Brett vor dem Kopf: Rossini 6002

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holger66
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Brett vor dem Kopf: Rossini 6002

Beitrag von holger66 »

Hallo zusammen,

ich habe einen Rossini 6002 auf dem Tisch, der auf UKW nur schwach spielt, auf AM gar nicht. Diverse getauschte Bauteile zeigen mir, daß schon ein Reparaturversuch unternommen wurde, dieser aber erfolglos blieb.

Und auch ich habe bisher zwar einen Fehler gefunden, den ich für die beschriebene Problematik verantwortlich mache, ich kann ihn aber nicht beheben, weil ich die Ursache nicht finden kann.

Wie folgt: am G2 der zweiten EBF89 (Rö.5) habe ich auf UKW statt der erwarteten 23 Volt nur genau die Hälfte, auf AM ist dort statt der erwarteten 50 Volt eine geringe negative Spannung zu messen. Auch die Triode der ECH81 bekommt keine Spannung. Alle anderen Spannungen sind im Rahmen - an der EF89 habe ich allerdings noch nicht gemessen, weil die sehr ungünstig verbaut ist.

Fehlerbild und Messungen passen insoweit zusammen, nur kann ich an dem verflixt verschachtelten Schaltplan einfach den Weg nicht verfolgen, wie die Spannung an den unterhalb des Bf. 601 gezeichneten Elko 8µF gelangen soll. Der Weg zum G2 der zweiten EBF89 ist klar, aber wie kommt die Spannung zu dem Elko. Der Weg dahin ist mir einfach nicht klar. Irgendwo auf diesem Weg wird ein Widerstand defekt sein oder fehlen. Aber welcher ?

Kann jemand den Schaltplan ebenfalls downloaden und mir den Weg einzeichnen ? Ich habe ein Brett von den Ausmaßen einer Schaltafel vor dem Kopf.

DANKE !

Gruß
Holger
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Welle26
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Re: Brett vor dem Kopf: Rossini 6002

Beitrag von Welle26 »

Hallo Holger,

entsprechende Schalterstellung vorausgesetzt (habe ich jetzt nicht im Einzelnen kontrolliert), würde ich als Weg der Versorgungsspannung zu dem Elko folgenden Weg annehmen:
Rossini-1.pdf
Bei den ganzen sich kreuzenden Leitungen mag ich aber auch nicht ausschließen, daß da vielleicht irgendwo noch ein Punkt fehlt. Das wäre ja nicht das erste Mal. Die Qualität ging leider mit der Limitierung hier nicht besser.

Viele Grüße
Max
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holger66
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Re: Brett vor dem Kopf: Rossini 6002

Beitrag von holger66 »

Hallo Max,

ja, so müßte es sein. Ich versuche später, das am Gerät nachzuverfolgen. Viele verdächtige Bauteile sind da gar nicht. Ich melde mich demnächst damit wieder.

Einstweilen VIELEN DANK !

Holger
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holger66
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Re: Brett vor dem Kopf: Rossini 6002

Beitrag von holger66 »

Wie so oft war ich auf dem falschen Dampfer, ich gebe es ja zu.

Über die Jahre hatte ich mir angewöhnt, nach alter Meister Sitte erst dann an Kernen zu drehen, wenn alles andere gemacht ist. Tatsächlich WAR die Spannung am G2 der zweiten EBF89 um die Hälfte zu niedrig, 11,6 statt gegebener 23 Volt im Schaltplan. Alle Widerstände im Umfeld der Röhren waren aber in Ordnung, nur der 400K in der nach links abzweigenden Leitung sah komisch aus, so daß ich ihn einmal versuchsweise gegen einen 200K getauscht habe, was die Spannung tatsächlich auf den geforderten Wert brachte. Ich werde das aber wohl zurücksetzen, denn am Empfang brachte das keine Besserung. In dem unsäglich Gewirr dieses Schaltplanes ist mir nicht klar, wozu der wirklich dient.

Ich wußte mir dann nicht mehr anders zu helfen, also drehte ich mal an den Zf-Ausgangskreisen des Tuners. Und siehe da: als ich L32 ein gehöriges Stück herausdrehte, wurde der Empfang um 500 Prozent besser: von 3 auf 15 Volt Ratiospannung. Auch bei L31 kam noch ein bißchen.

Daraufhin habe ich alle anderen Zf-Kreise ebenfalls nachgestellt, was mit einem heißen Schraubendreher gut geht. Damit war dann beim stärksten Sender der Vollausschlag der EM84 erreicht. Das geschieht bei -17 Volt Ratiospannung. Das ist wirklich nicht die Welt.

Alsdann habe ich die Skala wieder aufgesetzt und festgestellt, daß die Skaleneichung um über 3 MHz daneben lag. Das habe ich nun mit L25 und C45 nachgestellt, so gut es eben ging, ganz komme ich aber nicht mehr hin, weil der Trimmer sich einfach weigert - wenn man einen bestimmten Punkt überschreitet, bricht der Empfang ab - der Fehler in der Skaleneichung ist jetzt etwa noch 0,5 Mhz. Die hier verwendete Bauform für Kapazitätstrimmer ist mir noch nie begegnet.

Das alles im Innenleben dieses Tuners macht ein wackeligen Eindruck, die Kerne der L31 und L32 habe ich jetzt mit Wachs festgelegt, was sie vorher nicht waren. Eventuell wurde auch schon mehrfach daran herumgeschraubt. Dafür spricht, daß die zur Milchglasscheibe (Skalenhintergrund) zeigende Befestigungsschraube der Haube sehr lose saß.

Jetzt muß ich mal weiter forschen, warum der AM-Teil noch gar nichts sagt, an der Triode der ECH81 ist auch was faul.

Viele Grüße
Holger
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