Hallo zusammen,
an die Spezialisten für Vorkriegsradios hätte ich mal eine Frage.
Lassen sich nasse, also flüssigkeitsgefüllte, Elkos noch sinnvoll formieren?
Ich habe dieser Tage begonnen, meinen SABA 350 behutsam zu restaurieren und dabei festgestellt, dass die Elkos wider Erwarten noch flüssiges Elektrolyt enthalten.
Einer liegt noch in der nähe des Sollwertes (7,6µF statt 8µF), der andere hat 14,5µF statt 8µF.
Allerdings entladen die sich recht schnell, bei einer Ladung mit 30V ist die Ladespannung innerhalb weniger Sekunden abgebaut.
Grüße
Martin
Nasse Elkos formieren
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Re: Nasse Elkos formieren
Hallo Martin,
Elkos mit messbarer Kapazität die innerhalb ihres aufgedrucktem Werts liegen, besagen leider noch lange nicht ihre Brauchbarkeit, weil es da u.a. noch den ESR gibt, der bei unseren Anwendungen in Röhrenradios eigentlich keine Rolle spielen sollte, aber dennoch Einfluss hat.
Somit denke ich das der dir vorliegende Elko seinen Zweck nicht mehr erfüllt.
Elkos mit messbarer Kapazität die innerhalb ihres aufgedrucktem Werts liegen, besagen leider noch lange nicht ihre Brauchbarkeit, weil es da u.a. noch den ESR gibt, der bei unseren Anwendungen in Röhrenradios eigentlich keine Rolle spielen sollte, aber dennoch Einfluss hat.
Somit denke ich das der dir vorliegende Elko seinen Zweck nicht mehr erfüllt.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Re: Nasse Elkos formieren
Hallo Martin,
das Formieren kann durchaus mehrere Tage dauern. Wenn das auch nix bringt sind sie wohl hinüber.
Ich hab das mal bei einem 455WK probiert was in diesem Fall leider nix gebracht hat. Der Elko hätte neben dem Leckstrom auch Überschläge (könnte man an der Stromaufnahme sehen) - gerade beim Einschalten wo die Anodenspannung noch sehr hoch sein kann.
Letztlich hab ich es aufgegeben und die Elkos entleert bevor die Suppe unkontrolliert ausläuft.
Gruß
Oliver
das Formieren kann durchaus mehrere Tage dauern. Wenn das auch nix bringt sind sie wohl hinüber.
Ich hab das mal bei einem 455WK probiert was in diesem Fall leider nix gebracht hat. Der Elko hätte neben dem Leckstrom auch Überschläge (könnte man an der Stromaufnahme sehen) - gerade beim Einschalten wo die Anodenspannung noch sehr hoch sein kann.
Letztlich hab ich es aufgegeben und die Elkos entleert bevor die Suppe unkontrolliert ausläuft.
Gruß
Oliver
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Re: Nasse Elkos formieren
Nach allem was man liest und meinen eignen Erfahrungen (die genau auf diesen Punkt gebracht recht dünn sind) kann man das Regenerieren dieser nassen Elkos eigentlich vergessen.
Zumindest würde ich aus heutiger Sicht damit keine Zeit mehr verbringen.
Mein Tip wäre hier - öffnen, entleeren, neu befüllen mit Neuware (105 Grad-Typen!).
Der von Harry angesprochene ESR sollte nicht unterschätzt werden. Wenn man den Reststrom mit der im Plan angelegten Spannung versetzt, kann man sich leicht die Verlustleistung dieses Elkos ausrechnen. Allein schon daran wird einen klar, daß die recht warm werden können. Und das bei flüssigen Elektrolyt. Ich für meine Fälle würde da "Nein danke" sagen.
paulchen
Zumindest würde ich aus heutiger Sicht damit keine Zeit mehr verbringen.
Mein Tip wäre hier - öffnen, entleeren, neu befüllen mit Neuware (105 Grad-Typen!).
Der von Harry angesprochene ESR sollte nicht unterschätzt werden. Wenn man den Reststrom mit der im Plan angelegten Spannung versetzt, kann man sich leicht die Verlustleistung dieses Elkos ausrechnen. Allein schon daran wird einen klar, daß die recht warm werden können. Und das bei flüssigen Elektrolyt. Ich für meine Fälle würde da "Nein danke" sagen.
paulchen
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Re: Nasse Elkos formieren
Hallo,
das mit den nassen Elkos ist so eine Sache. Wichtig ist, die Elkos unbedingt senkrecht mit Anschluss unten zu betreiben und dementsprechend auch in dieser Lage zu messen. Ansonsten kann sich zwischen den "Kondensatorplatten" Luft bilden und der Kondensator kocht oder platzt. Ist mir bei einem Philips-Abgleich schon passiert, bei dem ich das Chassis senkrecht gestellt hatte; erst später habe ich in der Serviceanleitung gelesen, dass das Chassis nur in Einbaulage betrieben werden darf.
Besser ist, wie gesagt, die alten Dinger zu entleeren und neu zu befüllen. Auch wenn sie noch gut sind, kann im Laufe der Zeit der Aluminium-Becher korrodieren und das Elektrolyt läuft aus. Riesenschweinerei und Gefahr für Chassis und Bauteile.
Grüße,
Jörg
das mit den nassen Elkos ist so eine Sache. Wichtig ist, die Elkos unbedingt senkrecht mit Anschluss unten zu betreiben und dementsprechend auch in dieser Lage zu messen. Ansonsten kann sich zwischen den "Kondensatorplatten" Luft bilden und der Kondensator kocht oder platzt. Ist mir bei einem Philips-Abgleich schon passiert, bei dem ich das Chassis senkrecht gestellt hatte; erst später habe ich in der Serviceanleitung gelesen, dass das Chassis nur in Einbaulage betrieben werden darf.
Besser ist, wie gesagt, die alten Dinger zu entleeren und neu zu befüllen. Auch wenn sie noch gut sind, kann im Laufe der Zeit der Aluminium-Becher korrodieren und das Elektrolyt läuft aus. Riesenschweinerei und Gefahr für Chassis und Bauteile.
Grüße,
Jörg
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Re: Nasse Elkos formieren
Das mit dem durchkorrodieren kann ich bestätigen. Nachdem ich due ElkOs geleert hatte wollte ich sie öffnen. Dabei hab ich bei einem ein Loch un den Becher gedrückt. An der Stelle war der Alubecher schon sehr dünn - war kurz vor durch.
Das mit der Einbaulage kannte ich allerdings auch nicht. Interessant.
Gruß
Oliver
Das mit der Einbaulage kannte ich allerdings auch nicht. Interessant.
Gruß
Oliver
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Re: Nasse Elkos formieren
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Tipps!
Dann werde ich die Dinger entleeren und mit neuen Elkos füllen.
Grüße
Martin
vielen Dank für Eure Tipps!

Dann werde ich die Dinger entleeren und mit neuen Elkos füllen.
Grüße
Martin