Rochlitz Juwel2 - Reparatur

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uli12us
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Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur

Beitrag von uli12us »

Endhülsen lassen sich wesentlich schneller verarbeiten als wenn man jedes Ende verlötet.
Abisolieren muss man ohnehin, Hülse drüberschieben und pressen sind in 10 Sekunden erledigt.
Und man braucht natürlich keine Endhülsenzange um 150€, auch wenn die zugegeben deutlich bequemer ist. Die einfache um irgendwas um die 15€ tuts genauso.
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Radiomann
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Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur

Beitrag von Radiomann »

Naja, jahrzehntelang haben verzinnte Litzenenden hervorragend funktioniert.
Richtig, deshalb werde ich auch nicht beginnen, meine Jahrzehnte alten Geräte um zu rüsten, auch wenn Gerys Ausführungen zu möglichen Gefahren stimmen und der Norm entsprechen.
Kritisch wird die Situation doch erst beim höheren Strömen (Heizgeräte, Staubsauger, Verlängerungsleitungen u.a.m.), die dann tatsächlich eine Brandgefahr darstellen; dieses dürfte bei Dampfradios nicht zutreffen.

Wer keine Adernendhülsen verwenden möchte, kann die Drahtenden auch ohne Zinn verdrehen, da fließt dann auch nichts.
uli12us
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Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur

Beitrag von uli12us »

Gery hat doch schon geschrieben, dass diese Defekte erst nach längerer Zeit auftreten. Wenn du ein Radio wieder in spielfähigen Zustand versetzen willst, dann gehört da halt der Netzstecker auch dazu.
Ohne Endhülsen dröselt sich das ganze aber ganz langsam auf und es passiert dasselbe, wie wenns verzinnt gewesen wäre. Ausnahmen sind natürlich die Käfigklemmen wo wirklich nur paralleler Druck drauf, kommt und keine Verdrehung. Bloss sind die bei Steckern nicht zu finden.
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Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur

Beitrag von röhrenradiofreak »

Vielleicht ist das Verzinnen bei einem Gerät mit relativ niedriger Stromaufnahme, wie einem Radio, noch vertretbar (trotzdem mache ich das nicht). Betreibt man über ein solches Kabel ein Gerät mit hoher Stromaufnahme, wird es im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Ich habe mal eine Dreifachsteckdose gesehen, bei der die Litzenenden verzinnt waren und über die ein Heizgerät betrieben wurde. Genau das, was Gery beschrieben hat, ist eingetreten. Von der Dreifachsteckdose war kaum noch etwas übrig, weil sie obendrein, wie billige Importware oft, aus billigem Thermoplast bestand. Die Bude ist nur deshalb nicht abgefackelt, weil die Steckdose in einer nicht brennbaren Umgebung lag.

Lutz
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Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur

Beitrag von uli12us »

Unabhängig davon, die Normänderungen sind ja zu irgendwas nutze. Dass die nur gemacht werden, damit die Hersteller der Hülsen und Werkzeuge dafür ihre Teile verkaufen, wird wohl kaum jemand glauben. Auch wenn man sich bei manchen von der EU initiierten Normen wirklich fragt, für was die gut sein sollen, Krümmungsradius von Bananen oder Gewürzgurken z.B. Bei Sicherheitsbedingten Normen sage ich, lieber im Zweifelsfall etwas zu sicher als zu unsicher.
Mein Vater hat immer gesagt, man darf sich nicht so verhalten, dass nichts passiert, sondern so, dass nichts passieren kann. In dem Punkt hatte er ganz sicher recht.