Graetz Musica 517 Reparatur.

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lxuser
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

Hallooo liebe Leute,

ich hab bisher noch den Selen Gleichrichter verwendet gehabt und habe nun einen Silicium Brückengleichrichter gebaut.
Da ich nun aber einen möglichst passenden Vorwiderstand verwenden möchte bitte ich euch nun nochmal um mithilfe.

Also als erstes mal habe ich am Selen Gleichrichter die aus dem Trafo kommende Wechselspannung gemessen.
Diese beträgt 250 Volt und sollte bei 225 Volt laut schaltplan liegen.
Nach der Gleichrichtung beträgt die gleichspannung 241V und sollte bei 265V laut Schaltplan liegen.

Erste frage ist nun:

liegt die erhöhte Ausgangsspannung vom Trafo an der umschaltung von 220 V auf 230 V Netzspannung oder daran das der Trafo durch den nicht mehr ganz so gut Funktionierendem Gleichrichter nicht mehr richtig belastet wird?


Zweite frage betrifft die Berechnung:

Angenommen der Trafo liefert voll belastet noch genau 225V
Wäre dann folgende Rechnung korrekt?

Zielspannung: 265 V
Strom: 75 mA

Spannung nach gleichrichtung: Trafospannung * Wurzel von 2 - 1,4 Volt für die Dioden
225 * 1,41421356237 - 1,4 Volt = 316 Volt

Zielspannung: 316 - 265 V = 51 V zu vernichten

Widerstand: 51 / 0.075 = 680 Ohm

Ich habe mal noch ein Den Netzteil bereich vom Schaltplan mit angehangen falls er benötigt wird.

Freundliche grüße und danke im voraus :)

Martin
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Namensvetter,

die erhöhte Spannung an der Sekundärwicklung des Trafos dürfte auf die heute üblichen 230V Eingangsspannung zurückzuführen sein.

Wahrscheinlich wirst Du zum anpassen der Betriebsspannungen einen anderen Weg gehen müssen!
Mit ziemlicher Sicherheit ist nämlich auch die Heizspannung für die Röhren zu hoch, diese sollte nicht mehr als 6,4 bis höchstens 6,5V betragen.
Vermutlich wirst Du also auch auf der Primärseite des Netztrafos einen Vorwiderstand benötigen, damit die Heizspannung wieder stimmt.

Ohne jetzt das Radio genau zu kennen, gehe ich davon aus, dass das Gerät eine Leistungsaufnahme in der Größenordnung von 50W hat (müsste auf der Rückwand vermerkt sein).
Bei 50W zieht das Radio aus dem 220V Netz knapp 230 mA Strom.
Wenn der Vorwiderstand nun so dimensioniert werden soll, dass daran 15V abfallen (Spannungstoleranzen teilweise berücksichtigt!) kommt man auf einen Wert von 65 Ohm.
Normwerte wären 56 oder 68 Ohm, ich würde zunächst mal den 56 Ohm ausprobieren und nochmals die Heizspannung für die Röhren nachmessen.
Wenn diese jetzt stimmt, kannst Du Dich um die Korrektur der Anodenspannung kümmern, wobei hier etwa 10V zuviel kein Problem wäre.


Grüße

Martin
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

hmmm also Leistungsangaben gibt es keine auf der rückwand...
Allerdings steht bei der spannungseinstellung 220/240 Volt
Demnach müssten doch selbst bei 240 Volt die Spannungen im Toleranzbereich liegen?
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highscan
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von highscan »

Hallo Martin,
wenn Du am Trafo eine Ausgangsspannung von 250V Wechselspannung misst
und am Ladekondensator (nach dem Gleichrichter) eine Spannung von 241V misst
ist was faul. Da müssen nach einem Siliciumgleichrichter deutlich über 300 V rauskommen.
Entweder ist Dein Gleichrichter defekt oder der Kondensator hintendran.
Wichtig wäre es auch erstmal die Heizspannung zu messen. Diese sollte nicht viel höher
als 6,3V sein. Das hat aber Martin schon gesagt.

Gruß Holger
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

nene ich hab den Silizium Gleichrichter ja noch nicht eingebaut.
Ich hab das an in meinem Anfangs Post mal angepasst.
War etwas undeutlich Sorry.
Mathias
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von Mathias »

Hallo,

wenn ich mir Deine Spannungsmessungen an Trafo, Gleichrichter und EL84 so ansehe finde ich die etwas seltsam.
Die Spannung an G2 der EL84 ist normaler Weise entsprechend der Spannung am 2. Elko des Netzteils.
Und bei guter EL84 müsste die Spannung am Gleichrichter während der Aufheizphase stark abfallen.
Löte doch bitte mal die Anode ab und schalte das Multimeter mit Milliampereeinstellung dazwischen.
Wenn die Röhre gut arbeitet sollte der Strom ca. 35mA betragen. Ist die EL84 hin, kommen da deutlich weniger(ev. 0- 15mA).
Einen solchen Fall hatte ich mal. - Spannung am Gleichrichter etwas zu gering, an El84 ebenfalls grenzwertig, schwache Brummprobe. Ergebnis meiner Suche: Eine fast nicht mehr arbeitende EL84 verdeckte die ebenfalls leistungsschwache Gleichrichtung. Sollten sich weiße Krümel/ Ablösungen in der Röhre befinden, wäre das ein Hinweis auf "Luftziehen", also einen Röhrendefekt.
Da das Radio aber am Anfang noch etwas von sich gegeben hat, ist ein (zusätzlich)selbst gebauter Fehler auch möglich.

Beste Bastlergrüße, Mathias
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

nene die EL84 hab ich längst ausgetauscht.
Hatte aber nach dem Austausch nicht nochmal gemessen.
jetzt liegt die Trafospannung bei 240V und nach dem Selengleichrichter bei 244V
Hmmm aber das sagt mir nun nicht wie ich den vorwiderstand dimensionieren muss.
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

Ich hab noch einen widerstand gefunden und jetzt 3 mal 100 Ohm mit einer belastbarkeit von 25 Watt paralell geschaltet.
Die Heizspannung liegt nun mit den 33 Ohm etwa bei 6,25 Volt

Ich habe nun den Silizium Brückengleichrichter eingebaut.
Neue Messergebnisse sind nun folgende:

Trafo Spannung 232,5 V
Nach der Gleichrichtung ist eine Spannung von 272 V vorhanden.
Nach längerem experimentieren was ich eigendlich lieber ausgerechnet hätte bin ich nun erstmal auf einen widerstand von 220 Ohm gekommen um auf die Spannung von 260 Volt gekommen.
Ist nun der Wiederstand nun zu vernachlässigen was die 7 Volt mehr betrifft?
Zielspannung ist ja 265 V.

Ausserdem würde ich das sehr gerne rechnerisch nachvollziehen können.
Ich habe gelesen das man die Spannung nach der Gleichrichtung herausbekommt wenn man die Trafospannung mit 1,41421356237 Multipliziert. wären in dem fall ja 326 V was weit neben der gemessenen 272 V liegt.
Kann mir das einer erklären?
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Martin,

die gegenüber dem errechneten Wert geringere Spannung kann ich mir nur so erklären, dass am ersten Netzteilelko doch noch einiges an Brummspannung vorhanden ist.

Weiterhin haben die Netztrafos der Röhrengeräte einen nicht zu vernachlässigenden Innenwiderstand.

Durch die impulsförmige Nachladung des Netzteilkondensators wird außerdem der (theoretische) Sinus der Wechselspannung an der Sekundärwicklung verzerrt, so dass die gemessenen 232V wahrscheinlich auch nicht ganz stimmen, es sei denn, Du hast ein True-RMS Messgerät.

Was die fehlenden 7V Anodenspannung anbetrifft, das ist kein Problem, ca. ± 10V sind in der Toleranz.


Grüße

Martin
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

Hobbybastler hat geschrieben:Hallo Martin,

die gegenüber dem errechneten Wert geringere Spannung kann ich mir nur so erklären, dass am ersten Netzteilelko doch noch einiges an Brummspannung vorhanden ist.
Also den Netzelko hab ich ausgetauscht da arbeitet ein Nagelneuer 47µF 400V Elko.
Der sollte den zweck wie vom Radiohersteller erwartet erfüllen.
Durch die impulsförmige Nachladung des Netzteilkondensators wird außerdem der (theoretische) Sinus der Wechselspannung an der Sekundärwicklung verzerrt, so dass die gemessenen 232V wahrscheinlich auch nicht ganz stimmen, es sei denn, Du hast ein True-RMS Messgerät.
Hmm ich hab ein Älteres Fluke 77 zu dem ich leider nirgends ein Handbuch finde :/
Also kann es sein das meine gemessenen Spannungen garnicht richtig sind?
Geht es da um minimale abweichungen oder sogar größere von 50 Volt?
NIcht das mir mein Radio jetzt kaputt geht weil da viel höhere Spannungen vorhanden sind als ich messe.
Was die fehlenden 7V Anodenspannung anbetrifft, das ist kein Problem, ca. ± 10V sind in der Toleranz.
Sind ja 7 Volt MEHR Spannung als vorgesehen.
Was natürlich trotzdem im Toleranzbereich liegt demnach kann ich dann den Vorwiderstand nach der Gleichrichtung komplett weglassen.
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von highscan »

Hallo Martin,
Also den Netzelko hab ich ausgetauscht da arbeitet ein Nagelneuer 47µF 400V Elko.
Der sollte den zweck wie vom Radiohersteller erwartet erfüllen.
Laut Schaltplan sitzt da ein 3fach Becher Elko.
Wie hast Du da den " Nagelneuer 47µF 400V Elko" eingefügt?

Außerdem fände ich es etwas höflicher wenn Du am Ende
eines Beitrages zumindest Deinen Namen nennen würdest.
Dann braucht man nicht immer im ganzen Thema zu suchen
wie man jemanden anreden kann.

Gruß Holger
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von Bosk Veld »

lxuser hat geschrieben:Hmm ich hab ein Älteres Fluke 77 zu dem ich leider nirgends ein Handbuch finde :/
Also kann es sein das meine gemessenen Spannungen garnicht richtig sind?
Der Meßfehler, den Martin meint, rührt nicht von einem fehlerhaften Meßgerät her. Wenn es kein True-RMS-Meßgerät ist, kann es die Wechselspannungsmessung nur korrekt anzeigen, wenn sie sinusförmig ist; das liegt am Meßprinzip. Wenn an der Sekundärwicklung ein Gleichrichter mit Elko nachgeschaltet ist, ist die Wechselspannung aber nie sinusförmig.

Vergiß die Ausgangswechselspannung einfach. Sie ist auf den Schaltplänen nie angegeben und führt nur zu Spekulationen, die nicht weiterhelfen.

Gruß, Frank
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

Laut Schaltplan sitzt da ein 3fach Becher Elko.
Wie hast Du da den " Nagelneuer 47µF 400V Elko" eingefügt?
Den Becherelko hab ich getauscht gegen 3 einzelne.
Wenn ich das richtig sehe ist aber nur der 50 µF bzw der jetzt in 47µF getauschte Kondensator für die glättung direkt nach der Gleichrichtung verantwortlich.
Außerdem fände ich es etwas höflicher wenn Du am Ende
eines Beitrages zumindest Deinen Namen nennen würdest.
Dann braucht man nicht immer im ganzen Thema zu suchen
wie man jemanden anreden kann.
Das lässt sich einrichten.

Gruß
Martin
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Re: Graetz Musica 517 Reparatur.

Beitrag von lxuser »

Der Meßfehler, den Martin meint, rührt nicht von einem fehlerhaften Meßgerät her. Wenn es kein True-RMS-Meßgerät ist, kann es die Wechselspannungsmessung nur korrekt anzeigen, wenn sie sinusförmig ist; das liegt am Meßprinzip.
Hab ich soweit schon verstanden ;-)
Wollte damit nur sagen das ich nicht weiß ob mein Multimeter diese Messtechnik beherscht da ich kein Handbuch finde.
Wenn an der Sekundärwicklung ein Gleichrichter mit Elko nachgeschaltet ist, ist die Wechselspannung aber nie sinusförmig.

Vergiß die Ausgangswechselspannung einfach. Sie ist auf den Schaltplänen nie angegeben und führt nur zu Spekulationen, die nicht weiterhelfen.
Ich hatte dabei sowieso einen Denkfehler.
Das ist nach der Gleichrichtung ja sowieso egal ob mein Messgerät das beherscht oder nicht da es ja sowieso Gleichstrom ist.
Hauptsache nach der Gleichrichtung kommt das richtige raus.

Ich denke mal dann bin ich jetzt fertig oder hat jemand einwände?

Falls nich dann sag ich nochmals danke an alle die mir geholfen haben.

Freundliche grüße

Martin