Wega Herold 54 UKW

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Nachwuchsbastler
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Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hallo,

ich habe schon seit einer Weile (müssen ca. 2 Jahre gewesen sein) ein Wega Herold 54 rumstehen dem einfach kein UKW Empfang zu entlocken ist.

Ich hab das Gerät auf einem Flohmarkt gekauft, es scheint schon ein paar mal darauf geregnet zu haben. Das Gehäuse habe ich wieder hinbekommen, das Chassis besteht leider zur Hälfte aus Rost, selbst die Widerstände mit Metallkappen rosten! :(

Nach dem Kondensator tauschen war ein perfekter Empfang auf AM vorhanden, auf FM garnichts außer rauschen.

Vermutlich habe ich die Fehlerquellen schon gefunden, allerdings habe ich Probleme mit der "Beseitigung":

--> Tastensatz ist Komplett oxidiert und man kommt nicht ran, wie reinigt man sowas??
--> Mehrere Lötleisten sind durch Oxidation durchgefressen und die Kontakte hingen in der Luft, ist mittlerweile natürlich wieder i.O.
--> Jemand hat eindeutig am UKW Tuner rumgedreht oder besser gesagt an einem Kern, ich kann nicht mal mehr sagen ob der Kern noch drinnen ist oder nicht. Ich habe allerdings das Gefühl ganz unten am "Anschlag" sind noch Reste des ehemaligen Kerns vorhanden die ich nicht rausbekommen kann. :shock:

Hat jemand eine Idee was ich gegen die beiden Fehlerquellen machen kann? Besonders das mit dem Kern beunruhigt mich sehr, ich bin zwar Elektroniker allerdings habe ich leider keinerlei Ahnung vom abgleichen eines so alten Radios......
(Messender und Oszi sind vorhanden)


Gruß

Jan
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Elektrostefan158
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Elektrostefan158 »

Hallo ....
Schaltplan vorhanden?
Oszillatorfrequenz prüfen. Bei einem zerbröselten Kern wird die sehr weit weggelaufen sein.
Grüße, Stefan
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Nachwuchsbastler
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hallo Stefan,

Wie prüfe ich das am besten? Ich denke mal wenn ich mit dem Oszi Tastkopf versuche zu messen bedämpfe ich den Schwingkreis zu sehr? (Sorry, bei Empfangstechnik bin ich etwas grün hinter den Ohren)

Schaltplan ist vorhanden, muss ihn aber erstmal auf meinem PC suchen.....

Gruß

Jan
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röhrenradiofreak
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von röhrenradiofreak »

Mit dem Oszilloskop wird das meist nichts: Wie Du schon bemerkt hast, kann der Oszillator durch den Einfluss des Tastkopfes aufhören zu schwingen, je nachdem, wo der Tastkopf drangehalten wird. Und viele, vor allem ältere, Oszilloskope können eine Frequenz in der Nähe von 100 MHz überhaupt nicht mehr darstellen.

Ob der Oszillator im UKW-Teil arbeitet, prüfst Du wie folgt: Stelle ein zweites Radio daneben, das auf eine freie Frequenz im oberen Teil des UKW-Bereiches eingestellt ist (so dass es rauscht), und drehe die Senderwahl des Wega-Radios einmal über den ganzen Bereich durch. Wenn am Wega-Radio eine um etwa 10,7 MHz niedrigere Frequenz eingestellt ist als bei dem zweiten Radio, sollte es eine Stelle geben, bei der im zweiten Radio das Rauschen verschwindet. Wenn ja, schwingt der UKW-Oszillator im Wega-Radio ungefähr auf der richtigen Frequenz.

Das gilt nur, wenn die UKW-ZF bei diesem, wie bei den allermeisten Radios, 10,7 MHz ist. Obwohl ich die Unterlagen für dieses Radio nicht habe, ist das ziemlich sicher, denn mehrere Wega-Radios aus den Modelljahren davor und danach haben die Standard-ZF von 10,7 MHz.

Lutz
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Christoph »

Nachwuchsbastler hat geschrieben: Wie prüfe ich das am besten?
Vorrausgesetzt das Oszilloskop kann noch die Frequenz: einfach ein Stück Draht ein paar mal um die Oszillatorröhre wickeln und an den Tastkopf anschließen. Alternativ geht auch eine gegen das Chassis isolierte Abschirmkappe für Röhren. Die an den Tastkopf, die Masseklemme normal ans Chassis.
So mache ich das auch immer. Geht auch mit einem Spektrumanalysator...
Die Sach mit dem Radio ist auch nicht schlecht, hat aber einen Nachteil: ist aufgrund verfaulter Kondensatoren/Trimmer der Oszillator evtl nur verstimmt, kann man ihn mit dem Radio unter umständen nichtmehr empfangen, was zum falschen Schluss führen kann das er nichtmehr schwingt.
Grüße
Christoph
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hallo,

OK, ich teste mal Morgen ob der Oszillator noch schwingt. Komplett restaurierte Radios habe ich genug da, sollte kein Problem sein...

Gruß

Jan
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von röhrenradiofreak »

Christoph hat geschrieben:Vorrausgesetzt das Oszilloskop kann noch die Frequenz: einfach ein Stück Draht ein paar mal um die Oszillatorröhre wickeln und an den Tastkopf anschließen. Alternativ geht auch eine gegen das Chassis isolierte Abschirmkappe für Röhren. Die an den Tastkopf, die Masseklemme normal ans Chassis.
So mache ich das auch immer. Geht auch mit einem Spektrumanalysator...
Die Sach mit dem Radio ist auch nicht schlecht, hat aber einen Nachteil: ist aufgrund verfaulter Kondensatoren/Trimmer der Oszillator evtl nur verstimmt, kann man ihn mit dem Radio unter umständen nichtmehr empfangen, was zum falschen Schluss führen kann das er nichtmehr schwingt.
Sicher hat die von mir vorgeschlagene Methode diesen Nachteil. Aber bei den Mitteln, die einem Bastler zur Verfügung stehen, ist es oft die einzig durchführbare.

Übrigens funktioniert die Methode mit der kapazitiven Ankopplung bei vielen Oszilloskopen nicht: Durch die in diesem Fall vorhandene 50 Hz-Einstreuung, deren Amplitude oft größer als das Oszillatorsignal ist, haben diese dann oft Triggerprobleme und/oder man kann das Oszillatorsignal nicht vernünftig darstellen.

Lutz
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Christoph »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Sicher hat die von mir vorgeschlagene Methode diesen Nachteil. Aber bei den Mitteln, die einem Bastler zur Verfügung stehen, ist es oft die einzig durchführbare.
Das stimmt.

Aber zumindest mit ein paar Windungen Draht drum sollte es gehen, denn das ist ja für 50Hz ziemlich uniteressant. Beim nächsten Radio werde ich mal darauf achten, wie gut mein Oszilloskop triggert.
Grüße
Christoph
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hallo an Alle,

vielen dank nochmals für Eure Hilfe! Leider gibt es schlechte Neuigkeiten vom Herold, bei genauerer Betrachtung ist mir aufgefallen das in so gut wie jede Röhrenfassung Kontakt 60 gesprüht worden ist, jedenfalls sieht es danach aus. Ich frage mich wie ich das übersehen konnte, unter den Fassungen sind überall ölige Rückstände zu finden. :wut:
Ich bin grad noch am überlegen ob ich mir den Aufwand antun soll jede Fassung zu tauschen zumal ich vermute das noch mehr im Eimer sein wird. Es bleibt abzuwarten ob das Gerät jemals wieder spielen wird.....

Gruß

Jan
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Manu
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Manu »

Hi Jan.
Versuche mal mit einer ordentlichen Menge Bremsenreiniger die Röhrenfassungen zu reinigen, könnte glücken.
Ich wünsch dir Glück!!!
Grüße Manu
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Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Wega Herold 54 UKW

Beitrag von Nachwuchsbastler »

Hi Manu,

danke für deinen Tipp! Stimmt Bremsenreiniger müsste zwangsläufig Öl "abwaschen" können. Ich muss bloß erstmal welchen kaufen, dann versuche ich es.

Gruß

Jan
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