Jetzt war ich natürlich neugierig, die eigentlichen Fehler waren beseitigt. Was sagt die Endstufe?
Hier die Leiterplatte:
amc13.jpg
Die Steckerstifte wurden herausgezogen und die Heizung direkt angelötet. Die Platine ist in das Profil des "Röhrenkühlkörpers" eingeschoben. Der große Elko links wurde schon ersetzt, statt 4,7uF /300V sind jetzt 10uF/400V drin. Er ist größer als der ursprüngliche und sitzt nun sehr knapp an dem dicken Widerstand. Die EL34 zeigen keine Lötspuren, wurden also schon ersetzt. Sie sind wohl auch gut gelaufen:
amc14.jpg
Ein Schirmgitterwiderstand war schwarz, ich habe ihn ersetzt. Vielleicht war mal eine kalte Lötstelle an der Anode die Ursache. Die bisher gewechselten Kondensatoren (vor allem die kleinen Werte) waren nicht mehr sehr gut, aber so richtig schlecht war keiner.
Zuerst mal die Gittervorspannung ohne Anodenspannung auf 35V stellen und dann los.
Das aber ist eine Herausforderung für den richtigen Abgleich: die Einstellregler für Bias sind waagerecht, da kommt man eigentlich gar nicht dran (siehe 1.Bild). Der Symetrieregler ist von oben erreichbar. Auf der Leiterplatte ist aber auch ein Loch für senkrechte Typen vorhanden. Im Internet fand ich auch ein Video mit schräg gebogenen Pins.
Eingeschaltet, brummt erst ein bissel, danach laufen beide Kanäle ganz gut. Nach ein paar Minuten bekommt eine Röhre "rote Backen". Es ist aber nicht die mit dem verbrannten Widerstand. Also nochmal die Spannung am Gitter gemessen: -7V.
Im Gehäuse sieht man das natürlich nicht, die Anodenspannung ist mit 1A abgesichert. Soviel Strom fließt nun auch wieder nicht, vielleicht war das dann die Ursache für die defekte Thermosicherung.
Also mal die Koppelkondensatoren prüfen:
amc15.jpg
Klar, der eine ist hinüber, die anderen 3 sind jetzt nicht defekt aber auch nicht besonders gut. Es sind Elkos der Marke "Luxon" 1uF 250V. Ich habe erstmal provisorisch 100nF Wima eingelötet (wie im Schaltplan).
Danach Ablgeich Symetrie und Bias, alles läuft gut. Aber an die Meßpunkte kommt man während des Betriebes nicht ran.
Die Bias-Einstellung geschieht übrigens über den Spannungsabfall am AÜ, es ist ja sonst kein WIderstand vorhanden. Pro Röhre sind das etwa 100mA, mit einem Lastwiderstand am Ausgang habe ich auch etwas mehr als 30W Sinus erreicht bevor die Begrenzung einsetzt.
Dabei wird der Netztrafo nur etwas warm. Trotzdem habe ich noch auf den Wickelkörper eine Thermosicherung montiert. Diese ist jedoch aus Metall und muss isoliert werden, deshalb sieht das jetzt nicht besonders schön aus.
amc16.jpg
Fortsetzung folgt
Gruß Alfred
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