Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

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glaubnix
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin,

mit C111 wird die Oszillatorfrequenz am unteren Bandende eingestellt...

Du meinetest wohl C104 mit welchem die Neutralisation eingestellt wird. Diese Einstellung dient dazu, dass nur ein Minimum
an Oszillatorspannung zur Antenne gelangen kann (Störstrahlung). Zu diesem Zweck wird die Anodenspannung der Vorstufen-
röhre abgeschaltet. Die Brücke "B" befindet sich auf der Anschlussleiste der UKW-Box; sie ist aber nicht so gut zu erreichen, des-
halb empfiehlt es sich R102 an der Anschlussleiste einseitig abzulöten und geringfügig zur Seite zu biegen - wahrscheinlich stammen
daher auch die Lötspuren. Diese Einstellung und auch alle anderen Abgleichvorgänge müssen bei geschlossener UKW-Box durch-
geführt werden.

Zur groben Orientierung habe ich dein Foto kopiert, gedreht und einige Bauteile und die Brücke "B" bezeichnet. Siehe...
Saba-UKW-BOX.JPG
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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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makersting
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von makersting »

Vielen Dank, dann werde ich die Neutralisation noch überprüfen.

Bleibt noch die Frage, ob wirklich alles im Lot ist, wenn die Spiegelfrequenz derart "durchhaut". Verdächtige scheinen mir Kondensatoren im/am Tuner zu sein. Ich las an anderer Stelle, dass man sie durch Kältesray testen könne. Wie geht man dazu vor? Lötet manein Bein ab, schließt ein Kapazitätsmessgerat an und kühlt sie ab? Würde auch ersatzweises Erhitzen mit dem Lötkolben brauchbare Resultate bringen?

Gruß
Martin
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glaubnix
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin

ich glaube nicht, dass es sich um ein Temperaturproblem von Kondensatoren handelt. Solches würde in den
relativ breitbandigen Vorkreisen nicht wirklich zu Buche schlagen. Diese wären vorwiegend im Oszillatorteil von
Bedeutung, indem die Abstimmung auswandern würde.

In dem vorliegenden Fall müsste es sich dann um eine extreme Kapazitätsabweichung handeln, sofern man von
einem Fehler ausgeht.

Um dies festzustellen, wäre ein zweites Gerät (am besten auch Saba) mit 6,75MHz ZF nützlich, um festzustellen in
welcher Intensität die Spiegelungen gegenüber dem "Schadgerät" auftreten. Erst dann, bei deutlichen Unterschieden
würde ich empfehlen weiter nach einem Fehler zu suchen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von mnby101 »

Guten Morgen,

ich besitze kein Radio dass eine solch niedrige UKW-ZF hat wie dieses SABA Radio, aber ich gebe zu bedenken dass zu der Zeit wo dieses Radio gebaut wurde im Vergleich zu Heute nur eine sehr geringe Belegung des UKW Bereiches gegeben war. Natürlich wäre ein Vergleich mit einem anderen Radio dieser Bauart ideal um zu klären ob es ein Fehler ist oder nicht, aber es wäre sicher auch denkbar dass dieses Radio durch seine Bauart und den vielen UKW Sendern die wir Heute haben einfach überfordert ist.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

Ein Forenmitglied dass kein Problem damit hat seinen Vornamen und Wohnort zu nennen. :)
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von makersting »

Ich bin nun vielleicht auf etwas Seltsames gestoßen. Zum Abgleich der Neutralisation (C104, Bild oben) habe ich Brücke B abgelötet. Die Neutralisation war mit dem Prüfsender rasch gefunden (Ton des Prüfsenders am Lautsprecher möglichst leise, ist doch richtig so?).

Beim Drehen an der Skala waren die Spiegel fast verschwunden, der Empfang ordentlich und die UKW-Bereiche zwischen den Sendern schön leer. Ich dachte, super. Das wars dann wohl. Aber: Nach Anlöten der Brücke B, war wieder alles beim Alten! Alles voller Sender, die Spiegel auch wieder da. Ist das vielleicht ein Hinweis auf einen Fehler?

Dann fiel mir noch auf, dass wenn ich die Koppelschraube am Filter I drehe, ändert sich die Ratiospannung kaum. Soll heißen, ich habe eine maximale Spannung in einem Bereich von ca. 3-4 Umdrehungen. Ist das normal?


PS: Danke an Glaubnix für das Beschriften der Komponenten des UKW-Tuners!
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von röhrenradiofreak »

Zu der Frage im 2. Absatz: Wenn die Brücke geöffnet ist, ist die UKW-Vorstufe außer Betrieb. Wenn jetzt noch einigermaßen brauchbarer Empfang vorhanden ist, bedeutet das, dass die Antenne einen sehr hohen Pegel liefert. Was für eine Antenne benutzt Du denn, den Gehäusedipol oder eine externe Antenne? Vielleicht bringt eine künstliche "Verschlechterung" der Antenne, z.B. durch ein Dämpfungsglied, Abhilfe.

Lutz
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von makersting »

Gehäusedipol. Wie ich oben schon schrieb, der Sender steht etwa 5Km von meinem Standort weg.
Zuletzt geändert von makersting am So Okt 11, 2015 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
Dirk508
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von Dirk508 »

Hallo,
Die Neutralisation wird nicht nach Gehöhr, sondern auf min. Ratiospannung abgeglichen.

Gruß Dirk
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von makersting »

Hallo Dirk, ich habe deinen Beitrag zu spät gelesen. Ich möchte trotzdem berichten:

Ich habe mich etwas eingelesen, meine Methode war wohl falsch. Ich habe die Neutralisation mit einem zweiten Radio eingestellt. Das Radio auf einen um 6,75MHz höhere Frequenz eingestellt, die beiden Eingänge Antenneningänge des Villingen mit 220 Ohm verbunden. Trimmer C104 soweit verstellt, bis das andere Radio keinen Träger mehr empfing. Drehte ich zu weit, fing das Villingen an zu schwingen, was als Pfeiffen im UKW-Bereich hörbar wurde. Effekt auf die Spiegelfrequenzen: keine.

Btw: Ein Tausch der ECC85 brachte auch keine Verbesserung.


Ist eine Neutralisationseinstellung auch nach 'meiner' Methode machbar?
Dirk508
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von Dirk508 »

Hallo,

Was Du da beschreibst ist ein Abgleich auf minimale Störstrahlung, ist aber ohne geeignete Messgeräte nicht exakt durchführbar.
Der Hersteller sieht eine andere Methode vor, die auch mit einem Prüfsender maxchbar ist.
Zudem erfolgt der Abgleich auf einer anderen Bezugsfrequenz.
Ich denke, bei deinem Erfahrungsstand solltest Du dich daran halten.

Gruß Dirk
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Re: Spiegelfrequenzunterdrückung schlecht - Saba Villingen

Beitrag von makersting »

Dirk508 hat geschrieben:Der Hersteller sieht eine andere Methode vor, die auch mit einem Prüfsender machbar ist.
Ich bin mir nicht sicher, welche Abgleichmethode gemeint ist. Diese von der Abbildung?

Ergänzung: So, ich habe die Neutralisation nach Anleitung durchgeführt. Ist wirklich nicht so schwer.

Ich fürchte aber, mit dem Radio werde ich nicht glücklich - so dicht an einem UKW-Sender. Es muss eines her mit einer ZF von 10,7 MHz. Ich wundere mich, dass Saba in den 60ern auf die Idee mit 6,75 MHz kam. Die Skala geht immerhin bis 104 MHz. Nun gut, ich kann es nicht ändern.
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