Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

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Binser
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Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von Binser »

Hallo zusammen,

wie kann ich denn mit Hilfe des Peak Atlas DAC55 ein Komplementärpärchen von AC117/AC175 erstellen? Der Peak Atlas misst die Verstärkung Hfe immer mit 2,5mA. Im Datenblatt ist die Hfe des AC117 bei Ic=50mA angegeben, beim AC175 bei Ic=300mA. Ist es unkritisch, den Transistor nur bei geringer Belastung aussagekräftig zu testen? Sind die Messergebnisse vergleichbar? Soll/Muss ein Pächrchen identische Messwerte aufweisen?

Hat wer Erfahrung?

Danke und Grüße,

Jörg
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von BugleBoy »

Prinzipell gibt beim Germaniumtransistor zu beachten: Leckstrom von Solcher Typ könnte bei diese Messtrom erheblich verfälschen (Da spielt Wärme grosse Spiel)

Grpss
Matt
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von Binser »

Hallo Matt,

danke für die Antwort. Macht es denn Sinn, die Transistoren gleich nach dem Leckstrom zu selektieren? Der ist ja irgendwie proportional zur Verstärkung, oder?
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von BugleBoy »

Nein, ich wollte nur sagen, dass man mit kleine Messtrom aufpassen müsste.

Leckstrom

eine Beispiel mit 2N441 (GE, PNP, Leistungstransistor)
der hat Leckstrom um 1mA und hat verstärkung von 20 ßeta
und prüfe mit 100µA Basistrom und Ergebnisse kommt 3mA Kollektorstrom und da dachte man an 30 ßeta (stimmt aber nicht, da Leckstrom ins Messergebnisse reinfliesst).
(das war aber zugebenmass eine extreme Beispiel)

AC_Transistor erwartete ich um 10-200µA Leckstrom

Man kann diese Störfaktor durch grössere Messstrom umgehen, dass der kaum Einfluss hat.

Dann müsste beide Transistor so etwa gleiche Stromverstärkung haben (inwiefern reicht da 5% Toleranz oder 10% Toleranz aus, bin aber da unsicher)

Grüss
matt

PS: Leckstrom beim Germanium-T hat nicht Widerstandsverhalten sondern ist sogar I-konstant
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von rettigsmerb »

Um es noch ein wenig komplizierter zu machen:

Der Leckstrom bei Ge-Transen ist auch noch davon abhängig, ob die Basis "offen" ist, also "in der Luft hängt" oder mit dem Emitter verbunden. Im letzteren Fall ist er nämlich (oft sehr) deutlich kleiner... :oops:
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von eabc »

Fakt aber ist, das alle mittels Blockbatterie (9F22 etc.) betriebenen digitalen Transistorprüfer für ein exakte Paarigkeit Messung von Leistungstransistoren > 1 A aufgrund der geringen Kollektorstrom Abgabe völlig unbrauchbar sind, meine ich.
M.f.G.
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von Ultraschall »

Hallo zum Thema,
Also ich benutze den analogen Transistortester BM 529 N von Tesla. Meßverfahren h21e ( Wechselspannungsmessung ). Hier wird NF eingeführt und am Ausgang auf einen Meßverstärker geschaltet, also wie in einer Schaltung. Die Ergebnisse sind realistischer als nur diese Gleichstrommessungen, da man hier den maximalen Strom und Spannung des Kandidaten einstellen kann und danach vergleichen kann. So habe ich auch Pärchen für Komplementärstufen ausgemessen. Die Werte sind nicht identisch mit den HFE Werten. Von diesen digitalen Meßgeräten halte ich, für diesen Zweck, nicht sehr viel. Man sollte aber auch das Handbuch zum Gerät haben, um den Durchblick zu behalten. Das Gerät mag ein Oldie sein, aber hat immer noch seinen Wert.

Grüße aus Berlin
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von Ultraschall »

Hallo nochmal,
Ich habe mir mal die Arbeit gemacht und die Schaltung, für dieses Meßverfahren, abgepinselt. Im Meßgerät selbst ist aber noch mehr Umfang für NPN oder PNP Transistoren.

Grüße aus Berlin

Ultraschall
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Re: Wie Komplementärpärchen AC117/AC175 erstellen?

Beitrag von Binser »

Hallo zusammen und vielen Dank für die zahlreichen Hinweise
:danke:

Bin der Sache nun weiter auf den Grund gegangen und habe jemanden gefunden, der seinen alten Tektronix Kurvenschreiber 576 für mich aktiviert hat. Die Messungen des Gerätes haben wir verglichen und festgestellt, dass die mit dem PEAK Atlas ermittelten Pärchen fast zu 100% mit den Ergenissen des Tektronix übereinstimmen. Für 'normale' Anwendungen in meiner Endstufe sind diese Werte also absolut ausreichend.

Viele Grüße,

Jörg
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