Merkwürdiger Plattenspieler

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radiobastler
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Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von radiobastler »

Hier habe ich einen kleinen Film, in dem ein sehr merkwürdiger Plattenspieler zu sehen ist.
http://www.youtube.com/watch?v=vgsloOKK-EY
Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen und frage mich, warum dieser Hersteller (offenbar Thorens) so eine komplizierte Mechanik gebaut hat.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Walterh »

Hallo radiobastler

wie im Film zu sehen, ist dieses Gerät von Thorens ein Plattenwechsler, der eben, im Gegensatz zu Anderen, BEIDE Seiten der Platte(n) abspielen kann.

Gruss, Walter
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radiobastler
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von radiobastler »

Dann muß ich das so verstehen, dass erst die eine Seite von unten abgespielt wird, dann fällt die Platter runter und wird von der anderen Seite abgespielt. So zu sagen Autoreverse...
Gruß Stephan

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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von saarfranzose »

so ist es auch bei den NSM Jukeboxen gelöst. Nur das sich das System nicht dreht, sondern es hat oben und unten eine Nadel. bzw. weil die Platten senkrecht abgespielt werden rechts und links eine Nadel, die auf das gleiche Keramiksystem wirken.
Gruß,
Jupp
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Radiomann »

Geniale Techniken - nur befürchte ich, dass die Abtastkräfte kaum genau und konstant eingehalten werden können. :roll:
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von saarfranzose »

bei NSM regeln Spiralfedern den Andruck, das funktioniert einwandfrei.
Gruß,
Jupp
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von TED »

Wie geil is das denn?
Erst spielt er von unten und wenn die Scheibe runterfällt kann er so auch die B-Seite spielen.
Hammer!
Der Andruck von unten hat aber sicher auch seine Tücken.
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Rocco11
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

.
....nur befürchte ich, dass die Abtastkräfte kaum genau und konstant eingehalten werden können.
Genau das befürchte ich auch. Es ist sehr schwierig, in derlei Situationen gegen die Schwerkraft zu arbeiten und dann auch noch genaue Werte einzuhalten. Aber das war früher nicht so wichtig. Die Auflagekräfte waren sowieso jenseits von Gut und Böse. Da hat es keinen gekümmert, ob man nun mit 1,3 - 1,5 - oder 1,7 Pond abspielt.

Gruß

Rocco11
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Radiomann »

Rocco11 hat geschrieben: .
....nur befürchte ich, dass die Abtastkräfte kaum genau und konstant eingehalten werden können.
Genau das befürchte ich auch. Es ist sehr schwierig, in derlei Situationen gegen die Schwerkraft zu arbeiten und dann auch noch genaue Werte einzuhalten.
Hallo,

nachdem Franz-Josef (aka saarfranzose) die Erzeugung der Auflagekraft mittels Feder erläutert hat, sind meine diesbezüglichen Bedenken gegenstandslos.
Diese Feder arbeitet bekanntlich Schwerkraft unabhängig und somit Lage neutral.
In 70ern sah ich in einem Geschäft als Werbung einen Plattenspieler, der bewegte sich in einer Aufhängung mit 2 Freiheitsgraden - gleichwohl funktionierte die Abtastung dank Federkrafteinstellung einwandfrei. Schließlich wirken keine zusätzlichen Beschleunigungskräfte auf den Tonarm (Stoß o.ä.).
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Hotte »

Radiomann hat geschrieben:In 70ern sah ich in einem Geschäft als Werbung einen Plattenspieler, der bewegte sich in einer Aufhängung mit 2 Freiheitsgraden - gleichwohl funktionierte die Abtastung dank Federkrafteinstellung einwandfrei. Schließlich wirken keine zusätzlichen Beschleunigungskräfte auf den Tonarm (Stoß o.ä.).
In den 80er Jahren hatte ich mal einen Dual Plattenspieler. Leider weiß ich den Typ nicht mehr, aber den konnte man auch in allen Lagen betreiben, sogar auf dem Kopf gestellt (sofern Du die Schallplatte zum halten bekamst). Auch dieser wurde damals in einer sich in allen Richtung drehenden Box beworben.

Gruß aus Delmenhorst... Hotte
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Radiomann »

Hotte hat geschrieben: Auch dieser wurde damals in einer sich in allen Richtung drehenden Box beworben.
Vermutlich dachte ich genau an diese Werbung und habe mich lediglich im Jahrzehnt geirrt.

Wenn man die drehende Box hin zurechnet, handelt es sich sogar um 3 Freiheitsgrade (Längs-, Quer- und Hochachse). Allerdings führt die Bewegung in der Box auch bei anderen Plattenspielern mit Gewicht statt Feder nicht zu Änderungen der Auflagekraft und ist somit bedeutungslos, allerdings wohl werbewirksamer.
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Rocco11
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

ich meine auch, daß ich jenen Plattenspieler mal irgendwo gesehen hätte.
In der Werbung, - auf einer Funkausstellung, - weiß nicht mehr genau. Im Fachgeschäft jedenfalls nicht. Ich habe den Plattenspieler dann nicht weiter beachtet, da mir derlei Spielereien und Sperenzchen generell gegen den Strich gegen.

Ich erinnere mich aber noch genau an den Tangentialspieler von REVOX. Der hatte einen ungewöhnlich kurzen Tonarm. Naja, - ein Tonarm war das ja eigentlich gar nicht. Das war eher eine Art "Schachtel", die dann von einstellbaren Permanentmagneten in der Schwebe gehalten wurde. Nachteilig war, daß man kein anderes System als das von REVOX verwenden konnte. Andernfalls wären alle Berechnungen bezüglich Stabilität und Betriebssicherheit hinfällig gewesen. - Sowas war dann nichts für mich. Ich möchte frei auswählen unter den auf dem Markt befindlichen Systemen. Egal nun, ob magnetisch oder dynamisch. Aber ich lasse mich nicht an ein bestimmtes Fabrikat ketten.

Gruß

Rocco11
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Willi H 411 »

Das war ein Dual, auf einer Funkausstellung in Düsseldorf, Ende der 1970er Jahre.
VG Willi
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Willi H 411 »

PL504 hat geschrieben:
Radiomann hat geschrieben:nachdem Franz-Josef (aka saarfranzose) die Erzeugung der Auflagekraft mittels Feder erläutert hat, sind meine diesbezüglichen Bedenken gegenstandslos.
Diese Feder arbeitet bekanntlich Schwerkraft unabhängig und somit Lage neutral.
Das verstehe ich nicht ganz. Wird die Platte normal von oben abgetastet, lastet ja zusätzlich noch das Gewicht des Tonabnehmers auf der Nadel. Oder ist das eine ausbalancierte Waage, die nur mit Federkraft die Auflagekraft realisiert, also ohne Feder waagerecht in der Luft schwebt?
Das müßte wohl so sein. Zumindest bei den guten Duals wird der Tonarm mittels Gegengewicht ausbalanciert und dann durch eine Federkraft auf die Platte "gedrückt".

VG Willi
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Re: Merkwürdiger Plattenspieler

Beitrag von Willi H 411 »

Das muß dann so gemacht sein, daß die Auflagekraft dann erreicht ist, wenn sich die Nadel genau auf der Plattenoberfläche befindet. Also nix mit Plattenwechsler.