Danke

! Ich bin froh, daß es endlich geschafft ist.
Man muß sich immer wieder aufraffen, das fällt nicht leicht. Diese Gedanken haben mich angetrieben:
"Vor so einem Mistfehler kapitulieren? Das würde ich mir nie verzeihen!"
"Wenn ich den rauskriege, habe ich bestimmt was gelernt."
"Ich bin bestimmt kurz vor der Lösung."
"Die Jungs vom Dampfradioforum helfen mir so schön - wär' doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen!"
Es gab auch negative Gedanken, aber die positiven haben überwogen.
Zur Technik habe ich wirklich einiges mitgenommen - z.B. über Neutralisation, Reflexschaltung im Tuner, Styroflex-Kondensatoren, Kontaktgabe von Aluminiumoberflächen und ausgeblasene Oszillatoren. Auch wenn hier nicht die Ursache lag, ist es interessant und hilft vielleicht ein anderes Mal mir oder anderen weiter.
Ein paar Überlegungen zum Massefehler. Man will ja von dem ganzen Theater auch etwas haben.
Bosk Veld hat geschrieben:
Die festgeschraubte Tunerhaube hat einen sehr guten, flächigen Kontakt zum Chassis.
Korrektur: Die festgeschraubte Tunerhaube hat einen sehr guten, flächigen Kontakt zum Tunergehäuse.
Auf einen schlechten Massekontakt hatten mich ja einige von Euch hingewiesen.
Die Verbindung zwischen Tunerhaube/Tunergehäuse und Chassis mit flexibler Leitung brachte keine Verbesserung. Offenbar war diese Verbindung nicht von HF-mässiger Bedeutung.
Den ohmschen Widerstand maß ich mit einem Multimeter. Vielleicht war ein Unterschied vorhanden, aber er war offenbar viel zu klein, um mit dieser Meßmethode nachgewiesen zu werden.
Wie groß war denn der Übergangswiderstand?
Antwort: ca. 24 mΩ. Warum? Der Spannungsabfall von 20mV war spitze-spitze gemessen, also effektiv 7 mV. Nur der Heizstrom der ECC85 kommt für die Brumm-Ursache infrage; er beträgt 300 mA. Tjo, und R = U/I.
Diese 24 mΩ galten für intakten Empfang. Auf welchen Wert sich der Brumm im Fehlerfall erhöhte, habe ich nicht mehr gemessen. Viel war es wohl nicht, denn die Heizspannung war bei früheren Messungen im Fehlerfall nicht merklich gesunken.
Also war die Brummspannung nicht die Ursache für die Unempfindlichkeit, sondern nur ein Indiz für einen schlechter gewordenen Massekontakt. Wenn der Heizstrom nicht über diesen Kontakt geflossen ware, hätte ich den Fehler wohl nicht entdeckt.
Ich stelle es mir so vor: Der schlechte Massekontakt entstand, wenn der Druck auf die Fächer der Fächerscheiben nicht mehr ausreichte, um durch die nicht-leitende Chassisoberfläche hindurch Kontakt zu halten. Gleichstrom- bzw. 50-Hz-mäßig spielte dies keine Rolle, aber die HF-Eigenschaften wurden durch die kleinere Kontaktfläche wesentlich schlechter.
Was also tun in Zukunft? Ohmsch nachmessen hilft, wie hier gesehen, nicht unbedingt weiter.
Wenn ein ähnlicher Fehler auftritt, werde ich als allererstes die Kontakte verbessern, falls möglich. Dies ist wohl je nach Art der beiden Metalle nicht immer so einfach wie hier. Wahrscheinlich müssen die Federscheiben nicht zwangsläufig runter, aber die Oberflächen müssen blank und frei von Korrosion sein.
Falls ich den Übergangswiderstand wissen möchte, werde ich statt der direkten Widerstandsmessung den Spannungsabfall messen, der entsteht, wenn man einen definierten größeren Gleichstrom, z.B. 1 A , fließen läßt. 24 mV lassen sich auch ganz gut mit einem Digitalmultimeter messen.
Soo, das Radio läuft schon wieder seit mehreren Stunden ohne Macken. Das war's wohl!
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Gruß, Frank