unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

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weiser_uhu
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von weiser_uhu »

Hi,
Lötfett bitte nicht in der Schaltung verwenden, es ist oft nicht ganz säurefrei obwohl es draufsteht.... und korrodiert noch nach Jahren. Nur Kolophonium + Spiritus nehmen.
Lötfett nehme ich nur bei Lötstellen direkt auf Eisenblech, wo man auch mit einem größeren Kolben dran muss. Hinterher die mit Fett gelötete Stelle abwischen/ säubern von Flussmittelresten.
Grüße vom
-charlie-
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Schlappmacher
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von Schlappmacher »

Hi,
captain.confusion hat geschrieben:Hallo!

Bei Platinengeräten mache ich das auch gerne mal so, alter Kondensator eng abgekniffen und neuen angelötet. Teilweise sind die Platinengeräte so verbaut, dass man gar nicht an die Lötstellen rankommt. Lötfett würde ich nicht verwenden. Dazu ein Tipp: Einen Glasradierer kaufen. Damit kann man prima die Oxidschicht an den alten Beinchen entfernen.

Viele Grüße
Frank
Jeder mag seine eigenen Ansprüche an eine Restauration haben... Aber: Diese Methode schont die Leiterkarte und genau darum geht es in den meisten Fällen. Dasselbe gilt für Stellen mit mehreren Bauelementen an einem Lötpunkt bei "freiverdrahteten" Geräten. Hier besteht das Risiko, andere Bauelemente oder den Lötstützpunkt (Pertinax etc.) durch Hitze zu beschädigen.

Die vorhandenen Anschlussbeinchen zu nutzen, abzuknipsen und neue Bauelemente hier anzulöten wurde auch von Messgeräte-Herstellern wie HP seinerzeit häufig empfohlen.

Ein ordentliches Flussmittel sollte selbstverständlich sein...

Frohes Schaffen,

Der Schlappmacher
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Erik
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von Erik »

weiser_uhu hat geschrieben:Hi,
Lötfett bitte nicht in der Schaltung verwenden,
Ich benutze das nur an frei stehenden (alten!) Drähten, auf eine Platine kommt mir das nicht.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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roady43
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von roady43 »

Also, :danke: alles so umgesetzt wie von euch empfohlen: alte Kondensatoren einseitig abgeknipst, neue angelötet, Elko von der Platine abgelötet und 2 x 47uF von unten angebracht, den alten oben wieder aufgesetzt (an Masse gelötet, den Rest isoliert). Das Skalenseil hatte ich vor einiger Zeit spasseshalber selber gezwirnt - funzt (noch!). Dann wollte der 2 polige Ein-/Aus-Schalter nicht mehr mitspielen, der von einem kleinen Hebel der Aus-Taste bedient wird. Deshalb letztlich doch noch einige Drähte abgelötet um das Tastenaggregat immerhin soweit ausschwenken zu können, um den Schalter auszubauen. Nun suche ich dafür Ersatz... das wird wohl das schwierigste Unterfangen.

Die Perle spielt soweit sehr gut, kräftiger Klang, klarer Empfang - meistens. Manchmal driftet der angewählte Sender etwas und dann muss nachjustiert werden, wonach es meist stabil bleibt. Zwischendurch kommen ganz leichte Verzerrungen im oberen Klangspektrum vor. Könnte das an altersschwachen Widerständen liegen? Gibt es das speziell zu beachtenden Kandidaten?
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Gruss roady43 (Michael)

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captain.confusion
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Hast Du noch eine ECC85 zur Hand? Manchmal löst die ECC85 dieses Frequenzdriften aus.
Das Klirren kann verschiedene Ursachen haben. SInd die Potis und die Kontakte der Klangregisters und des Tastenaggregates gut gereinigt ?
Ähm, wieso hast Du die alten Teerkondensatoren nicht komplett entfernt?

Viele Grüße
Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

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roady43
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von roady43 »

Inzwischen scheinen die beschriebenen Schwächen zu verschwinden. Vielleicht spielt sich so ein Radio noch ein nach einer Komplettkondensatorenkur? Nach einer ECC85 muss ich mal in anderen Radios Ausschau halten. Die alten EROs hab ich deshalb drin gelassen, damit alles nachvollzieh- bzw. rekonstruierbar bleibt. Einerseits zur eigenen Überprüfung im Fall von Problemen aber auch für spätere Reparaturen.

Ein anderes Problem ist, dass kaum AM Sender zu empfangen sind (hat nur MW und LW, keine KW). Das ist ja heute nichts Besonderes aber vor allem starkes Knistern und wenige schwache Sender (dann allerdings verschwindet das Knistern). Berühren der Ferritantenne bewirkt eine Verstärkung. Wo könnte man da zuerst ansetzen?

Ein Widerstand unter dem Tastensatz hat übrigens auch sehr seinsibel auf Bewegen/Berühren reagiert:
2013-11-11 14.00.50b.jpg
2013-10-28 20.14.50a.jpg
Ist das ein Vitrohm? Und welche Funktion hat der?

Hier noch weitere Bilder nach der Revision:

Das aus mehreren farbigen Perlonfäden selbst gezwirnte Skalenseil
2013-11-11 13.49.10a.jpg
Achse des ev. früher mal ersetzten Lautstärkepotis (?)
2013-11-11 14.07.15a.jpg
Der anscheinend früher mit Araltid "fixierte" Ein-/Ausschalter (es wurde offensichtlich schon mal daran gewerkelt):
2013-11-12 01.35.08a.jpg
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Gruss roady43 (Michael)

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roady43
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von roady43 »

Im Zusammenhang mit dem defekten Schalter: warum/wann wurden 2-polige bzw. 4-polige Schalter benutzt? Hat es einen Nachteil, wenn ich anstelle eines 4-poligen nur einen 2-poligen verwende. Im Moment wird das Radio ja über das Netzkabel (also auch nur 2-polig) eingeschaltet...
2013-11-12 01.03.56.jpg
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weiser_uhu
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von weiser_uhu »

Du meinst sicher: Einen einpoligen oder zweipoligen Schalter. Beim Einpoligen wird nur eine Netzleitung unterbrochen, beim Zweipoligen beide Netzleitungen unterbrochen oder durchgeschaltet. Ein Einpoliger hat 2 Anschlüsse, ein zweipoliger Schalter 4 Anschlüsse.

Wenn Du ein Wechselstromradio (mit Netz- Trenntrafo) hast, kannst Du bedenkenlos einen einpoligen Schalter verwenden. Sehr viele Radios schalten nur einpolig ab, da kannst Du das auch machen. Bei Allstromradios wäre ich vorsichtiger, weil bei einpoligen Abschalten immer der andere Pol (und das kann die Phase sein) dran bleibt....

Davon abgesehen, ich liebe Allstromradios nicht, obwohl es sicher gute "Dinger" davon gibt.
Grüße vom
-charlie-
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Re: unzugängliche EROs tief im Tastenaggregat

Beitrag von hf500 »

[quote="roady43"]
Ein Widerstand unter dem Tastensatz hat übrigens auch sehr seinsibel auf Bewegen/Berühren reagiert:[attachment=3]2013-11-11 14.00.50b.jpg[/attachment][attachment=4]2013-10-28 20.14.50a.jpg[/attachment]Ist das ein Vitrohm? Und welche Funktion hat der?
[/quote]

Moin,
der "Widerstand" ist keiner, sondern ein keramischer Rohrkondensator. Wenn er bei Beruehrung mit Krachen reagiert, ist er oder seine Kontaktierung gebrochen. Sowas kann man nur austauschen.

73
Peter