zu erklären --
der energieversorger (z.b ENBW) erzeugt mit einem stromgenerator strom
--
dieser strom wird über leitungen ,bzw. verschiedenen zwischenstationen
zum verbraucher transportiert --
>> Drehstrom d.h. 4 leitungen - 3x zum verbraucher(Phasen) - und 1x zurück zum
generator<<
Drehstrom braucht nicht immer 1 leitung zurück zum generator ,
nur bei ungleichmäsiger belastung der 3 phasen wird eine leitung als
ausgleich zurück zum generator benötigt ---
1 phasen strom zuhause an der steckdose belastet nur 1phase der 3phasen
= ungleichmäsige belastung, also leitung zum generator wird benötigt
--

Jetzt kommts !! wir sparen 1 leitung zum verbraucher, und benutzen den
hundsnormalen ERD BODEN als leitung (ja der boden auf dem jeder mensch
draufsteht !!
also nach dem GENERATOR haut der energieversorger eine große eisenstange
in den boden -- das gleiche macht man beim häuslebauen, man haut eine
lange eisenstange in den boden ,und verbindet sie mit dem BANDERDER im
eigenheim -- verbindung steht :
generator -->eisenstange-->erdboden-->eisenstange-->eigenheim(STECKDOSE)
der strom aus der steckdose möchte wieder dahin wo er herkommt,nähmlich
zum generator (und das ist normal die blaue leitung in der
steckdose,nicht die GRÜN GELBE !!
wenn wir jetzt mit dem finger an die phase fassen -geht der strom in den
körper vom körper in den erdboden vom erdboden zurück zum generator(der
sogenante stromschlag)

bei der benutzung eines TRENNTRAFOS wird der rückweg zum haupt-generator
(beim stromerzeuger)abgeschnitten
er benimmt sich selbst wie ein GENERATOR (sagen wir mal ein
neben-generator)
der strom kreist jetzt zwischen Trenntrafo-sekundärstufe -->verbraucher

und nicht mehr über das erdreich

wenn man jetzt die phase berührt passiert garnichts mehr zwischen körper
und boden

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
!!VORSICHT !!

wenn mann beide Trenntrafo-sekundärspulen anschlüsse berührt
z.B. zeigefiger linke hand sekundärspule-ANFANG
zeigefiger rechte hand sekundärspule-ENDE
STEHT DAS HERTZ GEWALTIG UNTER STROMM
==> Trotz Trenntrafo !!! <==
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Kurze Antwort: Ein Trenntrafo ist immer empfehlenswert und gehört zur Grundausrüstung einer professionellen Werkstatt.
Besser noch ist ein Stell-Trenntrafo, um z.B. Unterpannungen zu simulieren oder die Spannung langsam hoch zu fahren.
!!VORSICHT !!

wenn mann beide Trenntrafo-sekundärspulen anschlüsse berührt
z.B. zeigefiger linke hand sekundärspule-ANFANG
zeigefiger rechte hand sekundärspule-ENDE
STEHT DAS HERTZ GEWALTIG UNTER STROMM
==> Trotz Trenntrafo !!! <==
Das ist richtig, aber es steckt auch hoffentlich niemand beide Finger in eine Steckdose? :roll:
loewe
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Beitrag von loewe »

Hallo,

welchen Kondensator muss ich verwenden, wenn ich einen Elko mit der Aufschrift "ungepolt" ersetzen möchte? In meinem Grundig 3088 sitzt auf dem Ausgangsübertrager ein Elko: 10µF 35/40V- ungepolt.
Kann ich hier einen Folienkondensator mit 10µF verwenden? Geht hier auch ein gepolter Elko?
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Einen ungepolten (= bipolaren) Elko kann man nicht durch einen gepolten Elko ersetzen. Dieser geht dann kaputt. Es ist aber möglich, einen Folienkondensator gleicher Kapazität zu verwenden.
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Radiomann hat geschrieben:[
nein, man muss nicht grundsätzlich die Kondensatoren wechseln, auch wenn manche das empfehlen.
... bin da Aufgrund negativ gemachter Erfahrungen anderer Meinung.
Generell schmeisse ich alle Papier-Kos, also auch Elkos aus den Radios raus, unabhängig davon, wie sie aussehen oder ob sie noch funktionieren.

Mir ist mal ein altes Radio beinahe komplett abgebrannt, lief allein in der Küche und irgendwann ist ein Kondensator abgeraucht. War alles mächtig am qualmen im Radio und ich will nicht wissen, was passiert wäre wenn ich da nicht schnell genug hätte eingreifen können.

Man darf ja nicht vergessen, die passiven Bauteile sind mehr als fünfzig Jahre alt und da wird schon so manches trocken und ändert seinen Wert zu ungunsten eines gefahrlosen Betriebes des Radios :wink:

Also, ich würde alle Bonbons und Elkos tauschen !

Daniel
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Beitrag von Daniel »

Radiomann hat geschrieben: Das ist richtig, aber es steckt auch hoffentlich niemand beide Finger in eine Steckdose? :roll:
Warum das denn nicht ? Habe selbst erlebt das jemand ein Amperemeter nimmt, links und rechts ne Messklemme dran, Amperemeter auf 20 Ampere stellt, weil es muss ja was zu messen sein und dann erst die eine , dann die andere Messstrippe in die Steckdose steckt.

Gab natürlich nen mächtigen Rums, Sicherung raus, FI sprang zum Glück auch sofort an, also dem guten Mann, ausser nem Schreck, nix passiert.

Das Geilste kommt noch, frage ihn warum er das denn gemacht hat ... er wollte den Stromverbrauch seiner Geräte im Haushalt messen ...

Hat aber ein Gutes, das macht er ganz sicher nicht noch mal :idea:

Also Radiomann, alles ist möglich !

Daniel
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Warum das denn nicht ?
...weil schon kleine Kinder lernen (sollten), sich von Steckdosen fern zu halten.

Dass hingegen jemand ein Messgerät falsch verwendet, lässt sich wohl nie ganz ausschließen, obgleich Strom- und Spannungsmessung sogar in der allgemein bildenden Schule behandelt wird. :cry: