Kuriositäten

Allgemeines und was sonst nirgendwo reinpasst zum Thema "Dampfradios".
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röhrenradiofreak
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Re: Kuriositäten

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ein Fernseher, dessen Bildröhre nicht im selben Gehäuse wie die Elektronik eingebaut ist, sondern mit einem 7,6 m langen Kabel separat aufgestellt werden kann:
https://www.radiomuseum.org/r/philco_pr ... tande.html
https://www.radiomuseum.org/r/philco_pr ... nde_2.html
https://www.radiomuseum.org/r/philco_pr ... nde_3.html
Laut Schaltplan wurden tatsächlich die Ablenkspannungen, die Hochspannung und das Videosignal über das Verbindungkabel geführt.

Lutz
Yazz
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Re: Kuriositäten

Beitrag von Yazz »

Dieses Predicta-Modell habe ich nur ein einziges Mal in Echt gesehen.
Das Kabel ist recht dick und steif. Daher sieht die separat irgendwo platzierte Bildröhre mit dem halb abgerollten Kabel dahinter gar nicht mal so ästhetisch aus, wie man meinen würde.
Aber die Idee ist schon interessant, wenn wohl auch wenig sinnvoll im realen Einsatz.
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röhrenradiofreak
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Re: Kuriositäten

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn Vorkriegs-Radios mit dynamischen Lautsprechern ausgestattet waren, waren das elektrodynamische Lautsprecher, deren Feldspule einen Gleichstrom benötigte. Oft wurde die Feldspule gleichzeitig als Netzdrossel für die Anodenstromversorgung benutzt. Bei Autoradios wurde sie direkt aus dem 6V-Bordnetz gespeist.

Das amerikanische Radio im folgenden Link hat für die Versorgung der Feldspule einen extra Netztrafo und eine extra Gleichrichterröhre. Ungewöhnlich finde ich, dass überhaupt keine Siebkapazität vorhanden ist. Die Induktivität der Feldspule war offensichtlich groß genug, um den Strom ausreichend zu glätten, so dass das Netzbrummen leise genug war.
https://www.radiomuseum.org/r/stromberg_846.html

Lutz
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röhrenradiofreak
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Re: Kuriositäten

Beitrag von röhrenradiofreak »

Yazz hat geschrieben: Di Dez 02, 2025 21:04 Aber die Idee ist schon interessant, wenn wohl auch wenig sinnvoll im realen Einsatz.
Immerhin hatte der Zuschauer dadurch die Möglichkeit, das Programm zu wechseln, ohne aufzustehen. Das wäre damals sonst nur mit einem Motorantrieb für den Kanalwähler möglich gewesen, den gab es aber nur in ganz wenigen Geräten. Anders als bei uns, waren in den 1950er Jahren in den USA vor allem in den Ballungsräumen mehrere Programme (ausschließlich Privatsender) zu empfangen. Bei den Werbeunterbrechungen wollte man sicher oft das Programm wechseln.

Vor allem abgelegene Farmen in den USA hatten in der 1930er Jahren noch keinen Anschluss an das Stromnetz. Radios wurden dort aus Batterien betrieben. Dafür gab es sogenannte Farm-Radios. Diese wurden oft aus einer Batterie betrieben, die durch ein Stromaggregat oder einen Windgenerator geladen wurde. Kleinere Anlagen hatten eine Spannung von 6V. Dafür gab es Radios wie dieses hier, mit Erzeugung der Anodenspannung durch einen mechanischen Zerhacker oder eine Motor-Generator-Kombination:
https://www.radiomuseum.org/r/allied_ra ... h9854.html
Größere Anlagen versorgten verschiedene Verbraucher, auch Beleuchtung, mit 32V. Diese Spannung wurde in manchen Radios als Anodenspannung verwendet, sogar für die Endstufe. Diese war dann eine Gegentaktendstufe:
https://www.radiomuseum.org/r/lafayette_m31.html
Oft enthielt diese 4 Röhren, um eine ausreichende Ausgangsleistung zu liefern. Dafür finde ich gerade kein Beispiel, aber gesehen habe ich das schon.

Lutz