Widerstandsschaltzeichen

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Rainer Franzen
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Widerstandsschaltzeichen

Beitrag von Rainer Franzen »

Hallo,
keine Angst, ich kenne das Schaltzeichen für einen Widerstad. Jetzt kommt aber das aber.
Im Schaltplan meines Radios (Grundig 3088) sind einige Widerstände, mit Querbalken, in dem Kästchen gekennzeichnet, dass den eigentlichen Widerstand darstellt. Diese Querstreifen, einer, zwei oder drei, geben die Leistung des entsprechenden Widerstandes an. Aber wie hoch ist die Leistung?
Einer meiner Widerstände ist wohl, in der Vergangenheit, etwas warm geworden. Er wurde wohl schon mal gewechselt. Er hatte nämlich mal einen Farbcode, den die Originalwiderstände (noch) nicht aufweisen.
Kann mich jemand über die Leistungskennzeichnung aufklären?
Meinem Schaltplan fehlt nämlich eine Legende.

Rainer Franzen
Ralf
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Beitrag von Ralf »

Wie wäre es hiermit:

Bild

:wink:
grueni
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Beitrag von grueni »

Also das müsste so sicher passen. Ich habe das im Schaltplan eines anderen Grundig Radios auch schon so gesehen.

Im Zweifelsfall würde ich einen Widerstand von der Leistungsaufnahme her lieber etwas überdimensionieren. 3W Widerstände sind heute z.B. selten, aber da kann man ja auch problemlos 5 W nehmen.

Merke: was nicht heißt wird, geht auch nicht kaputt (einzige Ausnahme sind wohl die Röhren) :lol:
nordmender
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Belastbarkeit von Widerständen bei Ersatz

Beitrag von nordmender »

Hallo Grueni!
Viel hilft nicht immer viel,das richtige Maß ist wichtig und richtig.
Wenn Widerstände ersetzt werden sollen,immer mit dem originalen Belastungswert!
Wer sicher gehen will und wenig Hintergrundwissen einbringen kann,sollte das beachten.
Es gab so z.B. Widerstände,die mit ihrer Dimensionierung als "Sicherung" im Sinne einer Sollbruchstelle vom Entwickler bewußt eingesetzt wurden.
Ähnlicher Hintergrund war auch der Grund für Einsatz von Widerständen mit Auslötsicherung bei thermischer Überlastung.
Wenn als Beispiel ein richtig dimensionierter Kathodenwiderstand abbrennt,bevor der Ausgangstrafo abraucht,war das optimal.
Widerstände "sterben" in einem ordentlich entwickelten Gerät also nur bei Defekten,die Überlastung auslösen!
Das ist ähnlich dem Ersatz einer Sicherung durch eine andere mit höherem mA-Wert.
Konsequenz daraus: Sicherung gut,Kabel schlecht.......Rauchwolke!!!
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
Rainer Franzen
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Beitrag von Rainer Franzen »

Danke für eure Hilfe.
Man lernt doch immer noch dazu. Mein Widerstand (3 Querstriche) wird dann wohl ein 3 W Widerstand sein. Er liegt direckt an der Primärwickling des Ausgangsübertragers, da wird es woh egal sein, wenn die Leistung ein wenig höher ist, oder?
Rainer
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Mein Widerstand (3 Querstriche) wird dann wohl ein 3 W Widerstand sein.
Davon kann man ausgehen.
.....da wird es wohl egal sein, wenn die Leistung ein wenig höher ist, oder?
Korrekt.


Gruß

Rocco11
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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Beitrag von Radiomann »

Hallo,

mehrheitlich (!) werden Bauteile nach Kostengesichtspunkten dimensioniert, d. h. es wird das kleinste bzw. preiswerteste Bauteil verwendet, welches technisch noch vertretbar ist. Ergo bleibt die Überdimensionierung fast (!) immer möglich.
Die Fälle, in denen z.B. ein einfacher Widerstand auch Sicherungsaufgaben wahrnimmt, dürften die Ausnahme darstellen.
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Das gilt aber nicht für moderne Geräte. In vielen Schaltnetzteilen und an anderen Stellen gibt es sogenannte "Sicherungswiderstände", die bei einer Überlastung oder insbesondere einem Kurzschluss durchbrennen, wobei sie dabei konstruktionsbedingt keine offene Flamme und keine übermäßige Erhitzung produzieren. Wenn man einen solchen Widerstand ersetzt, muss man nicht nur auf den Widerstandswert und die Belastbarkeit achten, sondern auch wieder einen Sicherungswiderstand einbauen. Sonst kann es passieren, dass beim nächsten Fehler in diesem Bereich zumindest mehr kaputtgeht (z.B. teure Leistungshalbleiter), oder im schlimmsten Fall das Gerät in Flammen steht.

Bei Röhrengeräten ist so etwas aber selten anzutreffen.

Wenn der besagte Widerstand schon einmal gewechselt wurde und trotzdem wieder den Hitzetod gestorben ist, würde ich in diesem Bereich nach Kondensatoren mit Isolationsfehlern, Röhren mit zeitweiligem Kurzschluss, sich berührenden Kontakten und ähnlichen Fehlern suchen.

Lutz
Rainer Franzen
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Beitrag von Rainer Franzen »

Hallo,
der gewechselte Widerstand ist ein Kohleschichtwiderstad. Ich glaube nicht, das es den, überhaupt mit einer Leistung von 3 W gibt. Er ist auch (noch) nicht kaput, aber wird schön rot glühend, wenn die Lautstärke erhöt wird.
Ich wundere mich :lol: , was so ein Ding aushällt.
Von der Baugröße, gehe ich davon aus, dass er eine Belastung von max. 1 W hat.
Rainer
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Beitrag von Radiowerkstatt »

Es ist ein 3Watt Rosenthal Drahtwiderstand wenn noch Original.

Auszug Plan hier:
http://www.weltklang-world.de/download/ ... dstufe.png
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Beitrag von Radiomann »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Das gilt aber nicht für moderne Geräte. In vielen Schaltnetzteilen und an anderen Stellen gibt es sogenannte "Sicherungswiderstände", die bei einer Überlastung oder insbesondere einem Kurzschluss durchbrennen, wobei sie dabei konstruktionsbedingt keine offene Flamme und keine übermäßige Erhitzung produzieren.
Richtig, aber diese Bauteile sind i.d.R. sowohl im Schaltplan wie auch auf der Platine besonders gekennzeichnet.
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Auch richtig, meistens ist das so.

Aber für viele moderne Geräte bekommt man keine Schaltpläne, dann fällt diese Informationsquelle schon einmal weg.

Und was (sofern überhaupt ein Bestückungsaufdruck vorhanden ist) das Warndreieck neben dem Bauteil bedeutet, muss man schon wenigstens grob erahnen können. Grundsätzlich bedeutet es, dass aus Sicherheitsgründen nur Original-Ersatzteile des betreffenden Herstellers verwendet werden dürfen. Hier tut sich das nächste Problem auf: Heute sind für viele Geräte, selbst von sogenannten Markenfabrikaten, keine Original-Ersatzteile erhältlich. Bei speziellen Teilen hat man dann kaum noch eine Chance auf eine erfolgreiche Reparatur. Bei anderen Teilen muss man einfach wissen, worauf es ankommt, damit man nicht ein Teil einbaut, das im Fehlerfall bewirkt, dass das Gerät unter Spannung steht oder in Flammen aufgeht.

Lutz