B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

Problem: Spannung fällt beim Einschalten ab, Gleichrichter überhitzt sich und fängt an zu rauchen.
C1 beim Einschalten: 288V sinkt auf 166V; C2: 138V (10sec nach dem Einschalten)

Vorgeschichte: B2D23A ersteigert und nach Reinigung die üblichen Kondensatoren getauscht
C1 47µ/450V Low-ESR
C2 47µ/450V Low-ESR
C69 47nF
C72 4,7µF/350V Polung, wie im Schaltbild!
C76 10nF
C80 4,7nF
C81 100nF
C82 4,7nF
C84 10nF
C85 100µ/35V
C86 15nF
C87 2,7nF

Zudem noch einige Widerstände getauscht, alle Widerstände durchgemessen, den Gleichrichter ersetzt und zwischen Gleichrichter + und C1+ noch einen 1KOhm-3W-Widerstand gelötet.
Die Röhren sind ok, ein testweiser Tausch ändert nichts am bestehenden Problem. Das Problem besteht auch, wenn man die Röhren komplett weg lässt. Der Heizkreis ist ok, beide Glühlampen leuchten ebenfalls. Die Tonübertragerspule zeigt plausible Widerstandswerte an.

Beim Einschalten wird vor dem Gleichrichter eine Spannung von 204VAC auf 195VAC sinkend gemessen; dies entspricht etwa den Messwerten eines Vergleichgerätes. Bei C1+ misst man kurzfristig 285V (DC), die anschließend – und das ist das Problem- auf 190V und sogar auf 166V sinken. Hier fängt der Si-Gleichrichter dann zeitnah an zu qualmen. Dieses Phänomen tritt immer auf, egal welchen der Taster man runter drückt, egal ob man die Röhren drin hat oder nicht.
Offensichtlich existiert kein reiner Kurzschluss, denn es dauert ca. 15-30sec, bis der Gleichrichter zu qualmen beginnt und die Spannung nimmt ja langsam ab bzw. irgendwo fließt mit der Zeit mehr Strom, als gewünscht. :wut:

Die Preisfrage lautet nun vor allem, wo noch suchen bzw. hat jemand schon eine ähnliche Erfahrung gemacht?? Danke/ Joe_KN
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von eabc »

Hallo,
was für ein Gleichrichter ist jetzt drin, Typ ?
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
yehti
Siemens D-Zug
Siemens D-Zug
Beiträge: 949
Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: 258xx Plattstedt

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von yehti »

Moin!
Elko verpolt?
Low-ESR tut in einem Röhrengerät nicht nötig.
Gruß Gerrit
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

Ich hab den Si-Gleichrichter von Reichelt 250VAC/1,5A http://www.reichelt.de/Gleichrichter/B2 ... 0C1500RUND bereits mehrfach erfolgreich und problemlos verbaut und langfristig am Laufen.

Ich weiß, was jetzt kommt... aaaber eigentlich kann man den alten Selengleichrichter mit seinem hohen Innenwiderstand nicht einfach so ersetzen - naja, offensichtlich schon, die anderen 5 Radios meckern ja nicht...

Die Sache ist die, dass ich -wie erwähnt- bisher nie Probleme mit diesem Teil hatte und auch derselbe Typ mit 2A zeigt dasselbe Verhalten. Alternativ hätte ich gerade noch den RS204L, 280V/2A von Pollin Elektronik, den ich testen könnte.
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

_
Zuletzt geändert von Joe_KN am Do Nov 21, 2013 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

yehti hat geschrieben:Moin!
Elko verpolt?
Low-ESR tut in einem Röhrengerät nicht nötig.
Gruß Gerrit

Nö, defiinitv nicht!! Ich den ganzen Spass zunächst auf Platine gehabt, dann die Platine entfernt und andere, neue Teile Gleichrichter und auch Kondensatoren richtig angeschlossen - selber Effekt!!
grueni
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 418
Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: nahe Göppingen

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von grueni »

Hallo Joe,

wenn der Gleichrichter auch ohne Röhren, also ohne Last qualmt, kann es eigentlich nur zwei Erklärungen geben:

1) die Siebelkos sind wirklich verpolt, was ich nicht glaube, denn dann wären die dir wahrscheinlich schon um die Ohren geflogen, wenn die länger im Betrieb sind :wink:
Ich weiß auch nicht ob Low-ESR hier nicht eher schädlich ist.

2) Mit dem Gleichrichter selber stimmt irgend etwas nicht, z.B. dass ein Pol der Anodenwicklung auch auf Masse liegt, dann wäre eine Diode des Brückengleichrichters im Kurzschluss, was der natürlich nicht gefällt.

Mir scheint auch 1 kOhn als Vorwiderstand sehr hoch...

Vorschlag: löte den mal ab, dass nur noch der Gleich-riecht-er an der Anodenwicklung hängt.
Wenn er dann auch noch qualmt, liegt das Problem dort, falls nicht ist das Problem dahinter also z.B. in der Siebung.
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von eabc »

Funktioniert den der Gleichrichter ohne Belastung?, dann Schrittweise Ladeelko, AÜ, Siebwiderstand und Siebelko anlöten.
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

grueni hat geschrieben:Hallo Joe,

...
Mir scheint auch 1 kOhm als Vorwiderstand sehr hoch...

Vorschlag: löte den mal ab, dass nur noch der Gleich-riecht-er an der Anodenwicklung hängt.
Wenn er dann auch noch qualmt, liegt das Problem dort, falls nicht ist das Problem dahinter also z.B. in der Siebung.
1:0 für grueni :super: Aus mir nicht erfindlichen Gründen hat das Auslöten des 1 KOhm-Widerstandes zunächst die plausiblen Spannungen (C1: 233V, C2: 199V) geliefert und nach etwas Geduld und Lautstärkeregler hin- und herdrehens tut das Teil perfekt auf allen Wellenlängen. Muss man nicht verstehen, umso mehr darf man sich darüber aber freuen - der Tag ist gerettet!! :danke:

Danke auch an Alle, für die konstruktiven Beiträge!! Joe_KN
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von eabc »

Soll das jetzt ein Witz sein, das wegen dem 1 K Widerling auch der GL qualmte, selten so einen Käse gehört.
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Joe_KN
Capella
Capella
Beiträge: 26
Registriert: Di Aug 27, 2013 14:15

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von Joe_KN »

eabc hat geschrieben:Soll das jetzt ein Witz sein, das wegen dem 1 K Widerling auch der GL qualmte, selten so einen Käse gehört.
Hallo Harry, so leid es mir tut, ich hab vorhin wirklich keine anderen Maßnahmen durchgeführt und tatsächlich nur den 1K-Widerstand weggelassen. Allerdings hatte ich schon von Beginn an, auch keinen Ton. Dieser kam jetzt plötzlich und nach einigem Knacksen. Ich will nicht ausschließen, dass die Hauptursache eine andere war oder dass zusätzlich zum Widerstand etwas "nicht Nachvollziehbares" geschehen ist - Fakt ist aber, das Teil tut wieder so wie es soll...

Meine bisherigen Erfahrungen mit diesen alten Radios gehen eh in die Richtung, dass manchmal absolut nicht nachvollziehbare Dinge geschehen... auch wenn ich nicht an die wundersame Selbstheilung glaube.
rolando61
Transmare
Transmare
Beiträge: 642
Registriert: Di Nov 23, 2010 16:47
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Stadtallendorf

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von rolando61 »

Wo hattest du den Widerstand angelötet ? am Gleichrichter Plus und Minus Parallel, oder in die Plusleitung in Reihe.
Ich denk mal Parallel.
Meint Roland
Gruß Roland
--------------------------------------

http://wo-roehren-gluehen.de
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10249
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von röhrenradiofreak »

Oder es war ein Fehler von der Art, die aus dem Schaltplan nicht zu erraten sind: Ein Bauteil berührte irgendwo das Chassis oder ein anderes Bauteil, wo dies nicht stattfinden sollte.

Der 1 k Ohm / 3 Watt-Widerstand war übrigens an seiner Belastungsgrenze. Das Radio zieht laut Schaltplan 57 mA Anodenstrom. Durch den Spannungsabfall entsteht dann am Widerstand eine Verlustleistung von 3,25 Watt (da das Radio durch den Spannungsabfall am Widerstand weniger Anodenspannung erhält, ist es wohl etwas weniger). Er wird deshalb so heiß, dass Kunststoffteile, die er zufällig berührt, durchaus an zu schmoren fangen können. Will sagen: ich denke, der Widerstand hat gequalmt, nicht der Gleichrichter.

Ungefähr 150 Ohm ist ein geeigneter Wert für diesen Widerstand, wenn man einen Selen- durch einen Siliziumgleichrichter ersetzt.

Lutz
achim1
Geographik
Geographik
Beiträge: 2784
Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Bubenreuth

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von achim1 »

Ich hab bei der gleichen Philetta einen 180 Ohm / 5W Widerstand zusammen mit dem Gleichrichter in das originale Gehäuse eingebaut. Das Ganze wird nur gut handwarm.
Da gab es bestimmt irgendeinen unbemerkten Kurzschluss in Zusammenhang mit dem Widerstand. Es kann ja nicht sein, dass sich der Strom verringert, wenn man einen in Reihe geschalteten Widerstand brückt.

Gruß,
Achim
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: B2D23A Spannungsabfall und qualmender Gleichrichter

Beitrag von eabc »

@achim....Da gab es bestimmt irgendeinen unbemerkten Kurzschluss in Zusammenhang mit dem Widerstand.

Genau so denke ich mir das auch.
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------