Was "Triggern" ist, weißt Du?
Falls nicht: Der Elektronenstrahl Deines Oszilloskops läuft ja regelmäßig von links nach rechts über den Bildschrim. Seine Geschwindigkeit wird dabei von der Einstellung TIME/DIV vorgegeben. Dein Bildschirm hat 10 Kästchen in der Breite, bei TIME/DIV = 2ms/Kästchen zeigt er also 20 ms an. Das wäre z.B. eine komplette Schwingung der Netzspannung.
Triggern bedeutet, den Lauf des Elektronenstrahls auf der linken Seite auszulösen.
Bei periodischen Signalen wie Netzspannung (und damit auch Brummspannung) triggert man sinnvollerweise ebenfalls periodisch, damit man ein stehendes Bild bekommt.
Beim "AC", das Du im Moment eingestellt hast, triggert das Oszilloskop automatisch immer zu dem Zeitpunkt, an dem die Spannung gerade positiv wird. Falls die gemessene Wechselspannung nicht mit anderen Signalen überlagert ist, entsteht bei dieser Triggerung ein stehendes Bild.
Falls sie doch mit anderen Signalen überlagert ist, bekommst ein verwaschenes oder zappeliges Bild, weil ja nun auch andere Signale den Nulldurchgang beeinflussen. Bei der Darstellung netzsynchroner Spannungen (wie der Brummspannung) hilft die LINE-Einstellung: Damit triggert das Oszilloskop mit der Frequenz der Netzspannung, mit der es ja selbst betrieben wird, und Du bekommst ein stehendes Bild.
Zur Simulation: Das Lücken-Poti

hat jetzt auch ein Spice-Modell. Die Schaltung habe ich komplett eingetragen. Für die Triode der EABC80 muß momentan noch die einer ECC83 (NH12AX7) herhalten. Die Simulation funktioniert auch schon.
Aaaahahahahaaaaber ...
Es kommt ein ziemlich krummer Frequenzgang raus. (ist behoben) Die beiden Potis auf der rechten Seite wirken wie erwartet, aber das Poti links im R-C-Gestrüpp hat fast gar keinen Einfluß.
Vielleicht findet jemand den oder die Fehler gegenüber dem Originalplan.
Beim Übertrager bin ich mir nicht ganz sicher. In LTspice wird er durch 3 Spulen repräsentiert, die untereinander mit Koppelfaktoren verknüpft sind. Bei jeder Spule lassen sich Induktivität, Serien- und Parallelwiderstand und Parallelkapazität angeben. Ich gehe mal von einer Primärinduktivität von 20 H aus (ÜT vom Grundig 3088, könnte beim Meersburg wesentlich niedriger sein) und leite daraus zusammen mit den Übersetzungsverhältnissen die anderen Induktivitäten ab.
Falls jemand Informationen zu Übertragermodellen hat - immer her damit. Das ist nicht gerade mein Fachgebiet.
Peter, hast Du die Möglichkeit, auch die Induktivitäten der 3 Wicklungen zu messen - immer bei unbelastetem Übertrager - ?
Gruß, Frank
Edit: LTspice-Schaltplan korrigiert: negative Gittervorspannung für die Triode, 10k kurzgeschlossen.