Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

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jrundel
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Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

Hallo,

ich habe wieder ein Radio zur Reparatur erhalten und gleich mal ein paar Fragen.
Soll ich den Funkentstör Doppel-C (2x2500pf 220V~) am Trafo ersatzlos entfernen, oder mit 2x 4,7nF MP3 Y Kondensatoren ersetzen? Ich habe hier im Forum ja schon öfters gelesen, daß man sie nicht ersetzen soll. Aber wiso, :haeh: wird keine Funkentstörung gebraucht?

Als Ersatz für die 2 C's an den AÜ's (1000pf 1000/3250V- 500V~) habe ich folgende 2 Typen zur Auswahl (siehe Anhang) :

Nr.1 : ERO "d" N2 KP1832-216 1600pF /1200V- (axial)

Nr.2 : 1200pF /1600V (radial)

Ist einer besser als Ersatz geeignet, oder würden hier Beide funktionieren?

So das war's erstmal...
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von Manu »

Hi.
Also erstmal zu den Endstörern.
Die kannst du Ersatzlos entfernen, die sind heute nicht mehr nützlich, wenns allerdings um Vollständigkeit geht, dann ruhig die MP 3 einbauen.
Beim anderen am AÜ würde ich den Ero nehmen, den Radialen.
Wichtig ist auch der Koppelkondi ;)
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von drahtfunk »

Hallo,

erstmal dazu.
jrundel hat geschrieben:Soll ich den Funkentstör Doppel-C (2x2500pf 220V~) am Trafo ersatzlos entfernen, oder mit 2x 4,7nF MP3 Y Kondensatoren ersetzen?
In so einem Radio war kein Bauteil zuviel eingebaut. Also elektrisch passende Neuteile da wieder rein!
jrundel hat geschrieben:Aber wiso, :haeh: wird keine Funkentstörung gebraucht?
Doch!

Bei den modernen Kondensatorbauformen im Röhrenradio muß man heute natürlich den Spagat zwischen elektrisch passenden Teilen und authentischer Optik machen.
Kleine bunte Kunstsoffquader sehen nicht so klassisch aus wie teergefüllte Glasrollen mit Papierbanderole.
Grundsätzlich bekommt man alle Kapazitäts-, Spannungs- und Konstruktionsformen. Allerdings nicht immer von einem Hersteller, auch nicht in originalen Abmaßen- dafür teilweise jedoch recht teuer. Die Werte sind dann auch nach neuer Staffelung, welcher Schwachkopf das auch immer zur Norm erhoben hat.
Viel wird auch im Land der gelben Männchen hergestellt, was leider nicht die gewünschte Haltbarkeit bringt.

Gruß drahtfunk
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von hoeberlin »

... mit dem ersatzlosen Entfernen der Entstörkondensatoren hat es folgendes Problem:
Das Gerät, welches mit Chassis vorher "HF-mäßig" an Erde hing ( über eben diese Kondensatoren ) hängt plötzlich "undefiniert".
Das kann zu Problemen führen, insbesondere beim AM-Empfang. Es kann auch sein, dass ein anderen Elektrogerät ( Schaltnetzteile ) zu Störungen führt.
Und es kann, wenn die Kondensatoren fehlen, dazu führen, das evtl ein späterer Käufer Probleme hat, die vorher nicht da waren.

Deshalb sollten die Kondensatoren ersetzt werden.

meint Henning
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

8_) Das mit dem Entstörkondensatoren wäre damit geklärt. :danke:

Aber was ist mit den beiden C's ?
@Manu : gemeint ist der axiale ERO, oder?
MfG jrundel
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von Manu »

Hi.
Ich lass die Endstör-Cs immer raus, nie Probleme gehabt.
Ich habe mich falsch ausgedrückt, ich meine den radialen Blauen.
Ich war irgentwie der Meinung, das das auch ein Ero war..
Grüße Manu
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

Manu hat geschrieben:..., ich meine den radialen Blauen.
Ich war irgentwie der Meinung, das das auch ein Ero war..
Ja der Blaue mit 1600pF ist ja auch der ERO. axial | radial = ganz egal :)
MfG jrundel
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von Manu »

HI;
ja die habe ich auch, die sind echt top!!
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von drahtfunk »

Hallo,
hoeberlin hat geschrieben:Das kann zu Problemen führen, insbesondere beim AM-Empfang.
Daran habe ich auch gedacht. Und an den alten Staubsauger der Nachbarin.
Früher gab es u. U. noch Probleme durch Unterbrecherzündanlagen von Kraftfahzreugen oder den Wechselstromlichtmaschinen (Umformer) von Gleichstrombahnen.

Hier schrieb mal einer: "Alles stört!" Und das stimmt.

drahtfunk
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

:hello:

Das Stereo LS-Poti musste gereinigt werden. War das erste was ich gemacht habe. (nach dem Entstauben) Das habe ich jetzt bereits wieder zusammengebaut. Ich habe gleich damit angefangen, weil das Radio, bis ich es bekommenhabe, in Betrieb war und somit war bekannt das es soweit funktioniert. Das kratzen des Potis war auch einer der Gründe, weshalb ich es zur Reparatur bekommen habe.
Ich habe das Poti teilweise wieder mit Hohlnieten geschlossen. Zum vernieten habe ich eine kleine passende Senkkopfschraube mit Mutter benutzt (siehe Bild2). Das Ergebnis sieht man bei der Niete links oben. Danach noch mit "normaler" Schraube + Scheibe die Nieten Plan ans Gehäuse drücken ( siehe Niete rechts unten). Die beiden anderen Schrauben halten zum vernieten alles zusammen.
Bei den Nieten auf Bild 2 hat das gut funktioniert, da die Nieten gut zur Schraube passten.
Auf Bild 1 ist das fertig zusammengebaute Poti von oben und unten. Die anderen Nieten, die man auf der Oberseite des Potis sieht, passten leider nicht zur Schraube, da der Innendurchmesser einen hauch kleiner war :wut:
Nach langem hin und her überlegen+probieren, habe ich einen Körner genommen um die Niete "aufzuspreizen". Beim rumprobieren hatte ich eine normale Schraube gefunden, die mit etwas Nachdruck durchpasste. Diese nahm ich jetzt um die Niete fertig anzudrücken. Und was Passiert?
Da die Niete wohl einen Hauch stärker und die Schraube einen Hauch schwächer war, kam "nach fest, lose". Die Schraube war abgedreht und die Niete noch lose. :angry:
Letzendlich habe ich sie dann mit ein paar Hammerschlägen fest bekommen. Dazu habe ich einen passenden Nagel durch eine kleine Hülse und zusammen durch die Niete im Poti gesteckt. darunter eine zweite Hülse als Nietenauflage.
Naja nun hab ich's ja geschafft :|
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hallo,

nochmal zu den Kondensatoren:

Ich bin mir da nicht sicher ob man die nach der heutigen VDE Normung überhaupt noch für den Zweck einsetzen darf.
Selbst Y2 Kondensatoren sind nur dafür vorgesehen "zwischen Phase und berührbarem, schutzgeerdetem Apparategehäuse angeschlossen werden" (Zitat aus Wiki)

Schutzgeerdet sind die Röhrenradios aber alle nicht!

Gruß

Jan
Igitt! Da ist ein Transistor in meinem Röhrenradio! (-;
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

:hello:

Nachdem tauschen der ersten C's, habe ich heute die Spannung hinter dem Selengleichrichter gemessen. Nur 197 statt 286 V. Schade! Dann muß er dringend raus.
Das kam unerwartet, da der Besitzer sagte, daß es gut und "schön laut" spielt.
Dann wird es ihm wohl umhauen, wenn es wieder Volle Power hat! :lol:
Mit den 197 V musste ich die Lautstärke auf Maximum drehen, um auf UkW einen Sender leise höhren zu können. Das :mauge: bewegte sich kaum. Aber der Tausch der ECC85 brachte schon einges an Lautstärke und das :mauge: zeigte Vollausschlag an. Dazu muss ich aber sagen, daß die Balken ohne Sender bereits ca. 45% anzeigen. Kann man das mit dem Widerstand an der Röhre beeinflussen :?:
(Liegt 100%tig an der Röhre)
MfG jrundel
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn Du mit "Liegt 100%tig an der Röhre" die EM 84 meinst: Durch Ändern des 500 k Ohm-Widerstandes an Stift 9 kann man das Anzeigeverhalten in gewissen Grenzen beeinflussen. Je größer der Widerstandswert, desto weniger schlägt das magische Band aus. Dann kann es aber passieren, dass es bei einem starken Sender nicht mehr zusammengeht.

Ich würde allerdings mal nachmessen, ob die Spannung am Steuergitter ohne Sender bei 0 V liegt.

Zu dem Entstörkondensator: In diesem Fall müssen Y1-Kondensatoren verwendet werden, denn nur diese sind dafür zugelassen, zwischen netzspannungsführende und berührbare Teile ohne Schutzleiteranschluss geschaltet zu werden. Die Verwendung jedes anderen Kondensators wäre fahrlässig. Wenn dann etwas passiert, kann es jede Menge Ärger geben. Allerdings habe ich selbst schon zweimal Y1-Kondensatoren mit Isolationsfehler bzw. Kurzschluss gesehen. Ausgeschlossen ist das also nicht.

Funkentstörung wird natürlich auch heute noch gebraucht. Allerdings haben sich sowohl die Art der Störungen, als auch die Hörgewohnheiten geändert: Während früher Störungen durch mechanische Schaltvorgänge, Bürstenfeuer in Motoren und ähnliches dominierten, sind es heute eher Störungen durch Schaltnetzteile aller Art. Und der Anteil der Mittelwellenhörer ist heute, anders als in den 50er und z.T. auch noch den 60er Jahren, verschwindend gering. Wobei zu bemerken wäre, dass diese Entstörkondensatoren nur bestimmte Störeinflüsse vermindern. Sie beseitigen sie nicht völlig und wirken auch nicht gegen alle Arten von Störungen. "HF-mäßig an Erde" liegt das Chassis durch diese Kondensatoren nicht, denn gerade durch die Störungen, um die es hier geht, ist das Stromnetz HF-mäßig keine Erde.

Deshalb würde ich abwägen, ob eine mögliche Verbesserung der Störfestigkeit oder die Optimierung der elektrischen Sicherheit im Vordergund stehen. Ich lasse diese Entstörkondensatoren in der Regel ersatzlos weg. Bei einem Gerät, das abgegeben werden soll, würde ich mit dem späteren Nutzer klären, ob er damit auch öfter AM hören will.

Lutz
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von jrundel »

Ja die EM 84 habe ich gemeint! Ich hatte sie in einem anderen Radio mit dem gleichen "Problem", während eine andere EM 84 normal funktionierte! :danke: So hatte ich mir das gedacht. Dann nehme ich mal einen Widerstand mit 1 MOhm. Mal sehen wie das :mauge: dann funktioniert.

Leider sind meine Entstörkondensatoren "nur" vom Typ Y2 :cry: , dann kann ich sie hier nicht verwenden.
MfG jrundel
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Re: Rossini Stereo Typ 6002 - Reparatur

Beitrag von UBV »

Hallo,

auch ich habe bei meinem 6002 am C 151 nach dem Selengleichrichter nur etwa 186 V anliegen. Somit müsste ich den Selen durch 4x 1N4007 ersetzen. Empfiehlt es sich, jeder Diode einen 10 nF Kondensator parallel zu schalten? Mit der 1N4007 Gleichrichtung müssten dann am C 151 doch rund 350 V anliegen. Somit müsste doch ein zusätzlicher Widerstand mit etwa 400 Ohm zwischen Grätzbrücke und C 151 geschaltet werden um wieder auf die gewünschten 286 V zu kommen oder ? Gibt es Erfahrungswerte ?

Gruß Bertram