Radio Nauen, Kratzen beim UKW Empfang

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

generell gibt es in einem Röhrenradio nicht sehr viele Elkos.
Außer dem Lade- und Siebelko - die bereits besprochen wurden - gibt es noch....

a) ....in manchen Schaltungen einen weiteren Siebelko. Dieser wäre dann ebenfalls in Bechergröße und tritt meist zusammen mit den anderen beiden als Mehrfach-Elko auf. In diesem Fall wird dann die Schirmgitterspannung nochmals extra geglättet.

b) ...einen Ratio-Elko, wenn das Radio UKW hat und wenn die Schaltung schon etwas fortschrittlicher ist. Also kein Flankendemodulator von 1950, oder so. Der hat dann meist so um die 5µF und nur wenige (ca. 12-30) Volt.

c) ...einen Kathodenelko an der Endröhre. Dieser fällt unterschiedlich groß aus. Manchmal bis zu 100µF. Aber auch hier nur wenige Volt.

Der Ratio-Elko ist eher selten kaputt. Wenn hier was nicht stimmt, dann leidet die UKW-Tonqualität.

Der Kathodenelko ist da schon etwas häufiger betroffen. Hat man keinen mit dem exakten Wert zur Hand, dann tut's auch ein größerer. Ein kleinerer kann zu Verlust in den Bässen führen.
Muss ich sonst noch auf was achten......
Eigentlich nicht. Begriffe wie ESR, Rippelstrom und 105°C Type sind hier nicht relevant. Wir haben es mit Röhrenradios zu tun, und nicht mit Schaltnetzteilen. :wink:


Gruß

Rocco11
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Der Kathodenelko ist da schon etwas häufiger betroffen. Hat man keinen mit dem exakten Wert zur Hand, dann tut's auch ein größerer. Ein kleinerer kann zu Verlust in den Bässen führen.
Hallo,

u.U. kann es mit kleiner werdendem Kathodenelko auch zu einer geringeren Lautstärke führen, da dann eine stärkere Stromgegenkopplung einsetzt und die Verstärkung sinkt.
Eher dürfte jedoch ein Abfall der Bässe merkbar werden.
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Auch der Ratio-Elko geht öfter mal kaputt (Kapazitätsverlust), das hatte ich in der letzten Zeit deutlich häufiger als defekte Kathodenelkos.

Lutz
alexbaxter
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Beitrag von alexbaxter »

Also ich konnte die entsprechenden Elkos ausmachen, sehe mich aber nicht in der Lage sie selber zu wechseln.
Ich habe nun im Nachbarort einen Elektronikladen gefunden wo der Meister noch selber lötet, der erledigt das für einen vernünftigen Betrag für mich.
alexbaxter
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Beitrag von alexbaxter »

Hier der Grund warum ich das nicht selber machen wollte, die Teile sind mir einfach zu eng verbaut..vor allem der im Hintergrund.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

wo ist da das Problem?
Das sieht doch alles wunderbar aufgeräumt aus.

Bei sowas hier hättest Du eher Grund zum jammern. :D (Nordmende Tannhäuser E330)
Siehst Du die Kondensatoren die zum Teil gaaanz tief unter Leitungen und Bauteilen stecken? :wink:

Bild

Gruß

Rocco11
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Es gibt viele Radios, die so verbaut sind. Um an die verstecktesten Teile heranzukommen, ohne mit dem Lötkolben die darüberliegenden anzuschmoren, hilft dann nur eins: Skizze machen, was wo angelötet ist, dann die Bauteile und Kabel, die im Weg sind, ablöten.

Lutz
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

ich habe zwar nicht gerade ein so derart krasses Beispiel wie oben zuhause, jedoch in ähnlichem Stil.

Skizzen machen, finde ich eine interessante Idee, jedoch mit viel Aufwand verbunden.

Was ich noch gerne mache ist folgendes:

Ich schneide mir farbige Notizzettel zurecht.

Danach klebe ich bei einem ausgelöteten Kabel (z.B) ein rotes Zettelstück hin und dort wo es angelötet wird ebenfalls.


Man kann auch probieren, die Bauteile "wegzuschieben" was aber meistens, vorallem bei alten Teilen, unglücklich enden kann.
DAC324
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Beitrag von DAC324 »

Hallo,

gute Dienste leistet bei solchen Aktionen auch eine Digitalkamera. Da man ja schon in eigenem Interesse für eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz sorgt, eignet sich dafür jede Digitalkamera, auch Billigmodelle vom Discounter oder die in den meisten Mobiltelefonen verfügbaren Kameras.
Wenn die Kamera über einen Makro-Modus verfügt - um so besser. Aber auch mit den meisten Handycams bekommt man Bilder ausreichender Qualität.

Hier mal ein Beispiel für ein solches "Beweisfoto". Mir ging es darum, festzuhalten, wie die Drähte an den UKW-Tuner kommen. Das Bild ist zwar nicht besonders scharf, aber es hat seinen Zweck erfüllt :-)
Bild

Beste Grüße
DAC324
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Natürlich kann man den Zustand vor der Operation auch auf Fotos festhalten, sofern man eine Kamera hat, mit der ausreichend scharfe Nahaufnahmen möglich sind (mit meiner klappt das zum Beispiel nicht gut). Pech nur, wenn auf dem Bild nicht eindeutig zu erkennen ist, wo ein Draht oder Bauteil angelötet ist, weil der Bereich von einem anderen Bauteil verdeckt ist oder die in Frage kommenden Punkte übereinander liegen.

Und bei einer Vielzahl von Drähten bzw. Bauteilen gehen schnell die verfügbaren Farben aus. Dann könnte man die Anschlüsse nummerieren. Aber was, wenn beim Hantieren mehr als eine Markierung abfällt? Oder wenn man das Gerät wegen einer notwendigen Ersatzteilbeschaffung für einige Tage bis Wochen beiseite stellt und danach feststellt, dass der Kleber nicht gehalten hat?

Deshalb mache ich immer eine Skizze.

Lutz
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Deshalb mache ich immer eine Skizze.
Ich auch. Das heißt, nicht nur eine. Je nach Umfang der Reparatur- und Demontagearbeiten ist das manchmal schon ein kleiner Stapel von DIN A4 und DIN A5 Blättern. Zusätzlich noch Fotos. In erster Linie jedoch Notizen, Notizen, Notizen. Was man nicht auf den ersten Blick auf Bildern erkennen kannn, wird beschrieben.

Mit einer Zettelwirtschaft zur Kennzeichnung habe ich gar nicht erst angefangen.
Zu leicht löst sich was, wie Lutz schon sehr richtig angemerkt hat.
Außerdem ist meist zu wenig Platz im Gerät für Zettel. Die sind dann nur im Weg.
Wenn man in Schaltschränken was umverdrahtet, dann geht das. Dort ist Platz genug.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

ja meine Zettelmethode eignet sich natürlich nicht für eine "Hardcore-Auswechslung" der Bauteile.

Aber dennoch praktisch bei Drähten z.B Anschlussdräthe des Magic Eyes oder des Magic Bandes im Radio drinnen
Didi
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Beitrag von Didi »

Hallo DAC 324

Interresat wie die UKW-ZF aus den Tuner vom "Srelasund " verdrahtet wurde.
Normalerweise wurde da dünnen 2 adriges Flachbandkabel verwendet.
Eine Ader war immer versilbert .

Gruß Didi
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Beitrag von Fernmelder »

N´abend zusammen,

also ich finde bis jetzt immer noch die Digiknippsemethode klasse.

Da kann man sich auch nen schönen Auschnitt vergrössern (Schärfe vorausgesetzt).

Wegen der Bauteile und enge in Geräten fand ich bis jetzt Fernseher am schlimmsten bzw. SABA Freiburg oder Philips Capella aber nen Tannhäuser ist auch bereits "Vollgestopft) :lol:
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
--->AEG Magnetophon 85 Bj. 58 <---
DAC324
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Beitrag von DAC324 »

Hallo Didi,
Didi hat geschrieben:Hallo DAC 324

Interresat wie die UKW-ZF aus den Tuner vom "Srelasund " verdrahtet wurde.
Normalerweise wurde da dünnen 2 adriges Flachbandkabel verwendet.
Eine Ader war immer versilbert .

Gruß Didi
Stimmt, an dieses Kabel kann ich mich auch erinnern. Vielleicht war es gerade nicht greifbar, als das Gerät auf dem Foto gefertigt wurde. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes Nostalgieradio (also etwas auf historisch getrimmtes Gehäuse, aber eben Halbleitertechnik im Inneren) aus dem VEB Elektrophysikalische Werkstätten Neuruppin.
Bei dem guten Stück musste der Drehko getauscht werden, weil der Vorbesitzer etwas unsanft damit umgegangen war und so einen nicht behebbaren Plattenschluss verursacht hatte.

Beste Grüße
DAC324