UKW-Röhrenradio selber bauen

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Radiomann
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Radiomann »

... oberes Ende der Bandbreite = halbe Höhe der Resonanzkurve,
Hallo Martin,

eine kleine Richtigstellung:

Das obere bzw. untere Ende der Bandbreite wird nicht bei der Hälfte der Max.-Amplitude ermittelt, sondern bei -3dB -> 1/sqrt(2), also ~ 0,707*Maximalwert. Folglich reduziert sich damit die Bandbreite.
Die Hälfte von Umax gilt lediglich bei log. Darstellung, nicht jedoch bei linearer. Oder weist die Skalierung des SWOB log.Verlauf auf?

Hier die Theorie:
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-gr ... uenzen.htm

Gleichwohl ist dir der Thread bislang gut gelungen. :hello:
Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

herzl. Dank rm.

Ich muß also die Messung der Bandbreite nochmal wiederholen.
Das war wirklich lin. geklemmt. Der dicke SWOB hier bietet beides an, er hat auch einen lin/log Einschub an Bord.

Aus meiner Sicht muß man die Bandbreite hier nochnicht besonders ernstnehmen. Wenn die Spule weniger Länge als Durchmesser hat und einen Kern der sie nicht bis ins Jenseits verstellen kann kommt da etwas radiotaugliches bei zustande, ich hoffe wir sind da einer Meinung. Es kam mir allerdings auch etwas breit vor :bier:

Die ernstzunehmende Bandbreite kommt erst zustande wenn der komplette ZF-Verstärker gewobbelt und darauf abgeglichen wird. Darauf bin ich auch sehr neugierig ! Zumal es ja ohne keramische Zauberfilter laufen soll.

Ich rechne nun mit einer Bedämpfung der Spule durch den Anodenstrom der EF184, d.h. sie wird flacher.


lG Martin
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oldnicos
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin,

so jetzt muss ich mal was loswerden hier.
Martin und Grundkenntnisse Ohmsches Gesetz ... hmm, das können wir hier so nicht mehr stehen lassen. Ich denke das die Kenntnisse schon weit drüber sind. Filterbau, Spulenwickeln und berechnen, wobbeln, da ist schon mehr als nur Ohmsches Gesetz.
Und da ich weiss das Gott(tm) hier mit liest wird er dies sicherlich auch bestätigen.
Hut ab Martin!

So ich hab jetzt mal ein paar Sachen zusammengesammelt:
Die Nominalströme der Röhren:
EL 84 IA = 48mA IG = 5,5mA
ECC81 IA = 10mA+10mA IG = 0mA
EF184 IA = 10mA IG = 4,1mA
EABC80 IA1 = 2,0mA IA2 = 25mA IA3 = 25mA IG = 0mA
EQ80 IAges = 0,6mA IG = 0,0mA

Macht in Summa: 140,2mA ~ 140mA

Wat nu? 265V at 140mA rechnen?

Thx und viele Grüße
Nico
Wenn die Erde durch die Herrschaft des Feuers verbrennt, so wird Alles zu Glas.
Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

oldnicos hat geschrieben:So ich hab jetzt mal ein paar Sachen zusammengesammelt:

Die Nominalströme der Röhren:
EL 84 IA = 48mA IG = 5,5mA
ECC81 IA = 10mA+10mA IG = 0mA
EF184 IA = 10mA IG = 4,1mA
EABC80 IA1 = 2,0mA IA2 = 25mA IA3 = 25mA IG = 0mA
EQ80 IAges = 0,6mA IG = 0,0mA

Macht in Summa: 140,2mA ~ 140mA

Wat nu? 265V at 140mA rechnen?
hallo Nico,

die EL84 stellen wir unsso ein daß sie optimal gut klingt. Die AÜ von Röhrenradios sind üblicherweise nicht auf Maximalstrom der EL gerechnet, man bleibt gern darunter. Kathodenstrom um 40mA ist meist prima, mehr eine Ausnahme. Also erstmal auf 40mA einstellen, das machst du durch einstellen des Kathodenwiderstands auf den passenden Wert.

ECC... solche Ströme benötigt die wenn sie in einem UKW Teil arbeiten soll, das ist eine frequenzbedingt niederohmige Arbeitsumgebung. In der Tonvorstufe sieht das deutlichst moderater aus ! Ohne es zu wissen sag ich mal 1-2mA

EF184... das weis ich in Kürze, bin grade dabei eine einzubauen.

EABC80. 2mA an der Triode ist OK, an den Dioden garkeiner, Null. Die demodulieren nur unsere HF.

EQ80. Die Nonode würde die EABC80 bzw. die EAA91+ die NF Vorstufentriode komplett ersetzen, daher kann man nicht beide addieren.
Da sie auchnoch sparsam heizt ein echtes Stromsparwunder. Begründung für das Ersetzen der Vorstufe ist der sehr hohe NF Ausgangspegel den die hat, der reicht zum direkten steuern einer EL84 schon aus :wink:

lG Martin
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oldnicos
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin,

somit würde ich jetzt mal so rechnen:
265V bei 45mA und bei ~250V mit 70mA.
Somit würde RUb dann sein 87v/0,045A = 1933,4 Ohm ~ 2kOhm bei 3,9W
oder aber 100V/0,07A = 1428,6Ohm ~1,5kOhm bei 7W.

Ich tendiere eher zu Variante 1 mit 5W Widerstand 2kOhm.

LG Nico

PS: 100V/2kOhm = 50mA = 5W
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von radiobastler »

Ich habe mal mein Smartphone rechnen lassen.
Mit den angegebenen Werten hat die Spule 5,326uH. Zusammen mit dem 22pF Kondensator ergeben sich 14,703MHz. Das wären die Werte bei idealen Bedingungen und ohne Kern.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

hallo Nico,

das läßt sich doch prima einstellen wenn man alle Sachen drin hat. Dann ist die Stromaufnahme messbar.
Ich würde mir jetzt noch nicht so viel Gedanken über den Siebwiderstand machen. Die Belastung wird zudem die Spannung an der Trafowicklung etwas verringern, was wiederum zu einer Korrektur führen kann.

lG Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

radiobastler hat geschrieben:Ich habe mal mein Smartphone rechnen lassen.
Mit den angegebenen Werten hat die Spule 5,326uH. Zusammen mit dem 22pF Kondensator ergeben sich 14,703MHz. Das wären die Werte bei idealen Bedingungen und ohne Kern.
hallo Stephan,

ich bin davon ausgegangen daß sich aus dem Drumherum noch Kapazität von 10-11pF hinzuaddiert.
Das deckt sich auch mit den Messungen. Daher - keine Änderung :wink: Der ideale C für diesen Kreis liegt so um 33pF brutto

lG Martin
Christoph
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Christoph »

Nico,

ich würde erstmal die EL84 dranhängen, damit es etwas "Grundlast" gibt und dann die Spannung nochmal messen. Daraus kann man dann den ggf. erforderlichen Widerstand errechnen.
Alternativ ginge zum testen auch ein Widerstand der ca. 40mA verbraucht.

Ist das Netzteil im Leerlauf läd sich der Elko mit Trafospannung * 1,414 auf. Unter Last bei Brückengleichrichtung mit SI Dioden ist der Faktor theoretisch 1,2. Dazu kommt das der Trafo im Leerlauf auch eine etwas höhere Spannung abgeben kann.
Allerdings sind die ganzen Faktoren (höhere Trafospannung im Leerlauf) nicht unbedingt bekannt, was das Berechnen etwas erschwert.
Grüße
Christoph
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin,

schon kar.
Ich werde das jetz mit 1,5kOhm machen. Ich mag einfach nicht die El84 mit über 300V über den Jordan zu jagen ;-)
Wenns denn dann sein muss reduziere ich später den Widerstand entsprechend.
Das mit Trafo und Siebung ist bekannt, aber eben das Leerlaufverhalten von dem TRA200 ist mir nicht bekannt. Aber das werde ich jetzt herausfinden.
Das ganze reduziert sich am Ende eh nochmal da ja die anderen Wicklungen ebnfalls noch ziehen werden.

So nu mach ich aber für heute die Schotten dicht. Morgen oder Dienstag geht es dann weiter.

LG Nico
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Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

guten Morgen.

Hier mal eine kleine Erklärung zu den Abweichungen zwischen Theorie und Praxis.
Wenn ihr mal vorn auf euer Oszilloskop schaut steht da zB 1M-Ohm 15pF...
Das meint nichts anderes als die Eingangskapazität des Gerätes. Geh ich damit an einen LC Kreis muß ich diese 15pF zum Kreis-C hinzuaddieren um auf ein nachvollziehbares Messergebnis zu kommen.

"Irgendwo ist immer etwas C"

Das gilt auch für den Wobbelmessplatz, und natürlich für unsere ZF-Stufen in die wir die Kreise dann einbauen wollen.
Ich hab also von vornherein mit einer Eingangskapazität von 10-11 pF kalkuliert. Sollte die Eingangskapazität unserer Röhre geringer ausfallen läßt sich das durch einfügen eines sehr kleinen C problemlos richten. Ich vermute aber es wird so stimmen.

Wäre die Spule nun streng nach Taschenrechner gewickelt käm ich auf einer niedrigeren Resonanzfrequenz raus als erwünscht, müßte sie also etwas kürzen.

Der ideale Kreis-C für unser Filter1 beträgt 33pF, davon hat er 22pF selbst mit.
Hinzu kommt jetzt noch der Abgleichkern, er erhöht die Iduktivität, je weiter man ihn reindreht.
Was nichts anderes meint als: Berechnen einer Spule ohne Kern auf die höchste Frequenz des Verstellbereichs, nicht auf die Mittenfrequenz, diese drehen wir mit dem Kern rein.
Diese Erhöhung ist maßgeblich abhängig vom Kernmaterial, und natürlich seinem Durchmesser. Unser 4mm Kern in einer 7mm Spule ist sehr moderat gewählt in seiner Masse, das verspricht eine ordentliche Kreisgüte.
Ein tief eingedrehter Kern erhöht die Dämpfung des Kreises, daher bezeichne ich als ideal, wenn der Kern halb eingedreht ist wenn die Resonanzfrequenz stimmt 8_)

lG Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin Martin,

WoW!
Kannst Du mal Deine Berechnung der Spule hier reinschreiben? Danke.

Kurze Frage noch am Rande:
Punktmasse sehe ich ja immer wieder. Diese direkt mit dem Chassis verbinden, trotz PE Leiter?
Wäre es sinnvoll eine 2. Punktmasse im Bereich der HF/ZF zu setzen Zwecks kürzerer Wege?

Danke und viele Grüße
Nico
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von frank_w »

Hallo,
leider muß ich Krankenhaus ab morgen muß pausieren.

Gruß Frank
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von rettigsmerb »

frank_w hat geschrieben:Hallo,
leider muß ich Krankenhaus ab morgen muß pausieren.

Gruß Frank
Oh jeee - dann mal Gute Besserung für Dich und nicht unterkriegen lassen...
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von radiobastler »

Ich habe das mit einer App gerechnet. Hier steht aber alles drin.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Zylinderspule.

Es gibt zwei Formeln, eine für kurze und eine für lange Spulen. Das liegt daran, das die Formeln vereinfacht sind. Es gibt Faktoren, die auch Einfluss auf die Indukivität haben. Bei HF spielt zB die Kapazität der Spule eine nicht unerhebliche Rolle. In unserem Fall macht das ca 2 MHz aus, dazu kommen noch die Kapazitäten der Messgeräte.
Die Formeln stellen ja eine ideale Spule dar.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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