Fotoapparat Blitzlicht

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Radio Martin
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Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von Radio Martin »

Hallo Freunde,

Ich habe heute von einem Trödelmarkt einen Fotoapparat für Autounfälle für einen 5er bekommen. es ist ein Concord 118 Apparat mit einem FlipFlash II Prismatic Blitzsystem von Osram und einem Scotch Color 200 Film. Meine erste Frage ist: auf dem Film steht hinten eine 12 mit einem goldenen Ramen. Bedeutet dass das der film nur 12 für Fotos platz hat oder passen doch 200 Bioder drauf?
Und die nächste Frage ist: das FlipFlash II Prismatic Blitzsystem hat 2 seiten mit jeweils 4 Birnchen die eine art Stahlwolle beinhalten und sie schmelzen (und der grüne Punkt verschwindet) wenn sie benutzt wurden(eine wurde schon benutzt). Nur leider funktioniert das nicht weil der strom fehlt aber nirgents ist ein Batteriefach. Also wie funktioniert das denn :haeh: :haeh: :haeh:


Gruß
Martin
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hoeberlin
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Martin,

diese Einmal-Blitzlichter funktionieren nur durch einen Auslösekontakt, ohne weitere Energiezufuhr. Es gab damals 4-fach Blitzwürfel, die wurden oben auf die passende Kamera gesteckt, und nach jedem Filmtransport eine viertel Drehung weitergedreht, und rein mechanisch betätigt. Der Kontakt selbst befand sich im Blitzwürfel selbst.

Bei den 8-fach Blitzen war der Kontakt in der Kamera, und die Blitze selbst waren in Reihe geschaltet, und jeweils durch einen dünnen Aluminiumstreifen kurzgeschlossen. Beim Auslösen brannte dann einer dieser Streifen durch, die zugehörende Blitzlampe löste aus, und die war so konstruiert, das sie nach dem Auslösen wiederum einen Kurzschluss darstellte. Dadurch konnten danach die anderen Blitzlampen in zufälliger Reihenfolge gezündet werden.

Ich gehe davon aus, das auch bei diesen Blitzen keinerlei Batterie verwendet wurde, aber zu 100% sicher bin ich mir nicht.

Zum Film: Es gab nie Filme mit 200 Bildern. Das höchste waren 36 Bilder bei Kleinbildfilm, einige Hersteller hatten 36+3 also 39 Bilder, aber die meisten Kameras hatten nur ein Zählwerk bis 36.

Die 200 dürfte für die Filmempfindlichkeit sein, angegeben in ASA oder DIN ( 200 ASA entspr. 24 Din )

Ich hoffe, das hilft weiter.

VG Henning
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Radio Martin
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von Radio Martin »

Hallo Henning,

Ich habe gerade noch einmal im Internet nachgeschaut und rausgefunden das der Film nur 12 Fotos freihet. Und zum Blitzsystem: warum auch immer, aber das mit dem auslösen funktionuert nicht richtig.


Gruß
Martin
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hoeberlin
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Martin,

gerade habe ich in Wikipedia gefunden, das diese Blitze durch einen Stromimpuls von der Kamera ausgelöst werden. Verwendet wurde dafür entweder die Batterie der Kamera, oder ein Piezoelement, wie es auch in elektronischen Feuerzeugen zur Zündung dient.

VG H.
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Ich würde den Blitz auch nicht benutzen,die Teile gibt es nicht mehr.
Gruß Helmut
---------------------
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Helmut,

Einspruch!

http://www.ebay.de/itm/Osram-Flip-Flash ... 5401673b46

...gibts noch.

VG Henning
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von radioschrat »

hoeberlin hat geschrieben:Zum Film: Es gab nie Filme mit 200 Bildern. Das höchste waren 36 Bilder bei Kleinbildfilm, einige Hersteller hatten 36+3 also 39 Bilder, aber die meisten Kameras hatten nur ein Zählwerk bis 36.
Kleinbildfilm wurde auch in Rollen zu 17 und 30 m verkauft. Zu den meisten Profikameras gab es Magazine für diese Rollenware, die anstelle der normalen Rückwand angesetzt wurden. Auf 17 m sollten schon an die 200 Bilder gehen.

Ralf
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Radio Martin
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von Radio Martin »

Hallo Hanning,

Genau, das bei ebay hab ich mir auch angesehen, aber bei mir funktioniert das ja komischerweise nicht, weiß der Teufel... :Schulterzuck:


Gruß
Martin
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von Nils »

Das war eine sogenannte "Pocketkamera" und unter diesem Namen liefen auch die Filme im Volksmund (Pocketfilme). Im Handel liefen sie unter HR 100, HR 200 , je nach Lichtempfindlichkeit.
Das waren kleine, längliche Kassetten.
Neu gibt es die nach meiner Meinung nach nicht mehr.

Diese Flashblitze, welche auf die Kamera gehören, hatten wie einige Blitzwürfel eine Batterie zur Zündung integriert.
Klar, daß sich da nach 30 Jahren nichts mehr rührt...

Grüße, Nils
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Jetzt fällts mir auch wieder ein - Bei Agfa hiessen diese Wegwerfteile Topflash.
Ich hatte mitte der 70er ne Agfa-Pocket und weil mirs zu teuer war ständig diese Einmalteile zu kaufen nen Elektronikblitz besorgt, die gabs damals auch schon für diese Kameras
Teurere hatten auch schon nen eingebauten Blitz

Aber so weit ich weiss gabs nur 200 ASA Filme weil die Kameras keine Empfindlichkeitsanpassung hatten, die waren recht einfach gebaut, zum Spannen kurz zusammenschieben und zurück, daher hiessen die Dinger im Volksmund auch Ritsch-Ratsch-Pocket
manche hatten später nen Motortransport
es gibt noch ne ISO-Norm für die empfindlichkeit, da heisst es dann (ISO 200/24)
Und jede ASA-Stufe bedeutet 3 DIN unterschied
Manche Hersteller hatten dann auch diese Würfelblitze, wo der Sockel mach jedem Transport um ein Viertel weitergedreht wurde
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von achim1 »

Blitzwürfel gab es mit Batteriezündung (N) und als Selbstzünder (X). Da gab es dann einen kleinen, federvorgespannten Schlagbolzen der eine winzige Pyroladung zündete und diese wiederum die Magnesiumwolle.
Die (N) Blitzwürfel brauchten nur sehr wenig Strom für die Zündung. Vor 10 Jahren haben wir die einzelnen Birnen noch ausgebaut und zur Zündung der Ausstoßladung bei Amateurraketen verwendet. Die zündeten sehr zuverlässig.

Die Flashbars wurden meines Wissens über eine Piezo-Einrichtung in der Kamera gezündet. Ausnahme waren die Flashbars für die Polaroidkameras. Da erfolgte die Zündung über die Batterie des Filmpacks.

Kleinbildwechselmagazine? Da wäre mir als Exot nur die ZEISS IKON Contaflex bekannt. Die verwendete aber auch Patronen, keine Meterware. Die Meterware war eigentlich nur dazu da, Kleinbildpatronen selbst zu laden - aus Kostengründen oder um die gleiche Emulsion zu haben.
Ansonsten gab es Wechselmagazine nur bei Mittelformatkameras (Rollei, Mamiya, Hasselblad, Zenza). Aber da auch nur für Rollfilm und Polaroid. KB-Film an einer Mittelformatkamer würde auch nicht allzuviel Sinn machen.

Gruß,
Achim
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von radioschrat »

achim1 hat geschrieben:Kleinbildwechselmagazine? Da wäre mir als Exot nur die ZEISS IKON Contaflex bekannt. Die verwendete aber auch Patronen, keine Meterware. Die Meterware war eigentlich nur dazu da, Kleinbildpatronen selbst zu laden - aus Kostengründen oder um die gleiche Emulsion zu haben.
Ansonsten gab es Wechselmagazine nur bei Mittelformatkameras (Rollei, Mamiya, Hasselblad, Zenza). Aber da auch nur für Rollfilm und Polaroid. KB-Film an einer Mittelformatkamer würde auch nicht allzuviel Sinn machen.
Ich fürchte, hier ist doch einiges zu korrigieren...

Die Wechselmagazine für KB in Patronen gab es für die Contaflex und die Contarex. Außerdem für die Rollei 3000.

Daneben gab es bei Zeiss-Ikon (Contarex), Nikon (F), Canon (F1), Olympus (OM), Leitz (R), Rollei (3000), Pentax (LX), Robot und einigen anderen durchaus Rückteile für Meterware ohne Patronen, je nach Ausführung von 10 bis 30 m.

Und auch Kleinbild-Wechselmagazine für Mittelformatkameras hat es etliche gegeben, z.B. bei Bronica und bei Mamiya für die 645er Serien. So unsinnig war das nicht, denn damit konnte man die Vorteile einer MF-Systemkamera auch mit KB-Film nutzen. Bei den Mamiya-Sucherkameras 6 und 7 gab es einen KB-Panorama-Einsatz. Desgleichen bei Hasselblad.

Ralf
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von ColonelHogan9162 »

achim1 hat geschrieben:Blitzwürfel gab es mit Batteriezündung (N) und als Selbstzünder (X). Da gab es dann einen kleinen, federvorgespannten Schlagbolzen der eine winzige Pyroladung zündete und diese wiederum die Magnesiumwolle.
Die (N) Blitzwürfel brauchten nur sehr wenig Strom für die Zündung. Vor 10 Jahren haben wir die einzelnen Birnen noch ausgebaut und zur Zündung der Ausstoßladung bei Amateurraketen verwendet. Die zündeten sehr zuverlässig.

Die Flashbars wurden meines Wissens über eine Piezo-Einrichtung in der Kamera gezündet. Ausnahme waren die Flashbars für die Polaroidkameras. Da erfolgte die Zündung über die Batterie des Filmpacks.

Kleinbildwechselmagazine? Da wäre mir als Exot nur die ZEISS IKON Contaflex bekannt. Die verwendete aber auch Patronen, keine Meterware. Die Meterware war eigentlich nur dazu da, Kleinbildpatronen selbst zu laden - aus Kostengründen oder um die gleiche Emulsion zu haben.
Ansonsten gab es Wechselmagazine nur bei Mittelformatkameras (Rollei, Mamiya, Hasselblad, Zenza). Aber da auch nur für Rollfilm und Polaroid. KB-Film an einer Mittelformatkamer würde auch nicht allzuviel Sinn machen.

Gruß,
Achim
Was es mal gab waren sogenannte Rapid-Patronen, nur für 12 Bilder ausgelegt und meines Wissens nur als 80 ASA.
Die sollten das langatmige zurückspulen vermeiden, da der Film von einer vollen in eine leere Patrone geführt wird und beim wechsel nur die volle entnommen und die leere umgesetzt wird.
Wir hatten so ein Teil, eine Voigtländer Vitoret D Rapid. Nur gabs dann irgendwann in den 90ern die Patronen nicht mehr, dann musste man sich selbst behelfen, den Film im dunkeln von einer normalen in die Rapidpatrone einführen

Und dafür hatten wir nen Blitz, der mit nem Steckkabel an das Objektiv angeschlossen wurde weil die Kamera keinen Kontakt im Befestigungsschlitten hatte und auch mit Einweg-Birnen arbeitete. Nach jedem Bild die Birne wechseln war schon umständlich, Hinten wurde auf ne Taste gedrückt um die verbrannte Birne auszustossen, damit man sich nicht die Finger dran verbrennen musste
und der hatte ne wechselbare Spezialbatterie, ich meine die hatte 15 Volt (nicht 1,5)
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von uli12us »

Ich weiss jetzt nicht, ob das diese Rapid waren, es gab mal Patronen die doppelt in der Kamera waren, da wurde immer von der vollen in die leere Patrone umgespult, so wie bei Rollfilm ja auch üblich, der Vorteil war natürlich, wenn man mal aus Versehen die Rückwand geöffnet hat, war lediglich das grade im Filmfenster liegende Foto und das danebenliegende zum Teil kaputt.
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Re: Fotoapparat Blitzlicht

Beitrag von achim1 »

Welche 645 meist du denn da? Meine 6451000S hatte gar keine Wechselmagazine, nur Wechseleinsätze. Man konnte also nicht innerhalb eines Films wechseln. Bei der "neuen" 645 weiss ich nicht genau. Da war meine Mittelformatzeit bereits vorbei.

Vielleicht haben wir etwas aneinander vorbeigeredet. Ich dachte, wir sprachen von Wechselmagazinen, nicht von Rückwänden. Unter einem Wechselmagazin verstehe ich die Möglichkeit, den Film mittels Schieber jederzeit zu wechseln. Rückwände gab es für die KB Profikameras. Aber das waren schon ziemliche Exoten. Wobei die Kameras dann schon Ausmaße annahmen die mit "Klein" nichts mehr zu tun hatten. Und mit dem Unfall Fotoset sicher schon gar nicht..... :D

Gruß,
Achim