Kungs Radio 553V

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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KarnEvil9
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Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Hallo in die Runde!

Meine fehlende Sachkenntnis habe ich hier:
Ralf aus Schweden
schon dargestellt und ich bitte um Nachsicht.

Das Kungs Radio 553V von 1951 fand sich hier im Häuschen, als ich es vor 15 Jahren erwarb. Der Vorbesitzer hatte zwei Röhrenradios; eines hat er mitgenommen und das defekte hier gelassen. In den vergangenen Jahren stand es mal hier mal da herum, war aber trotz intensiver Umbauarbeiten am Haus keiner besonderen Belastung, abgesehen von thermischen Schwankungen, ausgesetzt.
Das Gehäuse sieht genau aus wie eine Brotkiste, schlichtes Holz mit Lamellen und ohne jedwede Beschriftung. Da die Skalenscheibe alle ihre Zeichen verloren hatte interessiert mich das Äußere nicht.
Sollte jedoch eine Reparatur gelingen, könnte ich mir einen Gehäuse-Neubau durchaus vorstellen.

Hier nun zu allererst der Original-Schaltplan, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung und in Datenreduzierter Größe:
Forum reduzierte Vorschau Original kr553v.jpeg
Den Versuch, mich in der fliegenden Verdrahtung des grundgereinigten Gerätes auf Basis des Originalschaltplans (in A3) als Elektronik-Laie zurecht zu finden gab ich alsbald auf. Zwar kann ich mich (Erfahrungen in der Fahrzeugelektrik) gut in Plänen orientieren, die Detailqualität und die (für mich ungewohnte) Darstellung von Kreuzungen und Verbindungen ließen mich den Plan neu zeichnen. Dabei lernt man auch ein wenig.

Hier eine reduzierte Version:
Forum Plan V_02.jpg
Beide Pläne sind in Originalgröße hier:
Kungs Radio 553V
.. zu betrachten und ohne Anmeldungen zum Download freigegeben.

In diesen Ordner werde ich auch alle relevanten Bilder und Datensammlungen (Bauteile e.t.c.) in entsprechender Qualität ablegen.
Ebenfalls wird der bearbeitete Plan dort als ".xcf" (~8Mb) hinterlegt und jeweils durch ein Upgrade ersetzt. So lassen sich transparente Layer ein- und ausblenden.

Nun zum zweiten Schritt; Photos machen und einstellen.
Später mache ich eine schriftliche Bauteile-Liste mit den gesicherten Werten.

Hier nun zunächst drei Übersichten.
Forum Draufsicht.jpeg
Forum Unten komplett A_v1.jpg
Forum Unten schräg von HF.jpeg
Bessere und mehr Bilder finden sich unter Kungs Radio 553V zum Download.

Hier eine Liste der Kondensatoren:

Code: Alles auswählen

 C1=	5000 pF / 2750 V= / 2000V ~		gefunden	Teer
 C2=	490 pF	gefunden
 C3=	10 pF
 C4=	68 pF
 C5=	8,2 pF
 C6=	10 pF
 C7=	39 pF
 C8=	8,2 pF
 C9=	30 pF
C10=39 pF
C11=8,2 pF
C12=30 pF
C13=100 pF	gefunden
C14=2 pF
C15=20000 pF	gefunden	Teer
C16=2700 pF
C17=148 pF
C18=20000 pF	gefunden	Teer
C19=100 pF	gefunden	ähnlich Tropydur?
C20=100 pF	gefunden	ähnlich Tropydur?
C21=2563 pF
C22=528 pF
C23=241 pF
C24=56 pF
C25=30 pF
C26=30 pF
C27=12 pF
C28=30 pF
C29=68 pF
C30=30 pF
C31=490 pF
C32=50000 pF	gefunden	Teer
C33=0,1 MF	gefunden	Teer
C34=50000 pF
C35=47 pF
C36=148 pF
C37=148 pF
C38=100 pF	gefunden ähnlich Tropydur?
C39=100 pF	Teer
C40=20000 pF	gefunden	Teer
C41=20000 pF	gefunden 	Teer
C42=300 pF	gefunden	Teer
C43=1500 pF	gefunden 	Teer
C44=30 µF	gefunden Elko
Statt der Elko's C45=30 µF + C46=50 µF ist ein Dubilier Drilitic/NK-1/BR 09036 mit
32 - 32 µF / 500V= verbaut.
Etwa 30% der Wiederstände sehen schlecht aus, der Rest wie neu.
R15 hat lose Endkappen, ein anderer scheint mal einen Schlag Farbe zur Sicherung einer Endkappe erhalten zu haben.

Ist es OK, wenn ich alle Wiederstände gleichen Typs grundsätzlich tausche?

(Die Anschlüsse der 6AT6 sind nicht wie im Plan belegt; die Pins dI und dII sind sinngemäß vertauscht. Ist das ein Fehler im Plan?
Edit 6.2.2015: Ich hab's wohl kapiert... ist egal...
.)


Und nun zum Kondensatortausch.
Hier KLICK habe ich eine Ansicht von unten (3MB) abgelegt, bei der alle Kondensatoren, die ich identifizieren konnte, eingezeichnet sind.

C1, C15, C18, C32, C33, C40,C41,C42 und C43 soll ich sicher in jedem Falle tauschen; und wogegen?
Die Verbleibenden; von welchen soll ich die Finger lassen?
Die zwei Elektrolytkondensatoren kann ich gegen drei, wie im Plan angegeben tauschen, oder?


Ich verbleibe in gespannter Erwartungshaltung,
Ralf


____________
Edit 4.2.15: Erste Fehler im Plan korrigiert
Edit 4.2.15: mehr Fehler im Plan korrigiert :?
Edit 4.2.15: Kondensatorliste und Fragen angefügt


Edit 6.2.15: Die alte US-Bezeichnung MFD entspricht µF, oder?
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Zuletzt geändert von KarnEvil9 am Fr Feb 06, 2015 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

push :obenpfeil: + :tvschauen:
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von Christoph »

Auch wenn ich genau den Typ nicht kenne würde ich die runden Kondensatoren für sehr verdächtig (=defekt) halten.
Die flachen Kondensatoren dürften Glimmerkondensatoren sein. Da würde ich erstmal keinen defekt vermuten. Da die evlt auch Frequenzbestimmend sind sollten die nicht auf Verdacht getauscht werden.
Ansonsten können die Kondensatoren gegen neu Kondensatoren mit gleicher Kapazität getauscht werden. Ggf kann die Kapazität auf den nächstliegenden Normwert gerundet werden (20.000pF gibt es nicht mehr-> 22.000pF, bzw 22nF).
Die 1500V sind so viel ich weis nur die Prüfspannung, die ist in etwas so dreimal so groß wie die Nennspannung. 500V bzw. 630V Kondensatoren sollten also ausreichen.

Wenn die Kappen vom Widerstand lose sind wäre ich auch kritisch evtl mal den Widerstandswert nachmessen. Auch die Widerstände mit den Farbringen können verdächtig sein, auch hier würde ich zu nachmessen raten.
R7 sieht übrigens auch nicht gut aus, könnte durchgebrannt sein (könnte aber mit etwas Glück auch nocht gut sein).

Das mit der 6AT6 hast du dir richtig erklärt...
Grüße
Christoph
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KarnEvil9
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Vielen Dank für Deine Antort, Christoph... freu' ich mich!
"Auch wenn ich genau den Typ nicht kenne würde ich die runden Kondensatoren für sehr verdächtig (=defekt) halten."
So in Etwa habe ich mir das auch zusammengereimt und dementsprechend bestellt.
"Die flachen Kondensatoren dürften Glimmerkondensatoren sein. Da würde ich erstmal keinen defekt vermuten. Da die evlt auch Frequenzbestimmend sind sollten die nicht auf Verdacht getauscht werden."
Prima - dann habe ich auch da richtig vermutet.
Sie scheinen äußerlich in schauderhaftem Zustand zu sein und bei Berührung wachsartig zu zerfließen, aber wenn ich sie messe, wirkt alles in Ordnung und so bleiben sie bis zur Erstinbetriebnahme an ihrem Platz.
"500V bzw. 630V Kondensatoren sollten also ausreichen."
Da habe ich sicherlich ettliche mit unnötig hohen Belastbarkeiten bestellt, jedoch scheint die Auswahl zwischen 400-1000V sowieso recht gering und hier in Schweden gibt es nicht viele Anbieter; mit langer Warte/-Lieferzeit ist zu rechnen.
"Auch die Widerstände mit den Farbringen können verdächtig sein, auch hier würde ich zu nachmessen raten."
Ich habe bereits alle vom Typ mit den Blechkappen getauscht und auch einige der mit Farbringen versehenen, die sehr schlecht aussahen. Sind ja nicht viele und mir macht es Spaß.

Nun möchte ich die Wartezeit gerne sinnvoll verbringen; der Schiebeschalter, der auf der Potentiometerachse sitzt und von der Endröhre zwischen C42 + C43 (auf Masse) umschaltet, erfüllt seine Arbeit (deren Zweck ich nicht kenne?) nicht mehr. Die Kontakte sind auch mit viel Gefummel nicht dazu zu bewegen irgendwie zu federn. Da es mir aber nur auf die Funktion und den Lerneffekt ankommt, wird hier wohl getauscht.

Macht es Sinn den den Ausgangstrafo, der doch arg gebeutelt dreinschaut, auszulöten, zu demontieren und seperat zu reinigen?
Ich messe dann nur die beiden Seiten auf Durchgang und überprüfe auf einen Kurzschluß zwischen den Wicklungen, oder kann ich da noch mehr tun?

Danke nochmal für die Hilfe, Ralf

Edit 8.2.2015 - Frage Stromversorgung:

Ich hätte da noch eine Frage bezüglich der Stromversorgung... hm; mehrere Fragen.

Ich stelle mal ein Bild dazu ein, in welchem ich einige Punkte markiert habe:
Forum-Netzteil.jpg
In der Praxis führen die Leitungen von Sek. 2 (a/b) nur an die Heizung der Gleichrichterröhre-6x4.
Die Anschlüsse der Sekundärwicklung Sek.3 (a/b) hingegen, versorgen alle anderen Röhren, plus die parallel geschalteten Skalenlämpchen. Dabei wäre genügend Platz gewesen, die Anschlüsse gleichmäßiger zu verteilen.

Da fragt der Laie sich (bzw. das Forum) natürlich: Warum baut man zwei Sekundäre Ausgänge für 6.3V ein, benutzt sie aber dann so ungleich verteilt?
Sollte ich das, wo ich schon mal dabei bin, nicht anders lösen? Dann wäre auch nicht so ein Gedrängel an den Röhrensockeln.

Wenn ich den Netztrafo (vom Rest abgeklemmt) prüfen möchte, dann darf ich welche Spannungen zwischen Sek.1-b+c+d erwarten?
Kann man so auch die Funktion der 6x4 überprüfen, oder geht das nur im Zusammenspiel mit C45/46 und R19?

Vielen Dank, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von BugleBoy »

Da fragt der Laie sich (bzw. das Forum) natürlich: Warum baut man zwei Sekundäre Ausgänge für 6.3V ein, benutzt sie aber dann so ungleich verteilt?
Sollte ich das, wo ich schon mal dabei bin, nicht anders lösen? Dann wäre auch nicht so ein Gedrängel an den Röhrensockeln.
Heizungsisolation ist eine Problem, dass mancher Gleichrichterröhren jedoch eigene Heizungswicklung verlangt.
6X4 als Gleichrichter ist bei dir verbaut, der laut Datenblatt 450V Kathode postitiver als Heizung erlaubt ist. (wenn ich nicht beim Datenblatt lesen irrt. ) Falls es stimmt, da kann man theoretisch sogar eine Wicklung für alle Heizung verbauen.

Grüss
Matt
すみません
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Danke für die Erklärung Matt!

Ich habe gerade die Durchmesser der Trafoausgänge gemessen:
Derjenige für den Gleichrichter, hat D=0.75mm.
Derjenige für den Rest hat D=1.00mm.

Aber wiederspricht(?) sich das nicht mit:
"da kann man theoretisch sogar eine Wicklung für alle Heizung verbauen."
Auch wenn es im Schaltplan nicht erwähnt wird, so scheint es in der Praxis doch von Bedeutung zu sein. Ich sollte das wohl lieber so lassen, nichtwahr?

Ich meine gelesen zu haben, daß die Heizungsleitungen, insbesondere bei Wechselstrom, verdrillt sein sollten. Das ist aber bei dem Radio nirgendwo der Fall. Da ich nun schon mal dabei bin und vieles gut zugänglich ist... sollte man das nicht eben noch machen?

Dank und Gruß, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von Walterh »

Hallo Ralf

Wie Matt schrieb, wäre das möglich. Hier ein Beispiel:
6X4.jpg
Aber ich würde nicht empfehlen, eine Schaltung zu ändern - der Entwickler hat sich schon etwas dabei gedacht. Und es spielen neben Spannungsfestigkeit/Isolation auch die Grösse des Lade-C (bzw. der ganzen Siebkette) und die Innenwiderstände der Trafowicklungen eine Rolle.

In meinem Beispiel sieht man auch zwei Sicherungen - eine primär und eine sekundär. Eine gute Wahl - die 6X4 hat sich bei mir im Lauf der Zeit einen ziemlich schlechten Ruf eingehandelt bezüglich Lebensdauer und wegen Elektrodenschlüssen. Auch sieht man, dass da negative Vorspannungen mit Anzapfungen aus einer Drossel entnommen werden - eine elegante, aber teurere Lösung als üblich.

Halt uns auf dem Laufenden - wie schon geschrieben ist das ein interessantes Gerät. Der HF-Teil mit den Philips-Tauchtrimmern sollte ja keine Probleme bereiten. Ich für meinen Teil hätte ja nur präventiv C41 ersetzt und dann mit Vorschaltlampe geschaut, wie viel Leben noch im Gerät ist..... Man muss ja nicht immer gleich eine grosse Razzia machen.....

Viele Grüsse, Walter
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Walter, Danke für Deinen Beitrag!
"Aber ich würde nicht empfehlen, eine Schaltung zu ändern - der Entwickler hat sich schon etwas dabei gedacht."
Oh nein... ganz bestimmt nicht... ich weiß doch garnicht was ich da mache.
Mir war zuvor nur nicht klar, daß die Schaltung - so wie sie real gebaut ist - über das, was aus dem Schaltplan zu sehen ist, hinaus geht.
Also ich ändere da garnichts ohne ausdrücklichen Rat.
"... es spielen neben Spannungsfestigkeit/Isolation auch die Grösse des Lade-C (bzw. der ganzen Siebkette) und die Innenwiderstände der Trafowicklungen eine Rolle."
Davon bin ich überzeugt - auch wenn ich kaum verstehe was gemeint ist. :oops:
Apropos Änderungen:
Hier ist der Plan der groben Draufsicht (den hatte ich ganz vergessen zu posten):
Forum DraufischtPlan.jpg
Man sieht, daß die beiden Elektrolytkondensatoren C45+C46 ursprünglich auf dem Chassis waren, und nicht darunter wie es jetzt der Fall ist. Wenn die Erbauer sich dabei was gedacht haben, dann sollte ich die neuen doch sicher ebenfalls wie angegebn positionieren, oder?
"In meinem Beispiel sieht man auch zwei Sicherungen - eine primär und eine sekundär."
Ja - Danke daß Du mich darauf ansprichst:
Verbaut ist, wie im Schaltplan angegeben, eine Schmelzsicherung; ein schlichter Draht, der in einer Feder von einem Knebel gespannt, verläuft. Ohne weitere Aufschrift oder Angaben und ich wollte sowieso fragen, ob ich nicht vielleicht eine moderne Glassicherung einsetzen sollte und welcher Wert wohl angemessen sei.
Dabei könnte ich gerne auch eine Sicherung auf der Sekundärseite einlöten; kann ich das so machen, wie in Deinem Beispiel?
"Der HF-Teil mit den Philips-Tauchtrimmern sollte ja keine Probleme bereiten."
... ich rühre es nicht an, bestimmt nicht... :super:
"Ich für meinen Teil hätte ja nur präventiv C41 ersetzt"
Das Gerät war ja vor 15 Jahren (es stand halt da rum) am Netz, sagte aber damals keinen Ton. Da ist/war doch sicherlich mehr defekt?

Liebe Grüße, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von Walterh »

KarnEvil9 hat geschrieben:
Apropos Änderungen:
Hier ist der Plan der groben Draufsicht (den hatte ich ganz vergessen zu posten):
Danke! Meine Festplatte ist diesbezüglich wie ein Schwamm :-)
KarnEvil9 hat geschrieben: Man sieht, daß die beiden Elektrolytkondensatoren C45+C46 ursprünglich auf dem Chassis waren, und nicht darunter wie es jetzt der Fall ist. Wenn die Erbauer sich dabei was gedacht haben, dann sollte ich die neuen doch sicher ebenfalls wie angegebn positionieren, oder?
Meist ist das nicht ganz so kritisch. Und Ersatz wird man kaum finden in der geforderten Kombination 30/50 uF. Über 40 uF darf man laut den Röhrendaten für den Lade-C eh nicht gehen. Mit Becher würde ich ersetzen durch 2 x 32 uF und einem axialen Zusatz-Elko (z.B. 22 uF)
KarnEvil9 hat geschrieben: Ja - Danke daß Du mich darauf ansprichst:
Verbaut ist, wie im Schaltplan angegeben, eine Schmelzsicherung; ein schlichter Draht, der in einer Feder von einem Knebel gespannt, verläuft. Ohne weitere Aufschrift oder Angaben und ich wollte sowieso fragen, ob ich nicht vielleicht eine moderne Glassicherung einsetzen sollte und welcher Wert wohl angemessen sei.
Dabei könnte ich gerne auch eine Sicherung auf der Sekundärseite einlöten; kann ich das so machen, wie in Deinem Beispiel?
Das was im Gerät ist, ist gemäss Schaltplan eine Thermosicherung. Die sprechen naturgemäss spät an. Eine Zusatzsicherung wäre gut, aber nicht original....
KarnEvil9 hat geschrieben:"Der HF-Teil mit den Philips-Tauchtrimmern sollte ja keine Probleme bereiten."
... ich rühre es nicht an, bestimmt nicht... :super:
OK, das ist gut so - bloss den braunen Roe-Papier-Miniatur-C in der Umgebung, den behalte im Auge :-)
KarnEvil9 hat geschrieben: Das Gerät war ja vor 15 Jahren (es stand halt da rum) am Netz, sagte aber damals keinen Ton. Da ist/war doch sicherlich mehr defekt?
Das ist eben nicht mal sicher. Aber jetzt und heute würde ich genau so wie geschrieben vorgehen. Der Zweck und Umgang mit einer Vorschaltlampe ist bekannt (wichtig!)? Nach 15 Jahren werden die Elkos viel Formierung verloren haben - wenn die gleich voll belastet werden, kann es die endgültig zerstören. Sonst kann man die ev. belassen - je nach weiterer Nutzung des Gerätes.
Weiter: Ganz Vorsichtige würden zuerst alle Röhren entfernen und dann die sekundären Spannung prüfen. Dann - so man hat - wäre gut, die vorhandenen Röhren gegen bekannt gute (oder neue) ersetzen. Dann je nach Verhalten könnten/müssen Spannungsmessungen folgen - ausgehend vom Netzteil.

Aber schreib halt mal, was sich wann / wie tut.... und immer schön überlegt handeln. Alles im Originalzustand ausführlich und aus verschiedenen Blickwinkeln mittels Digi-Fotos dokumentieren kann später ev. sehr hilfreich sein.

Viele Grüsse, Walter
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

"Meine Festplatte ist diesbezüglich wie ein Schwamm :-)"
Du weißt, das alle Bilder hier: Kungs Radio 553V nochmal in groß liegen? Auf meinem Rechner sind sie dann nochmal in Originalqualität, meißt als png. Wenn Du also einen bestimmten Ausschnitt nochmal deutlich für die "Sammlung" brauchst...
Möchtest Du das Typenschild?
"würde ich ersetzen durch 2 x 32 uF und einem axialen Zusatz-Elko (z.B. 22 uF)"
Das ist ja jetzt drinne, aber ohne Zusatz-Elko.
Ich halte mich mal an den Original-Plan und will zumindest probieren, den vorgesehenen Platz im Chassis zu verwenden; vor dem kommenden Wochenende bekomme sowieso kein Material.
"Eine Zusatzsicherung wäre gut, aber nicht original...."
Wie eingangs erwähnt: Mir geht es nur um die Funktion und den Lerneffekt - ein wenig im Sinne einer Vorbereitung auf das was da noch kommen möge. Tatsächlich ist es so (ich wage mal es zu erwähnen), daß ich wohl in den kommenden Tagen einige hundert Kilometer durch die Winterlandschaft reise, um einen Braun CSV60 abzuholen.
"den braunen Roe-Papier-Miniatur-C in der Umgebung, den behalte im Auge"
Das kann ich nicht indentifizieren. C2?
"Der Zweck und Umgang mit einer Vorschaltlampe ist bekannt (wichtig!)?"
Ja. Die Anfängerhinweise habe ich gleich zu Anfang durchgelesen und mir die Vorschaltlampe vorbereitet.
"Alles im Originalzustand ausführlich und aus verschiedenen Blickwinkeln mittels Digi-Fotos dokumentieren kann später ev. sehr hilfreich sein."
Ja - dann mache ich das mal:
Ich denke, ich habe den Umschalter doch wieder hingekriegt. Die mittlere Lötöse war gleich zu Anfang, beim Ablöten eines Wiederstandes abgefallen und die drei Kontakte sind kaum dazu zu bewegen zu federn. Trotz aller Anstrengung, bekam ich keinen zuverlässigen Kontakt.
Forum-Umschalter.jpeg
Auf dem Bild ist zu sehen, daß ich ein kleines Stück Nassschleifpapier auf dem Schieber, vorsichtig mit zwei halben Tropfen Sekundenkleber, fixiert habe. Nun konnte ich die Potentiometerachse hin und her schieben und dabei die Kontaktflächen anschleifen.
Nach nochmaligem Zurechtbiegen, scheint es zu funktionieren.

Neben dem Schiebeschalter befindet sich dieses Messingteil:
Forum-Schleifkontakt.jpeg
Gehe ich recht in der Annahme, daß dessen Zweck nur darin besteht, Masse vom chassis auf die Potentiometerachse zu geben?

Hier noch ein Link für Deinen Festplatten-Schwamm, Walter. Es ist die Seite von Röcklinger, auf der allerhand über die Firma Kungsradio zu lesen ist, wenngleich auf Schwedisch. Von dort aus kommst Du auch zu Service-Manuals, allerdings nur bis in die 40er Jahre - das 553V ist leider nicht dabei.
http://www.kungsradio.se/Radiohistoria/ ... radio.html

Grüße, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von Walterh »

KarnEvil9 hat geschrieben: Neben dem Schiebeschalter befindet sich dieses Messingteil:
Gehe ich recht in der Annahme, daß dessen Zweck nur darin besteht, Masse vom chassis auf die Potentiometerachse zu geben?
Masseverbindung und gleichzeitig auch Führung. Die Chassisdurchführung scheint aus Pertinax zu sein - das würde auf Dauer ausleiern.
KarnEvil9 hat geschrieben: Hier noch ein Link für Deinen Festplatten-Schwamm, Walter. Es ist die Seite von Röcklinger, auf der allerhand über die Firma Kungsradio zu lesen ist, wenngleich auf Schwedisch. Von dort aus kommst Du auch zu Service-Manuals, allerdings nur bis in die 40er Jahre - das 553V ist leider nicht dabei.
http://www.kungsradio.se/Radiohistoria/ ... radio.html
Danke, da werde ich mich gerne mal umsehen.

Hier noch ein Bildausschnitt mit dem gemäss meiner Erfahrung zu Problemen neigenden, in diesem Gerät wohl ohnehin später erst als Ersatz verbauten Miniatur-Papier-Kondensator.
Miniatur_C.jpg
Viele Grüsse, Walter
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von hf500 »

Moin,
nochmal Glimmerkondensator:
Hier kommt es darauf an, dass die Vergussmasse dicht ist und keine Risse oder andere Beschaedigungen aufweist. Der Kondensator besteht aus einem Glimmerblaettchen, auf das die Belaege als Silberschicht aufgebrannt sind. Die ist duenn und wird durch atmosphaerische Einfluesse angegriffen. Besonders durch Schwefel und da kommt die Ofenheizung frueherer Tage mit Kohle etc. in das Blickfeld.
An dieser Krankheit litten die Glimmerkondensatoren deutscher Bauart (Calitwanne mit eingenietetem Kondensator und dann vergossen) schon Anfang der 50er Jahre.
In der Regel sind diese Kondensatoren ihres Preises wegen nur dort eingesetzt worden, wo es auf Stabilitaet und Verlustarmut ankam, also in den Schwingkreisen. Wenn also der Abgleich verloren ging, sind die Kondensatoren zu pruefen. Ersatz durch Styroflexkondensatoren, die ja auch bei Konsumergeraeten nach '45 die Glimmerkondensatoren abgeloest haben.

73
Peter
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Herzlichen Dank für Eure Hilfestellungen!

Ich erlange so langsam eine gewisse Zuversicht.
"Masseverbindung und gleichzeitig auch Führung. Die Chassisdurchführung scheint aus Pertinax zu sein - das würde auf Dauer ausleiern."
Da habe ich mich in der Frage zu schwammig ausgedrückt:
Die Führung der langen Potentiometerachse ist tatsächlich nur ein dünnes (allerdings noch nicht sonderlich ausgeschlagenes) Pertinaxplättchen.
Die Messingklammer aber, ist absolut labberig, Butterweich und hat kaum federnde Eigenschaften. Sie wird eher von der Achse stabilisiert als umgekehrt. Ich habe sie demontiert, gereinigt, halbwegs zurechtgebogen, so daß sie - jedoch wenig Vertrauen einflößend - an der Achse schleift.
Der Gedanke der mich zu der Frage trieb, war der, hier an dieser Stelle eine besseren Kontakt zu schaffen - das Material ist wirklich schlecht. Überhaupt irritiert mich die schlechte Verfassung vieler Messingteile - man könnte glauben das Radio wäre zu Kriegszeiten entstanden.
"Hier noch ein Bildausschnitt(...)"
Danke!
"Wenn also der Abgleich verloren ging, sind die Kondensatoren zu pruefen."
Über Atmosphärische Einflüsse auf das Material habe ich mir auch so meine Gedanken und Sorgen gemacht. Allerdings wurde hier kaum mit Kohle, sondern (wie heute auch) mit Holz geheizt. Es würde mich aber nicht verwundern, wäre das Gerät lange Zeit an der Küste, in salziger Seeluft betrieben worden.
Das Aluminium des Chassis ist ja teilweise regelrecht erblüht. Unter dem Ausgangstrafo, den ich zwischenzeitlich mal demontiert und von seinem Rost befreite, sah es noch sehr gut und glatt aus. Hoffentlich liege ich mit meiner Annahme falsch.

Danke für die Unterstützung, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von KarnEvil9 »

Liebes Forum ... es spielt!

Nur Kurzwelle, aber es spielt.
Ohne Eure Hilfe und die vielen Tips, alte wie neue, hätte ich das nie geschaft - vielen, vielen Dank dafür.
Ihr habt mir so ein schnelles Erfolgserlebniss verschafft, das ich ohne Vorkenntnisse der Materie, niemals gehabt hätte.

Die Wartezeit auf die Kondensatoren (über eine Woche) habe ich genutzt um mir aus Schrott eine DeLuxe-Vorschaltlampen-Apparatur zu basteln. Hier sind Bilder:
Aussen und Innen

Gestern Morgen habe ich mich dann an das Tauschen fast aller bösen Kondensatoren gemacht.
Der Elko am Ausgang schien in Ordnung und ich habe ihn so belassen.
Zwei der Erforderlichen hatte ich in der Bestellung vergessen - vielleicht kann ich sie noch aus der (wachsenden) Grabbelkiste kombinieren. C1, C18 und C32 sind noch nicht getauscht, wobei letzterer im Betrieb auf Berührung heftig reagiert und den Empfang abbrechen läßt.

Das Vorschaltgerät verhielt sich bei der Inbetriebnahme genau so, wie erhofft. Das Netzteil scheint in Ordnung, alle Röhren glimmen, der Verstärker arbeitet erstaunlich gut, kaum Kratzen oder Brummen und sogar der Klangregler funktioniert.

Nun muß ich aber zunächst LKW-Blattfederen statt weiterer Kondensatoren tauschen. Leider.

Dann aber, geht es spannend weiter...

Nochmal, vielen Dank - mit richtig Spass inne Backen, Ralf
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Re: Kungs Radio 553V

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

um die drei C's würde ich mir erstmal nicht so die Gedanken machen. C1 (Antennenkondensator) liegt nicht an hoher Gleichspannung sondern koppelt nur die Antenne an die Vorkreise. Papierkondensatoren die an niedriger Spannung anliegen haben dafür oft noch eine gute Isolation.
Prüf den mal mit dem normalen Multimeter und du wirst vermutlich einen Widerstand messen der >> Messbereichsende (oft 20 MOhm)ist. Das liegt daran, dass das Multimeter nur ein paar Volt Messspannung rausgibt.

C18 liegt parallel zum Kathodenwiderstand von 800 Ohm und sieht somit auch nur sehr geringe Spannungen. Da der Parallelwiderstand ohnehin 800 Ohm beträgt fällt eine schlechte Isolation hier vermutlich nicht auf.

C32 ist der Blockkondensator des Schirmgitters. Hier liegt eine höhere Spannung an so dass es möglich ist, dass ein messbarer Strom durch den Kondensator fliesst (aufgrund der schlechteren Isolation). Wieviel das ist lässt sich relativ einfach prüfen indem man die betreffende Röhre (6BA6) zieht und dann dem Spannungsfall am 30 kOhm Widerstand R 9 (?) nachmißt. Nach Herrn Ohm lässt sich dann der Isolationswiderstand bestimmen.

Viele Grüße
Oliver

P.S. Wenn nur Kurzwelle spielt schau dir mal den Wellenschalter an ob die Kontakte einwandfrei Kontakt bekommen. Dann prüfe auch mal die Vorkreis- bzw. Oszilaltorspuelen ob irgendwo beim Putzen ein Drätchen abgerissen wurde. Das geht schneller als man denkt.
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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