Freudenstadt FD 18 Reparatur

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Grundig4085
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Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von Grundig4085 »

Hi,

ich habe hier von Heiner "Tubist" einen Freudenstadt FD 18 in der Mache.

Nach Sichtkontrolle schonmal der 0,022my Kondensator an der Sekundärwicklung geplatzt. Der Trafo ist heil geblieben.
Schöner Folien C mit Rissen im Plastik. :shock:

Dann weiter auf der NF Platine - ein Haufen Kohle-Presslinge. Beide Anodenwiderstände der Trioden der ECLL 800 durch, dadurch kein Gegentakt und verminderte Leistung.
Weiter im Text - Digi genommen und die weiteren Widerstände gemessen - einige außerhalb Toleranz.
Ich habe jetzt 20 Widerlinge raus geschmissen und das Radio spielt wieder ganz passabel. Stromaufnahme im Soll und Empfang gut.

Fotos folgen noch - Sitze gerade am Tablett.

Beim Abgleich des UKW Empfangsbereichs komme ich ins Grübeln -HR 3 bei 104 MHz, das kann nicht sein. Den kriege ich nur bei 87,6 MHz.

Also Skalenscheibe runter - Seillauf nicht korrekt. Der Zeiger läuft gegenläufig zum Drehknopf.

Irgendjemand hat schon mal Hand an das Radio gelegt - ein paar Rs sind wohl gewechselt worden und das UKW Skalenseil.

Jetzt brauche ich den Seillaufplan für den FD 18, ich hoffe mir kann jemand hier helfen.

Gruss und schönen Abend noch


Stefan
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olli0371
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Re: Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von olli0371 »

Hallo,


ich habe nur was vom 18 er Konstanz. Obs passt ?

Dann zum Abgleich:

Welche ZF ist denn vorgesehen ? Es gibt Modelle (Ich kenne das von meinem Meersburg 125) die haben 6,75 MHz ZF.

Gruß
Oliver
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röhrenradiofreak
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Re: Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das Freudenstadt FD18 hat die ganz normale FM-ZF von 10,7 MHz. Die "exotische" FM-ZF von 6,75 MHz gab es bei Saba einige Jahre vorher.

Lutz
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Grundig4085
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Re: Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von Grundig4085 »

Hi,

so das Freudenstadt ist geschafft.

Es läuft und der Seillauf ist nun auch OK.

Das Radio hat mich doch ein wenig überrascht, es ist das jüngste Röhrengerät das ich bisher auf der Werkbank hatte.
Es waren doch einige Widerstände zu wechseln. Insgesamt um die 25 Stück.
Alles Presskohle - vermutlich Vitrohm oder so. Alle Widerstände die vom Anodenstrom einer Röhre belastet sind wiesen deutliche Abweichungen auf : An der EMM 803 für die Stereo-Anzeige zum Beispiel 4,8 MOhm statt der originalen 1 MOhm, auf der NF unendlich statt 150 kOhm ( 2 x ) usw...
Hier mal ein Bild mit den berüchtigten Widerlingen :
NF Platine mit Rs.jpg
Das war mal ein Entstörkondensator an der Anodenwicklung :
Geplatzter Folien C.jpg
Gut das der Kondensator den Trafo nicht ins Jenseits geschickt hat.

Die HF-Platine :
HF Platine.jpg
Nach dem alle Rs gewechselt waren spielte das Radio ordentlich, aber alle Spannung waren zu niedrig.
Es fehlten rund 10%. Schuldig daran war der Gleichrichter, ein B250C135 der nicht mehr so wollte wie er sollte. Ausgetauscht gegen einen B250C800 stimmten dann auch die Spannungen und das Radio macht richtig Dampf mit den 2 Gegentaktendstufen.

Zum Schluß noch die Skalenseile erneuert - sie waren morsch - und einen Abgleich der Filter durchgeführt.

Danach war ich doch überrascht über den ordentlichen Stereoempfang, der Decoder sorgt wohl für eine Art Stereo-Basisverbreiterung so das ein guter Stereo-Effekt hörbar ist.

Das fertige Radio :
FD 18 fertig.jpg
Die gesammelten Leichen :
Gesammelte Leichen.jpg
Gruß Stefan
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olli0371
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Re: Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

das war ja eine Materialschlacht - eine Widerstandskur. Kondensatoren wurden nicht benötigt ?

'Nach Sichtkontrolle schonmal der 0,022my Kondensator an der Sekundärwicklung geplatzt. Der Trafo ist heil geblieben.
Schöner Folien C mit Rissen im Plastik. :shock: '

Der Kondensator ist ein Durolit - Papierkondensator als Folienkondensator verkleidet.


Gruß
Oliver

P.s. Das lässt mich für meinen Freudenstad 15M schaudern . Da sind sicherlich auch diese Presskohledinger drin. :|
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Grundig4085
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Re: Freudenstadt FD 18 Reparatur

Beitrag von Grundig4085 »

Hallo Oliver,

das war der einzigste Kondensator. Alle anderen waren unauffällig und alle Spannungen an den
Endröhren stimmten exakt.

Ja das war diesmal eine R-Kur und keine C-Kur, allerdings vermute ich das schonmal jemand Widerlinge gewechselt hat. Einige der Widerstände waren bei der Endstufe nur bei einem Kanal zu wechseln, die andere
Seite hatte andere Widerstandstypen die unauffällig waren.

Wie es beim Freudenstadt 15 aussieht weiss ich nicht, aber die Platinen sind gut zugänglich und man kann
super mit Entlötsauglitze die Widerstände demontieren.

Auch ist auf der Platine ein Bestückungsaufdruck, das wiederfinden der Bauteile im Schaltplan damit ein leichtes Unterfangen.

Gruß Stefan