DKE 38 Kondensatoren tausch

[Gerdie]

Hallo, ich bin hier neu im Forum.

Bevor ich hier beginne möchte ich vorweg sagen, dass ich durch aus Erfahrungen im Bereich Elektronik, Löten, usw. habe, jedoch habe ich keinen Beruf in einer dieser Richtungen gelert und bin daher kein Fachman. Aber ich bin mir über die Gefahren beim arbeiten an solch alten Geräten bewusst. Mehrere Röhrengeräte habe ich schon erfolgreich zum laufen gebracht.

Kommen wir nun zu meinen Problem:

Ich möchte, dass mein DKE 38 von Simens wieder spielt. Nun habe ich schon angefangen die Kondensatoren zu tauschen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die originalen Kondensatoren etwas geschmolzen aussehen. Am Ende stellte sich herraus, dass genau die Kondensatoren schon getauscht wurden und nur getarnt waren. Also Pech gehabt.

Aber die restlichen Kondensatoren sind 100% Original und da komme ich nicht weiter. Denn die Aufschriften lassen sich hier nicht mehr Lesen.
Also muss ein Schaltplan her. Hier habe ich z.B. einen gefunden:
http://www.radiomuseum.org/forumdata/us ... 8orig2.jpg

Jedoch habe ich keine Ahnung, wie man einen Schaltplan ließt. (Wie gesagt ich bin kein Fachmann, der sowas in der Schule gelernt hatte).
Ein weiteres Problem scheint es auch zu sein, dass es verscheidene Schaltpläne für den DKE gibt. Das macht es für mich noch schwieriger in diesem Wirrwar den richtigen Kondensator zufinden.

Könnte mir hier jemand sagen um welche Kondensatoren es sich hier handelt? Hier ist doch sicher jemand, der schonmal so ein Gerät wieder zum laufen gebracht hat? Ich habe hier ein Bild von meinem Chassis:
http://imageshack.us/photo/my-images/641/p1050266d.jpg/

Das 2te Problem ist, ich habe mir die Kondensatoren in einem "Pack" für das DKE gekauft, wo die großen Kondensatoren schon getarnt sind. Leider sind die restlichen Kondensatoren alles kleine Keramikkondensatoren und bei den habe ich wirklich keine Ahnung, was die für Werte haben.
Auf denen steht 10nS 2Kv, 220H, 33J und 330 JT:
http://imageshack.us/photo/my-images/685/p1050267i.jpg/
Ich denke mal bei dem blauen handelt es sich um 10 nF 2000 Volt, beim großen Oragenen um 330 pF, dem Kleinen 33 um pF und dem Durchsichtigen um 22 nF.
Zusätlich habe ich noch einen 4700pf Kondensator. Ich hoffe diese stimmen alle mit denen im Gerät überein.

Ich hoffe jemand kann mir weiter Helfen.

Mit Freundlichen Grüßen
Gerd W.

[glaubnix]

Hallo Gerd,

ich habe zwar keinen DKE38, aber trotzdem versucht die Bauteile Zuordnung mit dem Schaltbild zu syncronisieren... ich hoffe dabei keine wesentlichen Fehler gemacht zu haben. C7 sollte lt. Schaltbild einen Wert 10nF aufweisen. Unter dem Abschirmblech ist wahrscheinlich die "Audionkombination" 1Meg (R1) und der 100pF verborgen. Wenn du das Bild anklickst, erscheint es in lesbarer Größe, welche ich auch vorgesehen hatte.

Der durchsichtige Kondensator auf deinem Bild ist ein "Styroflex" Typ und hat wohl eher eine Kapazität von 220pF

Achtung! Ich war doch etwas zu schnell: R2 im Schaltbild = R4 auf dem Chassis.

[edi]

Super gemacht ! Da ja öfter Anfragen von DKE- Besitzern kommen, sicher sehr nützlich.
Beim VE301 gibt es Lagepläne.
Für einfache Geräte eine gute Beginner- Reparaturhilfe.

Edi

[Volker]

Die Idee finde ich schon mal sehr gut.
Nur der C5 ist sicher der links über der Drossel. Oder?

[Gerdie]

Vielen Dank für die schnelle Hilfe!

C5 stimmt so mit 0,9uF, diesen habe ich schon getauscht. Darüber befinden sich 2x 4uF (C6)

Was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass unter der Abschirmung sich noch ein Kondensator verbirgt. Deshalb habe ich ihn so makiert.

[Volker]

Stimmt, dass mit C5 hat doch seine Richtigkeit mit den 0,9µF, nach dem ich die Schrift genauer betrachtet habe.
Da hatte ich mich vom Hüllendurchmesser leiten lassen.

[Gerdie]

Hallo nochmals,

Also bei C7 handelt es sich wirklich um 10nF und unter der Abschirmung befindet sich der 100 pF Kondensator. Der Vorbesitzer hatte hier die beiden Kondensatoren vertauscht und deswegen es wohl auch nicht zum laufen gebracht (Sicherung flog raus).

So ich habe nun alle Kondensatoren getauscht. Jedoch lässt sich nach dem Einschalten kein Ton entlocken. Nicht mal Kratz geräusche beim drehen der Rädchen. Die Röhren heitzen Schon mal (Bei der VCL11 kann ich es nur an der Wärme spüren). Kann der Fehler an der VCL11 liegen? Denn die Abschirmung von ihr ist oben schon etwas abgebröckelt.

[radiobastler]

Wenn die Anodenspannung nicht da ist, kann auch die VY2 defekt sein. Da brennt gerne der Anschlußdraht zur Kathode durch. Das passiert, wenn die beiden 4µF durch schlagen.
Dann wäre eine neue VY2 fällig.
Die Beschichtung der VCL11 ist wichtig, sie wirkt als Abschirmung. Ist sie defekt, fängt die Röhre irgendwann an zu schwingen. Dann hört man ein lautes Knattern oder Pfeifen.

Ich habe meine VCL11 mit Leitsilberlack von Conrad-Elektronik neu lackiert, dass Funktioniert sehr gut.
https://picasaweb.google.com/lh/photo/l ... directlink

Lade mal Fotos hoch.

[DAC324]

Wenn die Anodenspannung nicht da ist, kann auch die VY2 defekt sein. Da brennt gerne der Anschlußdraht zur Kathode durch. Das passiert, wenn die beiden 4µF durch schlagen.
Dann wäre eine neue VY2 fällig.

Da die VY2 nicht mehr an jeder Straßenecke zu bekommen sind, würde ich in diesem Fall eher vorschlagen, eine Diode (z.B. 1N4007) von unten an die entsprechenden Anschlüsse der Röhrenfassung zu löten und die VY2 gesteckt zu lassen. Auf diese Weise kann man ihren Heizfaden noch weiter verwenden. In jedem Fall (also auch beim Einsatz einer anderen VY2) sollte man in die Zuleitung zur Anode der VY2 einen Schutzwiderstand von 330 - 470 Ohm / 2 Watt schalten. Dieser verhindert vorzeitigen Verschleiß der VY2. Auch bei der schon genannten Lösung mit der Halbleiterdiode sollte dieser Schutzwiderstand eingebaut werden.

Beste Grüße
DAC324

[radiobastler]

Ich spiele mit dem Gedanken die Fassung meiner defekten VY2 abzutrennen und ein Selensandwitch und ein Vorwiderstand an die Fassung zu montieren. Solche Konstruktionen habe ich schon auf Fotos gesehen, ist also durchaus authentisch.

[rettigsmerb]

Betr.: VY2

Die VY2 war und ist ein Sensibelchen! Man unterlasse tunlichst kurz hintereinander Aus- und Wiedereinschaltvorgänge bei noch heisser (nachglühender) Kathode. Der Einschalt-Stromstoss überlastet das viel zu schwach dimensionierte Metallbändchen zwischen Kathode und Quetschfuß-Sockel, es schmilzt augenblicklich durch.

Noch ein Tipp:

Vermeide Stösse und starke Erschütterungen im Betrieb. Die empfindlichen 50-mA-Serien-Heizer neigen dabei zu Brüchen und Aussetzern.

VG,
Herbert

[radiobastler]

Als Schutz kann man einen 330 Ohm Widerstand vor die Kathode schalten.